Universitätsbibliothek Leiden
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Die Universitätsbibliothek Leiden wurde 1587 gegründet und ist die Universitätsbibliothek der zwölf Jahre zuvor gegründeten Universität Leiden. Sie ist älter als die Königliche Bibliothek der Niederlande und hatte als Quelle für sowohl Lehre und Forschung massgeblichen Einfluss auf Wissenschaften während dem Zeitalter der Aufklärung. Die Universitätsbibliothek Leiden ist aus wissenschaftlicher Sicht die herausragendste Bibliothek der Niederlande.
Die Bibliothek umfasst ungefähr 3.500.000 Bände, davon 10.000 zeitgenössische Schriftenreihen, 60.000 orientalische und westliche Manuskripte, 450.000 Monographien, 70.000 Diagramme, 100.000 Buchdrucke, 12.000 Zeichnungen und 120.000 Fotographien. Ihr lateinischer Name ist Bibliotheca Academiae Lugduno-Batavae.
Sie hat ihren Sitz in der Stadt Leiden.
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[Bearbeiten] Geschichte
Nach der Unabhängigkeit der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande stellte sich die Notwendigkeit einer eigenen Universität in der jungen protestantischen Republik; die Wahl fiel 1575 auf Leiden und das dann konfiszierte katholische Kloster. Wesentlicher Bestandteil der Universität wurde eine Bibliothek in unmittelbarer Nähe der Vorlesungssääle. Das erste Buch der Bibliothek war eine Polyglottbibel, ein Geschenk von Wilhelm I.. Die Darstellung dieses Buches wird während die Unterseite betrachtet, auf der die Bibliothek errichtet wird (fundamentum locans futurae aliquando bibliothecae). Am 31. Oktober 1587 wurde die Universitätsbibliothek Leiden in den Gewölben des heutigen Akademiegebäude Leiden, (Adresse: Rapenburg 73) der Universität als funktionsfähig übergeben.
Im Jahre 1595 erschien der sogenannte Nomenclator, der erste Katalog der Universitätsbibliothek Leiden veröffentlicht, welcher auch der erste Katalog einer intitutionellen Bibliothek in Europa war. 1864 wurde ein alphabetische Katalog für sämtliche Werke der Bibliothek seit 1575 fertiggestellt welcher bis 1963 bestand.
Im Jahre 1969 initiierte Johan Remmes de Groot als 22. Bibliothekar die Automatisierung der Bibliotheksbestände, welche heute im System durch OCLC PICA betrieben wird. Sie führt etwa 400,000 Mikrofilme und andere elektronische Titel. 1983 zog die Universitätsbibliothek Leiden aus der Leidener Altstadt nach Witte Singel.
[Bearbeiten] Besondere Sammlungen
[Bearbeiten] Abendländische Manuskripte
Die Sammlung abendländische Manuskripte enthält alt- und mittelniederländische Schriften und Manuskripte (einschließlich 2.500 mittelalterliche Manuskripte und Fragmente sowie 25.000 moderne Manuskripte), 300.000 Literaturbände, Archive und 3.000 annotierte Drucke der Universitätsbibliothek, einschließlich dem Archive der Universität.
[Bearbeiten] Abendländische Drucke
Die Sammlung Abendländische Drucke der Universitätsbibliothek Leiden enthält Arbeiten, die vor 1801 gedruckt wurde (einschließlich 700 incunabula) und seltene kostbare Arbeiten von nach 1801. Im Verlauf von vier Jahrhunderten ist die Sammlung durch Erwerb, Geschenke und Vermächtnisse von den Gelehrten erweitert worden. Ausserdem erhielt die Universitätsbibliothek das Aufbewahrungsrecht für Kopien eines jeden Buches, welches durch die Republik der Sieben Vereinigten Niederlande zum drucken freigegeben wurde.
