Wertheim-Konzern
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Der Kaufhaus-Konzern der Familie Wertheim hat seine Ursprünge in der Hansestadt Stralsund.
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[Bearbeiten] Geschichte

Illumination zur Großjährigkeitserklärung des Kronprinzen am 6. Mai 1900
Im Jahre 1852 eröffnete dort das „Manufaktur & Modewarengeschäft der Gebrüder Abraham und Theodor Wertheim“. 1875 gründeten Abraham und Ida Wertheim ein kleines Kurzwarengeschäft in Form eines Eckladens (Mönchstraße/Mühlenstraße) ebenfalls in Stralsund. 1884 wurde die erste Filiale in Rostock eröffnet. 1885 eröffnete Sohn Georg zusammen mit seinen Brüdern Franz, Wilhelm und Wolf die erste Filiale des Manufakturwarengeschäfts in Berlin. 1894 wurde das erste Warenhaus mit frei ausgelegter Ware und festen Preisen in der Kreuzberger Oranienstraße eröffnet. Es zählt als Stammhaus des Warenhauskonzerns Wertheim. Bald folgten Warenhäuser am Moritzplatz, an der Königstraße sowie an der Rosenthaler Straße 27 in Berlin. 1897 folgte der bekannte Gebäudekomplex des Warenhaus Wertheim in der Leipziger Straße, entworfen vom Berliner Architekten Alfred Messel (1896), es wurde im Laufe der Jahre bis zum Leipziger Platz ausgebaut und war mit einer Nutzfläche von 106.000 m² seinerzeit das größte Warenhaus Europas.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erfolgte ein Boykott gegen jüdische Geschäfte. 1934 übertrug Georg Wertheim per Schenkung sein gesamtes Vermögen seiner nichtjüdischen Frau Ursula. Dennoch wurde die Firma Wertheim 1935 als „rein jüdisch“ eingestuft. 1937 kam die Enteignung durch die Nationalsozialisten. Alle jüdischen Geschäftsführer wurden entlassen. Aus den Kaufhäusern von Hermann Tietz wurde „Hertie“, aus denen seines Cousins Leonhard Tietz „Kaufhof“, und aus Wertheim die "Awag" (Allgemeine Warenhaus Gesellschaft AG). 1944 wurde das Haus an der Leipziger Straße durch alliierte Bomber zerstört. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, mit der Teilung Deutschlands, wurden die Häuser durch die Sowjets übernommen und später Volkseigentum, nur das am Moritzplatz nicht.
Mit einem kleinen Geschäft in der Wilmersdorfer Straße (heute Karstadt) startete die Wertheim AG 1952 einen Neuanfang. Im gleichen Jahr folgte der Neubau in der Schloßstraße und 1971 das Haus am Kurfürstendamm. Mitte der 1980er Jahre wurde Wertheim dann vom Hertie-Konzern übernommen. Seit 1994 gehört auch Hertie zur KarstadtQuelle AG. In Berlin führen heute noch zwei Warenhäuser den Namen Wertheim.
[Bearbeiten] Rechtsstreit
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Dieser Artikel oder Abschnitt weist folgende Lücken auf: es gibt ein Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts und auch eines des BVG Leipzig. Lorem ipsum 18:25, 30. Nov 2005 (CET)
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Seit mehreren Jahren läuft der Rechtsstreit um die Rückgabeansprüche zwischen der Familie Wertheim und der Firma Karstadt Quelle AG über die wertvollen Grundstücke, die im Ostteil der Stadt Berlin gelegen sind und nicht unter die alte Entschädigungsregelung der Nachkriegszeit gefallen waren. Am 24. Oktober 2005 wurde die Klage beim Berufungsgericht in Pennsylvania abgelehnt. Dadurch wurde die Verhandlung in den USA nicht zugelassen und der Fall wird durch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wahrscheinlich noch 2006 entschieden.
[Bearbeiten] Wertheim-Warenhäuser
- Stralsund (1875; Ladengeschäft)
- Rostock (1881; Ladengeschäft)
- Berlin, Rosenthaler Straße (1885, Neubau 1903)
hierzu: Webseite über Wertheim-Konzern bei archINFORM - Berlin, Oranienstraße (1894)
hierzu: Webseite über Wertheim-Konzern bei archINFORM - Berlin, Leipziger Straße
hierzu: Webseite über Wertheim-Konzern bei archINFORM - Berlin, Columbushaus am Potsdamer Platz (1945-1948)
- Berlin, Moritzplatz (Neubau 1913-1945)
- Berlin, Königstraße (Neubau, 1911-1945)
- Berlin, Schloßstraße (Neubau, 1952 - heute)
- Berlin, Kurfürstendamm (Neubau, 1970 - heute)
- Bochum (1986 geschlossen)
- Breslau (Schlesien, (poln.]: Wrocław [ˈvrɔtswaf]), (Neubau, 1931 - 1944)
- Essen (1986 geschlossen)
- Essen-Steele (Neubau, 1972-1979)
- Hannover, Kröpcke-Center (Neubau, 1980 geschlossen)
- Hannover, Raschplatz (Neubau, 1979 geschlossen)
- Kaiserslautern, Stiftsplatz, geschlossen
Wertheim am Kurfürstendamm und Wertheim in der Schloßstraße sind die beiden letzten noch bestehenden Wertheim-Warenhäuser.
