Wildnisgebiet Dürrenstein
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Wildnisgebiet Dürrenstein ist der größte Urwald Mitteleuropas, basierend auf dem Rothwald in der niederösterreichischen Eisenwurzen im südlichen Teil des Bezirk Scheibbs. Er erstreckt sich um den Dürrenstein von Göstling an der Ybbs über den Lunzer See bis nach Lackenhof und ist Heimat zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten. Im dichten Wald leben Braunbären, Steinadler und Alpensalamander. Menschen haben nur im Rahmen limitierter und geführter Themenwanderungen Zutritt.
Initiiert wurde die Idee, großflächige Wälder, die vom Menschen unberührt waren, vor dem forstlichen Zugriff und der Zerstörung für sich und seine Nachwelt zu retten, 1875 von Albert Rothschild. 400-500 Hektar Wald des Kerngebiets, des Rothwalds, haben seit der letzten Eiszeit nie eine Axt oder Motorsäge gesehen. Auf Basis des Rothwalds wurde 120 Jahre später das Gebiet auf 2400 Hektar erweitert und in den Jahren 1997-2001 das Wildnisgebiet Dürrenstein ins Leben gerufen.
Das Wildnisgebiet dient dem Schutz gefährdeter Lebewesen und Lebensgemeinschaften. Es soll jedoch kein bestimmter Zustand konserviert werden, sondern vielmehr dürfen natürliche Prozesse weitestgehend ohne Einfluss des Menschen ablaufen. Die Anerkennung als erstes Wildnisgebiet Österreichs der Kategorie I nach den Kriterien der Weltnaturschutzorganistaion IUCN wurde im Jahr 2003 verliehen.
Erwähnenswert sind auch die sogenannten Rothschildhäuser, die sich hauptsächlich um das Gebiet des Wildnisgebiets Dürrenstein befinden.