[Bearbeiten] Bodel-Nijenhuis Sammlung
Die Bodel-Nijenhuis Sammlung der Universitätsbibliothek Leiden enthält hauptsächlich alte Diagramme, Atlanten sowie topographische Drucke und Zeichnungen. Die meisten der Werke stammen aus einem Vermächtnis des Rechtsanwaltes Johannes Tiberius Bodel Nijenhuis (1797-1872), für 25 Jahre ein Mitglied von Gesellschaft für Niederländische Literatur, war ein leidenschaftlicher Sammler von kartographischen und topographischen Zeichnungen.
[Bearbeiten] Orientalische Sammlung
Die Orientalische Sammlung der Universitätsbibliothek Leiden, auch bekannt als Legatum Warnerianum, bezugnehmend auf ein Vermächtnis von 1.000 mittleren östlichen Manuskripten durch Levinus Warner (1619-1665), damaliger Abgesandter an der hohen Pforte in Konstantinopel, welche bis heute den Kern der Sammlungen bildet.
Von Anbeginn der Bibliothek gehört Orientalistik zu den wichtigsten Arbeiten der Universität. Theologen studierten Semitische Sprachen um die Bedeutung der Bibel zu deuten. Politische und wirtschaftliche Interessen folgend baute die junge Holländische Republik Beziehungen zu den Feinden seiner Feinde auf, unter anderem dem Osmanischen Reich, welches damals am Höhepunkt seiner Zeit war. Im Verlauf seiner Expansionspolitik sicherte sich Hollannd so Besitzungen im Indonesien. Holländische Kaufleute unterhielten auch als einzige Europäer einen festen Handelsposten in Japan. Heute noch haben Orientalische Studien einen nennenswerten Stellenwert an der Universität Leiden, und die Orientalische Sammlung bildet ein Zentrum für Wissenschaftler aus der ganzen Welt.
Die Orientalische Sammlung enthält heute 30.000 Manuskripte und 200.000 gedruckte Bücher die Themen(etwa auch der Leidener Papyrus X), von Archäologie bis Zoroastrismus und in Sprachen von Arabisch bis Zulu.
[Bearbeiten] Bibliotheca Thysiana
Die Bibliotheca Thysiana der Universitätsbibliothek Leiden ist ein Gebäude für eine 1655 durch den Rechtsanwalts Joannes Thysius (1622-1653) vermachten Buchansammlung von ungefähr 2.500 Büchern und Tausenden von Flugschriften. Nach seinem frühen Tod hinterließ er ein Vermächtnis von 20.000 Gulden für ein Gebäude einer öffentlichen Bibliothek. Das Gebäude ist das einzige bestehende Beispiel eines Bilbliotheksgebäudes in den Niederlanden aus dem 17. Jahrhundert.
[Bearbeiten] Scaliger Institut
Das Scaliger Institut der Universitätsbibliothek Leiden wurde im Jahre 2000 gegründet, mit dem Ziel den Gebrauch der verschiedenen Sammlungen für sowohl Lehre und Forschung zu fördern. Zu diesem Zweck bietet das Institut beste Arbeitsbedingungen, wie Vorträge, Computerprogramme und spezielle Kurse; Es vergibt auch Stipendien für Wissenschaftler und Forscher die für einige Zeit in Leiden arbeiten möchten.
Das Institut wurde nach dem berühmtesten Leidener Gelehrten Joseph Justus Scaliger (1540-1609) benannt. Er war in den frühen Jahre Bestehens der Universitäts Leiden einer der grössten Förderer der Universitätsbibliothek, und vermachte ihr nach seinem Tod eine aussergewöhnliche Sammlung von Manuskripten und Büchern.
[Bearbeiten] Bibliothekare
Seit Gründung der Universität 1575 gab es 25 Bibliothekare an der Universitätsbibliothek Leiden:
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[Bearbeiten] Siehe auch
- Universitätsbibliothek Groningen
- Universitätsbibliothek Utrecht
[Bearbeiten] Literatur
- Christiane Berkvens-Stevelinck: Magna commoditas. A history of Leiden University Library, 1575 - 2005. Primavera Pers, Leiden 2004. ISBN 90-5997-005-5