Unmutston
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Als Unmutston („Ottenton“) wird eine Reihe von Sprüchen in mittelhochdeutscher Sprache bezeichnet, die von Walther von der Vogelweide, einem der bekanntesten deutschen Dichter des Mittelalters, gedichtet wurden.
Sie beziehen sich auf den Papst, der nach Meinung Walthers die Deutschen schwäche, um sich selbst zu bereichern. Die erste Strophe nimmt darauf Bezug, dass der Papst zwei Deutsche („Allamân“ wurde im Mittelalter von Nichtdeutschen als Bezeichnung für die Deutschen verwendet; die Deutschen selbst nannten sich „Tiutsche“) zum Römischen Kaiser krönte.
[Bearbeiten] Text
Ahî, wie kristenlîche nû der bâbest lachet, Sagen an, hêr Stoc, hât iuch der bâbest her gesendet, |
Oh, wie christlich jetzt der Papst lacht, Sagt doch, Herr Stock, hat Euch der Papst hergesandt, |
[Bearbeiten] Literatur
- Friedrich Maurer: Der Unmutston (1213), in: ders.: Die politischen Lieder Walthers von der Vogelweide, 3. Auflage Tübingen 1972, Seite 69-82
- Matthias Nix: Die kirchenpolitischen Sprüche im „Unmutston”, in: ders.: Untersuchungen zur Funktion der politischen Spruchdichtung Walthers von der Vogelweide, (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik; Band 592), Göppingen 1993, Seite 184-245
- Theodor Nolte: Der Unmutston, in: ders.: Walther von der Vogelweide. Höfische Idealität und konkrete Erfahrung, Stuttgart 1991, Seite 19-65 ISBN 3-7776-0472-0