United Wa State Army
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Die United Wa State Army (UWSA) ist der bewaffnete Arm der United Wa State Party (UWSP), einer politischen Gruppierung, die sich für die ethnische Minderheit der Va im Shan-Staat von Myanmar (Birma) einsetzt. Die UWSA gilt als eine der am besten bewaffneten und mit 20.000 - 30.000 Soldaten als eine der kampfstärksten autonomen Milizen in Myanmar. Die UWSA hält sich an einen geschlossenen Waffenstillstand mit der birmanischen Militärregierung, dem SPDC (State Peace and Development Council). Die UWSA wird oft mit der Herstellung von Drogen in Zusammenhang gebracht. Auch ist die UWSA für ihre großangelegten Umsiedlungsaktionen von Bergbewohnern in Täler bekannt. Ihr werden gravierende Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
Das Hauptquartier der UWSA befindet sich in Panghsang an der chinesisch-birmanischen Grenze am Namkha-Fluss. Die UWSA wird von China finanziell unterstützt und mit Waffen versorgt. [1] Der President der UWSA und der UWSP ist Bao Youxiang [2]
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[Bearbeiten] Geschichte
Die UWSA und die UWSP entstanden aus einer Rebellion in den Reihen der Communist Party of Burma (CPB) im Jahre 1988, die ihre niederen Dienstgrade primär aus der Minderheit der Wa rekrutierte. Nach Jahrzehnten schwerer Kämpfe waren es die meisten Wa jedoch leid, weiter gegen die Zentralregierung Birmas zu kämpfen. Die UWSA / UWSP wurden als politische Gruppierungen 1989 von der birmanischen Regierung anerkannt. In einem Vertrag mit Khin Nyunt wurde vereinbart, daß die UWSA ihre Waffen behalten könne. Auch wurde ihr Autonomie in der sogenannten Special Region 2 zugesichert. Aus dieser Region entstand der quasi autonome Wa-Staat. Der Wa-Staat umfasst ein Gebiet im Nordosten des Shan-Staats an der Grenze zu China. Des Weiteren beherrscht die UWSA-Süd Gebiete an der Grenze zu Thailand im Süden des Shan-Staats. Die Division 171, die das Gebiet beherrscht, wurde von Va Soldaten der KMT Kuomintang Division 525 gegründet, die im Kalten Krieg im Auftrag der Thai die Grenze beschützten, und schloß sich 1989 der UWSA an [3]
Die UWSA war in der Vergangenheit in schwere Kämpfe mit anderen Rebellengruppen im Shan-Staat verwickelt, unter anderem mit der Muang Tai Army (MTA) des gefürchteten Drogenhändlers Khun Sa und mit der Shan State Army-South (SSA-S), einer Gruppierung, die immer noch Widerstand gegen das SPDC-Militärregime leistet.
[Bearbeiten] UWSA und Drogen
In der Vergangenheit wurde in den von der UWSA kontrollierten Gebieten massiv Opium angebaut. Offiziell hat die UWSA aber den Anbau von Opium in ihren Gebieten im Jahre 2005 verboten. Da Opium nur in bergigen Lagen gedeiht, wurden Wa-Bewohner in abgelegenen Bergregionen in fruchtbare Täler umgesiedelt, oftmals gegen den Widerstand der betroffenen Bewohner. Dabei kam es zu massiven Menschenrechtsverletzungen.
Die UWSA wurde am 29. Mai 2003 von der US-Regierung als eine mit Drogen handelnde Organisation eingestuft. Es wurde behauptet, bei der UWSA handele es sich um die größte drogenproduzierende Organisation in Südostasien. Mehrere führende Mitglieder der UWSA wurden in den Vereinigten Staaten in Abwesenheit des Drogenschmuggels angeklagt und verurteilt. Auf den Führer der UWSA-Süd, Wei Hsueh Kang, die im Grenzgebiet zu Thailand gegenüber der thailändischen Provinz Chiang Rai operiert, hat die amerikanische Regierung ein Kopfgeld in Höhe von 2 Millionen US-Dollar ausgesetzt.
Die thailändische Regierung beschuldigt die UWSA, im thailändisch-birmanischen Grenzgebiet Methamphetaminlabors zu betreiben.
[Bearbeiten] Verhältnis zum SPDC
Das Verhältnis der UWSA zum SPDC (State Peace and Development Council) kann man als gespannt bezeichnen. So versuchte das SPDC in der Vergangenheit Druck auf die UWSA auszuüben ihre Waffen abzugeben, oder aber in die birmesische Armee integriert zu werden. Auch versuchte das SPDC verstärkten Einfluß auf die Gebiete der UWSA zu nehmen. Des Weiteren versuchte das SPDC die UWSA zu zwingen gegen die Shan State Army-South (SSA-S) militärisch vorzugehen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die UWSA den bewaffneten Kampf gegen die Zentralregierung wieder aufnimmt. Das Hauptquartier der UWSA in Panghsang wird zur Zeit mit Hilfe chinesischer Spezialisten gegen Fliegerangriffe gesichert. (2006) [4] Auch verfügt das UWSA Hauptquartier über SA 7 Flugabwehrraketen Chinesischer Produktion. [5]
[Bearbeiten] Verwechselungsgefahr
Nicht verwechseln darf man die UWSA mit der WNO Wa National Organisation und der WNA Wa National Army. Diese Gruppierungen haben keinen Waffenstillstand mit der Myanmarischen Militärregierung geschlossen, und haben ihr Hauptquartier im Grenzgebiet der thailändischen Provinz Mae Hong Son. Siehe auch Maha Sang.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ China remains the UWSA's sole patron and arms supplier [1]
- ↑ The meeting was invited by Bao Youxiang, President of the "Special Region No.2 Government"[2]
- ↑ Division 171, formerly Division 525, was formed out of former Wa fighters in the Kuomingtang forces and became part of the UWSA in 1989[3]
- ↑ Additionally, the recent arms delivery included 14.5 mm ZPU heavy machine guns, a new weapons system in the UWSA's arsenal that is effective against low altitude aerial assault[4]
- ↑ In addition, in 2001, the UWSA acquired an unspecified number of HN-5N surface-to-air missiles (the Chinese version of the Russian-made SA-7)[5]