Vierämterlehre
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Die Vierämterlehre geht auf den Genfer Reformator Johannes Calvin zurück. Calvin nennt unter Berufung auf das Neue Testament vier Ämter, die es in jeder Kirchengemeinde geben müsse: Pastor (Hirte), Lehrer, Ältester und Diakon. In diesen Ämtern differenzieren sich die verschiedenen Dienste, die in und von der Gemeinde wahrzunehmen sind. Sie sind einander nicht hierarchisch zugeordnet, sondern funktional definiert.
Aufgabe des Pastors ist die Verkündigung von Gottes Wort. Der Lehrer sorgt für die Unterweisung der Gemeinde im christlichen Glauben. Die Ältesten leiten gemeinsam mit Pastoren und Lehrern die Gemeinde; insbesondere wirken sie bei der Kirchenzucht mit. Auftrag der Diakonen schließlich ist es, die Armenfürsorge zu organisieren.
Die Vierämterlehre Calvins wurde prägend für die Kirchenordnungen der reformierten Kirchen. Durch die Vermittlung niederländisch-reformierter Christen wurde sie aber auch jenseits der Grenzen reformierter Kirchentümer in Teilen rezipiert (vgl. Weseler Konvent).
[Bearbeiten] Literatur
- Holten Fagernberg: Amt / Ämter / Amtsverständnis IV. In: Theologische Realenzyklopädie, Band 2 (1978), Seite 552-574.