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Vorpommersche Landesbühne Anklam

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Vorpommersche Landesbühne (VLB) ist das Theater der Stadt Anklam und neben dem Theater Vorpommern in Greifswald und Stralsund eines von zwei Theatern im Landesteil Vorpommern des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Bis 1992 befand sich das Haus unter dem Namen „Theater Anklam“ in kommunaler Trägerschaft. 1993 folgte die Umfirmierung zur GmbH unter dem neuen Namen „Vorpommersche Landesbühne“ und der Wechsel in die Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins „Vorpommersche Kulturfabrik“.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Das Theater Anklam nahm am 28. August 1949 mit dem Stück „Iphigenie auf Tauris" im behelfsmäßig als Theatersaal hergerichteten Anklamer Volkshaus den Spielbetrieb auf. 1951 fand man die endgültige Spielstätte, ein Fachwerkgebäude, das 1870 als Anklamer Schützenhaus errichtet worden war und in dem schon in den 1920er Jahren Theater gespielt wurde.

Obwohl das Theater Anklam in der Kulturlandschaft der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) nur als Theater der C-Kategorie galt, gelangte es in den frühen 1980er Jahren zu überregionaler Bekanntheit. Es galt damals als „die Strafkolonie am Ende der Welt. Unbequeme Regisseure wurden ins vorpommersche Sibirien geschickt, wo sie keinen Schaden anrichten konnten.“[1]. Die Bevölkerung der Stadt Anklam stand mehrheitlich in Opposition zu den in die Provinz verbannten avantgardistischen „Faxenmachern“ [2]. Unter Oberspielleiter Frank Castorf, der gerade mit seinen als „Stückezertrümmerungen“ bezeichneten Verfremdungen von klassischen Stücken durch den Einsatz von biographischen Details und Verfremdungsmitteln wie Unsinn, Slapstick und Derbheiten begann, inszenierten Regisseure wie Herbert König, Gabriele Gysi und Michael Klette große Theaterereignisse für die Ostberliner Kulturszene, die zu den Premieren nach Anklam fuhr. Diese Aufführungen entsprachen jedoch kaum den Interessen der örtlichen Bevölkerung, die größtenteils dem industriellen und landwirtschaftlichen Umfeld der Stadt Anklam und ihrer Umgebung entstammte.

Von Seiten der SED-Kulturfunktionäre in Berlin und der Stasi-„Abwehroffiziere Kunst und Kultur“[3] wurde in der Folge versucht, durch Überwachungen und Eingriffe in den Spielplan die „alternative Theaterauffassung“[4] am Anklamer Theater zu unterdrücken. Viele Ensemblemitglieder wichen diesem Druck aus und verließen die DDR. Anklam bekam den Ruf des „Ausreisetheaters“[5].

Teil der staatlichen Maßnahmen war ein Wechsel des Intendanten. Wolfgang Bonness ging 1983, Wolfgang Bordel kam mit Unterstützung von offizieller Seite[6] und übernahm die Funktion des Gegenspielers von Frank Castorf. Bordel, Physiker und promovierter Philosoph, der über das Arbeiter- und Studententheater der Humboldt-Universität zu Berlin zur Bühne gekommen war, wollte die Anklamer Bevölkerung wieder ins Theater holen. Er spielte Volkstheater und setzte auf Komödien sowie derbe Stücke: „Mir ist es egal, ob wir in Berlin rezensiert werden", war und ist sein Motto, „die Anklamer sollen es gut finden."[7]. Damit trafen zwei diametrale Theaterauffassungen aufeinander. Bordel setzte sich durch, Castorf verließ 1985 das Theater und zog mit seiner Anhängerschaft weiter.

Damals habe er sich missbrauchen lassen, räumte Bordel später ein, aber mit der Einschränkung: „Castorf war sowieso zwei Etagen zu avantgardistisch für Anklam."[8] In der Kulturszene schlug der Rauswurf hohe Wellen. Bordel war in der Folge einer Reihe von persönlichen Angriffen ausgesetzt. Ihm wurden Rachsucht aus mangelndem eigenen Talent und Dilettantismus vorgeworfen. Mit der Wende 1989 und den damit verbundenen Änderungen in der Kulturlandschaft wurde er allerdings endgültig zum „Theaterretter“ in Anklam. 1991 hatte der Deutsche Bühnenverein dem Theater Anklam ein schnelles Ende vorausgesagt. Anklam sei zu klein für ein Theater, die öffentliche Hand habe kein Geld und auch ein klassisches Theaterpublikum gäbe es hier nicht. Bordel wollte das nicht einsehen und expandierte stattdessen: „Vielleicht kann man den Osten ja doch nicht so einfach nach bundesdeutschen Kriterien vermessen“[9].

