Verhaltenssucht
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Verhaltenssucht ist eine relativ neue Bezeichnung für exzessive Verhaltensweisen, die Merkmale einer psychischen Abhängigkeit aufweisen und von Betroffenen willentlich nicht mehr vollständig kontrolliert werden können. Beispiele sind Arbeitssucht, Kaufsucht, Computersucht, Medienabhängigkeiten (Internetsucht, Computerspiele), Pathologisches Spielen (Glücksspielsucht), Sportsucht und Sexsucht. Teilweise werden auch Essstörungen als Verhaltenssucht aufgefasst. Die Einordnung von Verhaltensweisen als Sucht ist in der Wissenschaft umstritten, bisher gibt es keine offiziellen Diagnosekriterien.
Laut Sabine Grüsser leiden Betroffene unter psychischen Entzugserscheinungen, wenn sie an dem von ihnen exzessiv ausgeübten bestimmten Verhalten gehindert werden. Das exzessive Verhalten stimuliere das limbische System im Gehirn, wodurch Hormone wie Endorphine ausgeschüttet werden, was als angenehm erlebt wird. Die Verhaltenssucht werde dazu benutzt, unangenehme Gefühle wie Ängste und Frustration sowie Stress zu verdrängen und die Auseinandersetzung damit zu vermeiden. Auch dadurch ähnele eine Verhaltenssucht einer stoffgebundenen Abhängigkeit wie beispielsweise Alkoholismus.
[Bearbeiten] Literatur
- Grüsser, Sabine M / Thalemann, Carolin N, Verhaltenssucht: Diagnostik, Therapie, Forschung (2006), ISBN 3-456-84250-3