Benutzer:UW/Gedanken
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Was mir hier wichtig ist
In loser Zusammenstellung, und keiner bestimmten Reihenfolge oder Wertigkeit folgend, ein paar Gedanken zu dem, was mir in der Wikipedia wichtig ist. Dass wir hier versuchen, eine Enzyklopädie zu schreiben, sollte jedem Beteiligten bekannt sein. Weniger bekannt zu sein scheint, was eine Enzyklopädie ist und und wie man sie schreibt. Kollege Sebmol hat mal zusammengetragen, was eigentlich einen enzyklopädischen Artikel ausmacht. Dem ist wenig hinzuzufügen. Ebenfalls lesenswert sind die 20 Mantras des Kollegen Markus Müller und die Gedanken zum Thema von P. Birken. Warum ein inklusionistischer Ansatz der Wikipedia schadet und eine exklusionistische Betrachtung der Relevanz ein Gebot der Vernunft ist. Wie schon erwähnt, ist das Ziel des Projektes Wikipedia die Erstellung einer Enzyklopädie. Es ist ein klar umrissenes Ziel. Es gibt, wie bei einer gedruckten Enzyklopädie, einen erreichbaren Endzustand, in dem 80 bis 90 Prozent aller Artikel im wesentlichen fertig sind und sich weitere Arbeiten auf das Aktualisieren des Artikelbestandes und gelegentliche Neuaufnahmen beschränken - also das, was bei gedruckten Nachschlagewerken im Rahmen von Neuauflagen geschieht. Mit dem einzigen Unterschied, dass die Aktualisierung in der Online-Form der Wikipedia kein Stufenprozess ist, sondern kontinuierlich verläuft. Und wenn unser Anspruch ist, dass wir eine Enzyklopädie schreiben, dann sind verfügbare (gedruckte) Enzyklopädien ein geeigneter Maßstab, den es inhaltlich und umfänglich zu erreichen und zu übertreffen gilt. Eine Wikipedia mit 200.000 relevanten und im wesentlichen vollständigen Artikeln ist sehr viel näher am dargestellten Endzustand als eine Wikipedia mit 500.000 Artikeln, von denen die Hälfte in keiner gedruckten Enzyklopädie zu finden sind, und die Hälfte vom Rest schwankt zwischen Stub und "Naja, geht so". Momentan ist die Wikipedia weit von einem wie auch immer als "fertig" zu bezeichnendem Endzustand entfernt, und es muss demzufolge darum gehen, einen solchen Zustand in möglichst kurzer Zeit und mit möglichst geringem Aufwand zu erreichen - Stichwort Effektivität. Unsere personellen Ressourcen sind begrenzt und werden es immer sein. Insofern sind einem sinnvollen Wachstum und Umfang der Wikipedia Grenzen gesetzt, auch wenn diese sich nicht in Seitenzahlen und Regallänge messen. Ein inklusionistischer Ansatz führt dazu, dass die Wikipedia in einigen wenigen Randbereichen überproportional wächst, während in anderen, essentiellen Bereichen deutliche Lücken existieren. Ein solches Wachstum in Randbereichen ist selbstverstärkend und zieht weitere Mitarbeiter in diesen Bereichen an. Jeder Artikel muss aber gewartet und vor Vandalismus geschützt werden, und bindet damit Zeit und Arbeitskraft. Zeit und Arbeitskraft, die in Randbereichen gebunden ist, fehlt aber in den zentralen und wichtigen Bereichen. Jeder Benutzer, der an grenzwertig relevanten Themen schreibt, schreibt nicht an wichtigen Themen. Jeder Benutzer, der mit der Wartung in Randbereichen beschäftigt ist, fehlt für die gleichen Arbeiten im zentralen Bereich. Da unser Anspruch aber das Schreiben einer allgemeinen Enzyklopädie ist und nicht das Erstellen eines Fan- und Fach-Lexikons für einzelne Bereiche, ist es ein Gebot der Vernunft, dass das Wachstum der Wikipedia gleichmäßig von innen (zentrale und wichtige Begriffe und Themenbereiche) nach aussen (sekundäre Themen) erfolgen sollte. Ein exklusionistischer Ansatz, der das Wachstum in den Randbereichen beschränkt, unterstützt einen solchen Ansatz und dient damit der Effektivität und dem Erreichen des Projektziels. Worauf ich besonderen Wert lege:
Die Wikipedia ist zwar vor allem, aber eben nicht nur eine Online-Enzyklopädie. Benutzer können, aus verschiedenen Gründen, Artikel ausdrucken, um sie ohne Internet-Zugang lesen zu wollen, sei es in der Bahn, in der Schule oder bequem auf der Couch liegend. Auch eine Erstellung von gedruckten thematischen Artikelsammlungen oder vollständigen Büchern ist möglich. Ebenso bedeutet Online-Enzyklopädie nicht, dass jeder Benutzer einen großen Bildschirm mit einem grafischen Browser in hoher Auflösung nutzt. Neben verschiedenen Mobilgeräten gibt es auch noch Nutzer, die Artikel mit einer Braillezeile oder per Sprachausgabe lesen. In dem Zusammenhang wären auch noch weitere Verwendungsmöglichkeiten der gesprochenen Wikipedia erwähnenswert - zehn gelesene Wikipedia-Artikel auf einem MP3-Player steigern beispielsweise den Bildungswert einer Autofahrt immens. Kurz, das Angebot an Nutzungsmöglichkeiten ist breit. Welche Konsequenzen hat all dies für die Gestaltung von Artikeln?
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