1993 kam mit dem Theaterzelt Chapeau Rouge im Ostseebad Heringsdorf auf der Insel Usedom eine zweite Spielstätte als Sommerbühne hinzu. Vier Jahre später fanden auf der Ostseebühne in Zinnowitz, ebenfalls auf der Insel Usedom, die ersten Vineta-Festspiele statt, die seitdem mit einer Besucherzahl von rund 20.000 bis 25.000 pro Jahr das erfolgreichste Projekt des Theaters darstellen. Darüber hinaus wurde 1997 mit dem sogenannten Gelben Theater "die blechbüchse" in Zinnowitz eine weitere Spielstätte eröffnet. Im Jahr 1999 fanden auch in der Stadt Barth erstmals die von der Vorpommerschen Landesbühne veranstalteten Vineta-Festtage statt. Ein Jahr später wurde im April die in der ehemaligen Zuckerfabrik in Barth entstandene Barther Bodden Bühne eröffnet, die seitdem das Theater um eine zusätzliche Spielstätte ergänzt. Im Oktober des gleichen Jahres kam es darüber hinaus in Zinnowitz zur Gründung der Theaterakademie Vorpommern, die seit 2005 als Höhere Berufsfachschule für Theaterarbeit/ Schauspiel fungiert.

Wolfang Bordel ist gegenwärtig der dienstälteste Theaterintendant Deutschlands. Er gilt heute als der erfolgreichste „Kulturunternehmer“ der Region. Der jährliche Etat des Theaters liegt bei rund 2,5 Millionen Euro. Von den rund 50 Mitarbeitern sind 15 festangestellte Schauspieler. Hinzu kommen etwa 30 als Eleven bezeichnete Schüler der Theaterakademie, die in die Vorstellungen mit einbezogen werden. Die Zahl der Besucher liegt bei etwa 75.000 bis 80.000 pro Jahr.

[Bearbeiten] Spielorte

  • Theater Anklam
  • Theaterzelt „Chapeau Rouge“ Heringsdorf
  • Ostseebühne Zinnowitz (Vineta-Festspiele)
  • „die blechbüchse“ Zinnowitz
  • Barther Bodden Bühne
  • Barther Hafenbühne (Vineta-Festtage Barth)

[Bearbeiten] Regisseure (1980er Jahre)

  • Frank Castorf
  • Herbert König
  • Michael Klette
  • Gabriele Gysi (als Gast)
  • Bernd Peschke (als Gast)
  • Horst Wünsch (als Gast)
  • Andreas Kausch
  • Herbert Tichy

[Bearbeiten] Schauspieler (1980er Jahre)

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Matussek 1997, S. 192
  2. Schütt 1996, S. 124; Matussek 1997, S. 192; Interviews ehemaliger Ensemblemitglieder
  3. zit. Matussek 1997, S. 193
  4. Matussek, aaO; BStU, BV Nbg KD Anklam Nr. 3786 (MfS-Unterlagen „Theater Anklam“)
  5. BStU (s. Anm. 4); Interviews ehemaliger Ensemblemitglieder
  6. „Er kam mit einem Parteiauftrag“, so: Blankennagel 2001; s.a. Artikel Wir wollen Sonne! (Pressearchiv VLB, ohne Quellenvermerk); Interviews ehem. Ensemblemitglieder
  7. zit. in: Blankennagel 2001
  8. ebd.
  9. zitiert in: Mustroph 2001

[Bearbeiten] Quellen

Literatur
  • Jens Blankennagel: Frühling in Theatersibirien. In: Berliner Zeitung. Ausgabe vom 12. Juli 2001
  • Deutsches Bühnenjahrbuch. 2001
  • Matthias Matussek: Das Provinztheater in Anklam, DDR. In: Rudolf Augstein (Hrsg.): Ein deutsches Jahrzehnt. München 1997, S. 191–203
  • Tom Mustroph: Quel Bordel. In: Freitag. Ausgabe 35/2001
  • Dietrich Pätzold: Theater als Versuch zu fliegen. In: Ostsee-Zeitung. Ausgabe vom 25. Februar 2004
  • Hans-Dieter Schütt: Die Erotik des Verrats. Gespräche mit Frank Castorf. Berlin 1996, ISBN 3-32-001916-3
  • Siegfried Wilzopolski: Theater des Augenblicks. Die Theaterarbeit Frank Castorfs. Berlin 1992
Film/Fernsehen
  • Stilles Land. Spielfilm 1992, Regie: Andreas Dresen, gedreht im Theater Anklam; der Film schildert fiktiv, aber mit deutlichen Realitätsbezügen, die Wendezeit. Intendant Bordel ist als Kantinenwirt zu sehen
  • Theaterlandschaften: Vorpommersche Landesbühne Anklam. Reportage des Fernsehsenders 3sat, 2004, Regie: Matthias Schmidt

[Bearbeiten] Weblinks

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