Unheilige Allianzen
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Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus. (ISBN 3-89771-817-0) ist ein 2005 im Unrast Verlag erschienenes Buch, welches sich mit neonazistischen Tendenzen in der Black-Metal-Szene und ihren Verbindungen zur organisierten rechtsradikalen Szene befasst.
Die Autoren sind der unter dem Pseudonym Christian Dornbusch schreibende Düsseldorfer Soziologe Martin Langebach, auch Mitautor des Buches „RechtsRock. Bestandsaufnahme und Gegenstrategie.“ (ISBN 3-89771-808-1), und Hans-Peter Killguss. Laut Prolog beschäftigen sich beide seit den 80ern mit der Metal- und Rock-Szene und begannen 1998, also zu der Zeit, als der wegen Mordes verurteilte Hendrik Möbus vorzeitig aus der Haft entlassen wurde und seine Kontakte auszubauen begann, mit den Recherchen für ihr Buch.
Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt: Der erste widmet sich der Entstehungsgeschichte des Black Metal, der zweite der Szene, ihrem Image, ihren Inhalten und den jeweiligen Aneignungen durch Neonazis. Der dritte Abschnitt schließlich befasst sich mit dem sogenannten NS-Black-Metal.
[Bearbeiten] Kritik
Das Buch wurde in der Metal-Szene (also in der von den Autoren anvisierten Zielgruppe) zwiespältig aufgenommen. Während die Thematisierung rechter Tendenzen grundsätzlich auf Zustimmung traf, schieden sich an der Umsetzung die Geister. Einige sahen in der Publikation ein Werk, das geeignet sei, eine als überfällig empfundene Diskussion anzuregen und bewerten das Buch als gelungen. Kritiker hingegen werfen den Autoren unwissenschaftliches und unseriöses Vorgehen vor, da „Unheilige Allianzen“ essenzielle Sachverhalte sehr einseitig und ohne empirische Relationen darstelle. Sie sehen die gesamte Black-Metal-Szene als rechtsradikal oder „rechtsoffen“ diskreditiert und monieren eine Vielzahl aus ihrer Sicht ungerechtfertigter Verdächtigungen und inhaltlicher Fehler. Die Nähe der Autoren zu linken Kreisen und die Nutzung von Pseudonymen sowie formale Mängel legen den Kritikern zufolge den Schluss nahe, dass keine wissenschaftliche Reputation der Autoren bestehe und es sich bei „Unheilige Allianzen“ um ein rein politisches Buch handle.