Vertikale (Wein)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Vertikale ist eine besondere Form der Weinprobe. In einer solchen Probe werden ausschließlich oder ganz überwiegend Weine nur eines einzigen Weingutes probiert, jedoch in der Zeitachse „vertikal“ nach unten.
Der Zweck einer Vertikalen ist hauptsächlich, für ein einzelnes Weingut (oder für das Anbaugebiet, repräsentiert durch ein einziges Weingut) herauszufinden, welche Jahrgänge gut gelungen, und welche weniger empfehlenswert sind.
Die Reihenfolge der Jahrgänge bei einer solchen Probe ist nicht unbedingt chronologisch vorzugeben. Es empfiehlt sich eher, zueinander passende Jahrgänge vermutet ähnlicher Weine in die Verprobungsrunden, die sogenannten Flights zu stellen.
Man kann durchaus jeden Wein einzeln, nacheinander, probieren. Jedoch ist es aufschlussreicher, mindestens aus zwei nebeneinander befüllten Gläsern die Unterschiede der Weine im Vergleich sensorisch zu erfassen, und hierzu Weine zu kombinieren, die als ungefähr „gleichwertig“ vorweg eingeschätzt wurden – was es dann sensorisch konkret zu überprüfen gilt. Drei oder vier Gläser nebeneinander setzen allerdings entsprechend viele verfügbare Gläser beim Ausrichter dieser Probe voraus, sowie eine gewisse Erfahrung der Probenteilnehmer.
Auf dem Foto sieht man eine Vertikale für ein Weingut aus Bordeaux, des Château La Tour de By aus Begadan im Médoc.
Aufgebaut waren alle Weine, die im Keller zweier Kenner dieses Weingutes sich über Jahre angesammelt hatten: v.l.n.r. die Jahrgänge 1975, 1979, 1981, 1982, 1990, 1994, 1995, 1995 „Cuvee de Prestige“, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001. Die staubige Flasche in der Front ist eine Rarität von 1977 und wurde aus der Probe herausgelassen.
Das Pendant zu einer „Vertikale“ ist die Horizontale: eine Weinprobe, in der die Weine eines Anbaugebietes und eines Jahres, jedoch unterschiedlicher Weingüter miteinander verglichen werden.
Siehe auch Château La Tour de By