Wikingerschiff (Ladby)
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Das Wikingerschiff von Ladby wurde 1935 durch den Apotheker und Amateurarchäologen Poul Helweg in der Nähe des Kerteminde-Fjords auf dem nordöstlichen Fünen entdeckt. Es liegt auf dem Kiel unter einem Grabhügel und ist in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet.
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[Bearbeiten] Das Schiff
Vom Schiff sind nur der Abdruck in der Erde und eiserne Nägel der Seitenplanken erhalten. Es war zirka 21,6 m lang, 2,85 m breit und 0,7 m tief. An dem niedrigen Kiel hatte es pro Seite 7 verschieden breite Eichen-Planken. Insgesamt hatte es Platz für 16 Riemen (32 Ruderer). Mastspuren haben sich nicht erhalten, dafür aber Wantenringe. Es ist daher anzunehmen, dass es nur bei einer leichten Brise gesegelt wurde, da sonst wegen des schlanken Rumpfes Kentergefahr bestand. Vorteil der schlanken Rumpfform war dafür aber, dass sich das Schiff ausgezeichnet für Ruderer eignete. Die Steven waren verziert: Am Vordersteven befanden sich in einer Reihe 10 kleine aufgerollte eiserne Bänder (Mähnenlocken im Nacken eines geschnitzten Drachenkopfes?) und am Achtersteven befanden sich krumme Eisenbeschläge mit lanzenspitzenähnlichen Eisenspitzen (Nackenschmuck?). Des Weiteren befand sich am Vordersteven ein völlig unbeschädigter 1,36 m langer eiserner Anker mit einer 10 m langen Eisenkette.
[Bearbeiten] Die Skelettreste
Die Bestattung war vermutlich hinter der Schiffsmitte; jedoch sind keine menschlichen Skelettreste erhalten geblieben, da das Schiffsgrab von Grabräubern heimgesucht wurde. Durch diesen antiken Grabraub kam hinten zu einer starken Störung. Gefunden wurden 11 relativ kleine Pferdeskelette (3 Steuerbord, 2 Kiel, 6 Backbord) im Vorschiff. Davon befand sich eines in besonderer Lage: Es lag in der Schiffmitte nahe dem eigentlichen Grab und es ist davon auszugehen, dass es sich um ein Reitpferd handelte. Unter den Pferdeskeletten befanden sich die Skelette von Hunden.
[Bearbeiten] Die Funde
[Bearbeiten] Reitzubehör/Geschirr
Gefunden wurde das Geschirr eines Reitpferdes: Die Metallteile waren aus Eisen mit einer aufgelegten Zierde aus Zinn und Kupfer. Die Riemen waren mit feinen Beschlägen, überzogen mit Bronze oder Zinn, ausgestattet. Ein Zügel bestand aus kleinen eisernen Kettengliedern, die mit bronzenen Kugeln verbunden waren. Andere Zügel hatten eiserne Ringe, die durch Riemenstücke mit bronzebekleideten eisernen Beschlägen und dicht sitzenden kleinen Zinnknöpfen verbunden waren. Außerdem fand man 3 intakte Sätze Pferdegeschirr bestehend aus Steigbügel, Kopfgeschirr, Trense, Zügel, Beschläge und Schnallen für Lederriemen. Auch wurde Hundegeschirr für 4 Hunde gefunden, auf deren Lederriemen kleine, ornamentierte, bronzene Kugel als Schieber und rotierende Ringe aus vergoldeten Bronzeplatten an den Hundehalsbändern waren.
[Bearbeiten] Kleidung
Gefunden wurden gröbere und feinere Textilreste, geflochtene Goldfäden, kleine Qausten aus Silberfäden und kleine Platten aus Goldblech umkranzt von Gold-/Silberfäden. Dies deutet auf eine kostbare Kleidung hin. Auch wurden Federn, Daunen und Haarbüschel gefunden. Ob diese in einem Kissen waren, ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen.
[Bearbeiten] Waffen/Geräte
Es hat sich kein Schwert erhalten, sondern nur ein gewöhnlicher Schildbuckel und 45 Pfeilspitzen außerhalb der Bootsreling. Hinter den Pferden auf der Steuerbordseite befand sich eine kleine eiseren Axt. Ausgegraben wurden auch Teile versilberter Eisenstangen mit knopfartigen Erhöhungen aus massivem Silber, die ganz mit Blatt-/Tieronamentik verziert sind.
[Bearbeiten] Keramik
An Keramik wurden nur ein großes, eisenbeschlagenes Holzgefäß, ein gröberes Küchengeschirr, eine Bronzeschale und Teller aus massivem Silber mit eingeritzten Bandschlingen und Randvergoldung gefunden.
[Bearbeiten] Literatur
- Knud Thorvildsen: Das Wikingerschiff von Ladby. Kopenhagen 1967.
