Wahlstreet
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Die Wahlstreet ist ein virtueller Prognose-Aktienmarkt zu den Bundestagswahlen. Ursprünglich 1998 von der Wochenzeitung Die Zeit und dem Berliner Tagesspiegel ins Leben gerufen, sind inzwischen außerdem das Handelsblatt und die Neue Osnabrücker Zeitung an dem Projekt beteiligt.
Die Methode basiert auf der These, dass ab etwa 1000 Teilnehmern (2005: ca 2.500) eine sehr gute, also mit nur wenigen Fehlern behaftete Prognose möglich ist, da das Ergebnis der Erwartungen der Teilnehmer, die aus deren Bekanntenkreis genährt werden, wahrscheinlich sehr nahe am - augenblicklich möglichen - Wahlergebnis liegen. Die Prognosen in der Vergangenheit scheinen diese These besonders bei Bundestagswahlen zu stützen.
Die "Aktien" der teilnehmenden Parteien können wenige Wochen vor den Wahlen bis kurz vor 18 Uhr des Wahlabends gehandelt werden. Die Teilnehmer setzen ein Startkapital von 5 bis 50 Euro ein und handeln ihre Aktien entsprechend ihrer persönlichen Einschätzungen zur Wahl, woraus sich an der Wahlstreet eine Prognose in Form von Aktienkursen der einzelnen Parteien ergibt. Der Auszahlungskurs bemisst sich am tatsächlichen Wahlergebnis.
2005 wird an der Wahlstreet nicht nur über den Ausgang der Wahl für die Parteien spekuliert; es gibt zusätzliche Märkte, wo über die Regierungskoalition und den Bundeskanzler spekuliert werden kann, ergänzt durch die Frage, ob Paul Kirchhof und/oder Edmund Stoiber in der kommenden Regierung als Minister vertreten sein werden.
Die Grundidee der Wahlstreet kommt auch in anderen Anwendungsgebieten zum Einsatz - z.B. bei Sportbörsen, zur Vorhersage von Zins- oder Wechselkursentwicklungen oder in der Marktforschung.