Wilhelm Deist
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Wilhelm Deist (* 28. August 1898 Holzwickede; † 5. März 1953 Bockum-Hövel) war ein katholischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Politiker (Zentrum/CDU). Volksschule. Bergvorschule in Hamm, Bergschule in Bochum. Abgeschlossene volkswirtschaftliche Kurse in Königswinter. Von 1912 bis 1914 Ausbildung zum Elektriker. Von 1914 bis 1917 Praktikant auf der Zeche Radbod im Untertagebetrieb. Im 1. Weltkrieg Soldat an der Ost- und Westfront. Von 1921 bis 1932 im Untertagebetrieb der Zeche Radbod. Von 1924 bis 1928 Knappschaftsältester und Vorstandsmitglied der Ruhrknappschaft. Von 1929 bis 1933 Arbeitsrichter am Arbeitsgericht Hamm.
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[Bearbeiten] Deist in der Weimarer Republik
Von August 1924 bis 1933 Vorsitzender des Gewerkvereins christlicher Bergarbeiter. Von 1928 bis 1932 Betriebsausschussmitglied der Zeche Radbod. In der Zeit der Weimarer Republik engagierte sich Deist vor allem politisch. 1924 bis 1928 war er Mitglied im Vorstand der Ruhrknappschaft und zugleich jüngster Knappschaftsältester im Deutschen Reich. Seit 1928 war er Parteivorsitzender des Zentrums in Bockum-Hövel, 1929 bis 1933 zugleich Mitglied im Kreisvorstand Lüdinghausen. Von 1929 bis 1933 Arbeitsrichter am Arbeitsgericht Hamm. Deist war zudem in der katholischen Arbeiterstandesbewegung aktiv, in der er sich 1932 bis 1939 als Arbeitersekretär in Bockum-Hövel engagierte. Am Zweiten Weltkrieg nahm Deist als Soldat teil. In der Gefangenschaft 1945 in Sixdorf verfasste er die Streitschrift „Das kranke Deutschland im Herzen Europas“. Während des Krieges mussten Frau und Kinder immer wieder Schikanen der Gestapo aushalten, da Deist nicht Mitglied in der NSDAP war.
[Bearbeiten] Deist in der Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg fasste Deist schnell wieder Fuß, er war Arbeitersektretär der KAB und zugleich ab 1945 maßgeblich am Aufbau der katholischen Arbeitnehmerbewegung in Hamm, in Beckum, sowie in Lündinghausen, Soest und Arnsberg beteiligt. Ab Oktober 1945 Aufbau des Bezirkssekretariates der katholischen Arbeitervereine Hamm, Beckum, Lüdinghausen, Soest und Arnsberg. Auch innerhalb der CDU hatte er zahlreiche Ämter und Funktionen inne - ab September 1945 Ortsvorsitzender der CDU in Bockum-Hövel, ab Januar 1946 Kreisparteivorsitzender der CDU, Kreis Lüdinghausen -. So saß er 1946 im Kreistag Lüdinghausen, war Mitglied im westfälischen Provinzialrat und zugleich Landrat. Auch dem Landtag Nordrhein-Westfalen gehörte er 1946 bis 1953 an, wo er den Vorsitz über einige Ausschüsse übernahm.
Mitglied des Beratenden Provinzialrates für Westfalen 1946.
Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen 19. 12. 1946 bis 5. 3. 1953, in der 2. Ernennungsperiode, gewählt in der 1. und 2. Wahlperiode im Wahlkreis 86 (Lüdinghausen)
[Bearbeiten] Gesellschaftliches Engagement
Deist war Mitbegründer der Feuerwehrschule Nordrhein-Westfalens in Münster sowie der landwirtschaftlichen Realschule. Er war mit Dr. Salzmann, Konrad Adenauer und dem Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, befreundet.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Deist, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Politiker (Zentrum/CDU) |
GEBURTSDATUM | 28. August 1898 Holzwickede |
STERBEDATUM | 5. März 1953 Bockum-Hövel |