Wanderköchin
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Der Beruf der Wanderköchin ist kein von den Handwerkskammern anerkannter Beruf.
Traditionell ausgeübt wurde er im Preußen des 19. und 20. Jahrhunderts vor allen in Pommern und Schlesien. Junge Frauen gingen nach sechs bis acht Jahren Schulbildung in „Stellung“. Das bedeutet, dass sie bei besser gestellten Familien (Gutsbesitzer, Großbauern usw.) anstellig wurden und dort überwiegend Küchenarbeiten übernahmen. Durch Wechsel der Arbeitgeber erlernten sie verschiedene Zubereitungsarten, Rezepte und Gepflogenheiten. Bei großen Feierlichkeiten wie Hochzeiten wanderten diese Köchinnen dann zu den jeweiligen Veranstaltungen und kochten in fremden Küchen. In Brandenburg war die Bezeichnung „Kochfrau“ üblich.
Wenn die jungen Frauen im Alter von Mitte zwanzig nicht verheiratet waren, sicherten sie sich ihre Existenz oft als Wanderköchin. Sie zogen von Ort zu Ort und waren beliebt, weil sie schmackhafte Speisen herzustellen wussten und für den jeweiligen Gutsherren eine bequeme Lösung für ihre Veranstaltung waren.
In heutiger Zeit wird der traditionelle Beruf vermehrt zum Leben erweckt. Auch Männer üben den Beruf des Wanderkochs aus. Kleinunternehmen bieten sich für Familienfeiern oder im Gastronomiebereich an, um Engpässe abzudecken oder Hausfrauen bei Familienfeiern als eine Art Partyservice zu entlasten.
Es gibt viele Hotels auf der Welt, die Wanderköche beschäftigen, und die Nachfrage steigt stetig. Die ständig wechselnden Arbeitsplätze - manchmal über die ganze Welt verteilt - erfordern Reiselust und Flexibilität.