[Bearbeiten] Wertheim Leipziger Straße (Berlin)
Wertheim Leipziger Straße wurde als das schönste Kaufhaus Deutschlands gerühmt, später auch Wertheim Leipziger Platz benannt, ein Konsumtempel, der mit dem späteren KaDeWe (Kaufhaus des Westens) am Wittenbergplatz wetteiferte. Wertheim spielte in der gleichen Liga wie das Bon Marché in Paris. Die Kaufhausgründer Rudolph Karstadt, Adolf Jandorf, Hermann Tietz und Georg Wertheim hatten die französisch-amerikanische Erfindung des großen Warenhauses der 1850er Jahre nach Deutschland geholt. Das Haus am Leipziger Platz übertraf alle bisherigen deutschen Kaufhäuser. Der Kaiser lieferte mit seiner Cadinener Kachelmanufaktur an Wertheim. Die Kacheln schmückten die Wände und Brunnen des Sommergartens, der Kaiser war zur Einweihung des Warenhauses gekommen. Gebaut hatte das Haus Alfred Messel, in den Jahren 1896 bis 1912 (I.–IV.Bauabschnitt), 1925 bis 1926 folgte der fünfte Bauabschnitt. Die Hauptfront Leipziger Straße hatte 240 Meter, zusätzlich weitere 90 Meter am Leipziger Platz mit dem weltbekannten Eckgebäude. Das Kaufhaus reichte in der Tiefe bis hin zur Voßstraße auf einer Grundstückfläche von 27.000 m². Es war mit 112.000 m² Nutzfläche und 70.000 m² Verkaufsfläche das größte Kaufhaus Europas. Bis zum heutigen Tage war es in Europa nur vom Kaufhaus Harrods in London übertroffen. Durch einen alliierten Bombenangriff Ende November 1943 wurde es getroffen und zum Teil zerstört. Es hätte von der Bausubstanz her nach dem Krieg wieder hergestellt werden können, aber die im Ostsektor Berlins stehenden Wertheim-Häuser wurden enteignet. Der Abriss der Ruine erfolgte 1955/1956.
[Bearbeiten] Wertheim Schloßstraße / Steglitz (Berlin)
Bereits in den 1920er Jahren erwarb G. Wertheim an der Schloßstraße / Ecke Treitschkestraße in Berlin-Steglitz ein großes Grundstück mit 30.000 m² Fläche. Es reichte in der Tiefe bis hin zur Lepsiusstraße.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses Warenhaus, das gleichzeitig das erste in Berlin neugebaute Warenhaus nach dem Zweiten Weltkrieg darstellt, an der Steglitzer Schloßstraße / Ecke Treitschkestraße gelegen, in der Zeit von 1950 bis 1952 als viergeschossiger Neubau errichtet.
1969 erfolgte ein fünfgeschossiger Erweiterungsbau Schloßstraße / Ecke Schildhornstraße in einem modernen Baustil (Lamellenfassade). Mit dieser Fassadenverkleidung wurde auch das bestehende Haus umgestaltet.
An der Schildhornstraße, im Anschluss an den Erweiterungsbau, wurde ein Parkhaus errichtet. Auf dem großen Wertheim-Grundstück hinter dem Warenhaus befindet sich der Treitschkepark, der öffentlich zugänglich ist.
Ab 2007 wird das nebenstehende Karstadt-Warenhaus geschlossen und komplett saniert und umgebaut. Das Wertheim-Warenhaus auf dem Nachbarareal bleibt während der rund zweijährigen Bauzeit des Karstadt-Hauses in Betrieb. Mit Eröffnung des neuen Karstadt-Hauses 2009 wird das Wertheim-Warenhaus geschlossen. Auf dem Areal des Wertheim-Hauses (Schloßstraße/Schildornstraße/Treitschkestraße) soll ein neues Einkaufszentrum entstehen. In dieses Einkaufszentrum wird ebenfalls ein Karstadt-Sporthaus einziehen. Die Gesamtfertigstellung des Einkaufszentrums ist für Herbst 2011 geplant.
[Bearbeiten] Wertheim Kurfürstendamm (Berlin)
Wertheim am Kurfürstendamm wurde 1969 bis 1971 erbaut. In den achtziger Jahren wurde das Warenhaus mit einer Erweiterung der Fassade neugestaltet. Das Haus ist (nach dem KaDeWe und Karstadt am Hermannplatz) das drittgrößte Warenhaus der Karstadt-Quelle AG in Berlin. Es liegt am zentralen Punkt des Kurfürstendamms nahe am Breitscheidplatz und an der Gedächtniskirche. Das Grundstück erstreckt sich über eine Fläche eingeschlossen durch die Straßen Kurfürstendamm, Augsburger Straße und Rankestraße. Dieses Wertheim hat eine Nutzfläche von 33.000 m² und eine Verkaufsfläche von 28.500 m² auf acht Etagen.
Im Laufe der Sanierung des KarstadtQuelle-Konzerns, soll dieses, wie auch weitere Karstadt-Häuser in Düsseldorf, Essen, München, etc. (unter anderem auch Hertie in München und das Alsterhaus in Hamburg), in eine neuere, gehobene Kategorie eingestuft werden, mit Orientierung auf das KaDeWe.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Zum Thema Enteignungen: Familien Neckermann, Schickedanz
[Bearbeiten] Literatur
- Erica Fischer und Simone Ladwig-Winters: Die Wertheims. Geschichte einer Familie, Reinbek, Rowohlt 2004, 384 S., 72 Abb., ISBN 3-87134-443-5
[Bearbeiten] Weblinks
- „Braune Schatten im Herzen Berlins. Karstadt und das Lehrstück Wertheim“, SWR, 29. September 2006 als Audiobeitrag (mit O-Ton Ladwig-Winters) (Manuskript kann heruntergeladen werden)
- „Schloßstraße: Karstadt erneuert sich. Neues Premium-Kaufhaus und Abriss von Wertheim“, Tagesspiegel, 15. Februar 2007