Villa Rustica (Niederndorf)
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Die Villa rustica liegt auf einem Südhang mit hervorragenden Lößböden im Bereich zwischen Moosburg und Mauern. Etwa 300 Meter unterhalb der Villa fließt der Mauerner Bach vorbei. Eine Quelle befindet sich unmittelbar hinterhalb der Gebäudereste und diente wohl zur Trinkwasserversorgung und der Speisung des Badehauses.
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[Bearbeiten] Fund
Luftbilder des betreffenden Flurstückes deuteten darauf hin, dass hier eine Villa rustica im Boden ruht. 1986 wurden Feldbegehungen gemacht, wobei viele römische Funde zutage kamen, darunter auch Steine die ansatzweise rechteckige Strukturen andeuteten. Schnell wurde klar, dass hier die Gebäudereste bereits hochgradig bedroht waren. Deshalb wurde im Frühjahr 1987 eine Rettungsgrabung durchgeführt, welche vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in München genehmigt und von ehrenamtliche Helfer unter Führung von Anne und Erwin Neumair durchgeführt wurde.
[Bearbeiten] Wirtschaftsgebäude
Das erste aufgedeckte Gebäude wurde schnell als Wirtschaftsgebäude erkannt. Entweder war hier eine Getreidedarre oder aber es handelte sich um ein unverhältnismässig kleines Wohngebäude. Im Kellerbereich war der erste kleine Sensationsfund deponiert: Eine Deponierung von Eisenobjekten wie Türklinken zeugten von einem Überfall durch andere Völker, die ihre Beute hier deponierten, aber nicht mehr abholten. Nur selten werden solche Accessoires bei einer Grabung entdeckt.
[Bearbeiten] Badehaus
Etwa 25 m entfernt befand sich das Badegebäude mit Außenmaßen von 8,30 m x 7,50 m. Das Bad ist eine der kleinsten bekannten römischen Thermen, besitzt aber alle für einen römischen Badevorgang benötigten Räume: Umkleideraum (Apodytherium), Kaltbad (Frigidarium) mit Wanne sowie beheiztes Lauwarm- (Tepidarium) und Warmbad (Caldarium) mit jeweils einem Becken in den beiden Apsidennischen.
[Bearbeiten] Zeitliche Zuordnung
Die Villa rustica dürfte aufgrund der Funde und des Befundes nicht vor der Mitte des 2. Jahrhundert n. Chr. angelegt worden sein. Die Bodenbonität, die Lage am Südhang sowie die gute Wasserversorgung boten für den Gutshof ideale Bedingungen. Die Alamannenstürme des 3. Jahrhundert, in welchem Zusammenhang auch die Eisendeponierung zu sehen sein könnte, hat der Hof jedoch sicher nicht überdauert.
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Fasold: Zwei Gebäude eines römischen Bauernhofes bei Mauern-Niederndorf, Landkreis Freising, Oberbayern. In: Das Archäologische Jahr in Bayern 1987. S. 137f. Theiss, Stuttgart 1988. ISBN 3-8062-0562-0
- Erwin Neumair: Auf den Spuren unserer Vorfahren. Archäologie im Landkreis Freising. O.V., Freising 1987. Keine ISBN.