Warpanker
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Ein Warpanker, auch einfach Warp genannt (von engl. to warp: verholen), ist ein im Verhältnis zur Schiffsgröße kleiner Anker zum Verholen des Schiffs. Der Warpanker wird mit einem Beiboot ausgebracht und in der Richtung, in die das Schiff bewegt werden soll, ein gutes Stück vom Schiff entfernt fallen gelassen. Anschließend kann das Schiff durch Einholen der Warpleine mittels der Ankerwinsch zum Warpanker hin gezogen werden.
Dieses Verfahren war besonders bei motorlosen Segelschiffen gebräuchlich und hat gegenüber dem Schleppen mittels eines Beiboots den Vorteil, dass mit großer Kraft auch gegen starke Strömung oder heftigen Wind verholt werden kann. Zum Verholen über größere Strecken wird mit 2 Warpankern im Wechsel gearbeitet: bricht ein Anker aus dem Grund, ist der nächste schon wieder in größerer Entfernung vom Schiff gesetzt.
Zur Zeit der Segel-Kriegsschiffe wurde auch mit Warpankern gearbeitet, um bei ungünstigem Wind ein gegnerisches Schiff auszumanövrieren. So entkam die USS Constitution am 17. Juli 1810 bei Egg Harbor während einer Flaute nicht zuletzt per Schlepp durch den Einsatz von Warp-Ankern (en.: Kedging) ihren Verfolgern.
Da es heute kaum noch größere motorlose Segelschiffe gibt, ist das Verfahren nur noch selten erforderlich. Auf Segel- und auch Motoryachten ist aber das Mitführen eines zweiten, leichteren Ankers weiterhin üblich. Mit ihm kann das Schiff in schwierigen Situationen beim Manövrieren abgesichert oder verholt werden, zudem lässt sich der Bereich, in dem das Schiff vor Anker schwojt, mit einem leichten Zusatzanker beschränken.
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