Windhundrennen
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Windhundrennen sind ein Hundesport für Windhunde. Es gibt zwei Arten des Windhundrennens, nämlich das Rennen auf einer festen Rennbahn, bei dem es ausschließlich um die Geschwindigkeit der teilnehmenden Hunde geht, und das Coursing, bei dem das Jagdverhalten der Hunde bewertet wird.
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[Bearbeiten] Rennbahn
Auf der Rennbahn starten die Hunde aus Boxen auf einer festen Bahn mit Gras- oder Sandoberfläche. Sie laufen dem künstlichen „Hasen“ hinterher. Der „Hase“ ist ein mit einer technischen Vorrichtung geschleppter Dummy, der den Jagdtrieb der Hunde anregt. Da Windhunde - anders als die meisten anderen Hunderassen - primär mit den Augen jagen, ist ausschließlich die Bewegung des Objektes entscheidend, nicht sein Geruch oder sein Aussehen. Häufig besteht der „Hase“ einfach aus einem Bündel Flatterband. Die übliche Bahnlänge für Windhundrennbahnen auf dem europäischen Kontinent beträgt 480 m; kleinere Windhundrassen wie der Whippet und das Italienische Windspiel laufen teilweise kürzere Strecken.
[Bearbeiten] Coursing
Coursings finden auf freiem Feld statt. An verschiedenen, unregelmäßigen Stellen sind Umlenkrollen befestigt, über die das Zugseil ausgelegt wird. Am Ende des Zugseils befindet sich wie auf der Rennbahn der „Hase“. Ziel ist es hier, eine echte Hetzjagd zu simulieren, bei der die Beute auch Haken schlagen kann. Es starten immer zwei Hunde. Das Verhalten der Hunde wird von mehreren Coursingrichtern bewertet. Das internationale Coursingreglement der FCI sieht vor, dass die Richter die Hunde anhand der folgenden Kriterien bewerten: Schnelligkeit, Eifer, Intelligenz, Gewandtheit und Kondition. Pro Kriterium können die Richter bis maximal 20 Punkte vergeben. Bei nationalen Coursings können jedoch auch abweichende Bewertungssysteme zur Anwendung kommen. Jeder Hund läuft beim Coursing zwei Durchgänge.
[Bearbeiten] Rassen, Teilnahmevoraussetzungen
Bei Bahnrennen und Coursings, die von der FCI oder einem ihrer Mitgliedsverbände ausgerichtet werden, können alle Windhundrassen der FCI-Gruppe 10 teilnehmen: Dies sind Afghane, Azawakh, Barsoi, Chart Polski, Deerhound, Galgo Español, Greyhound, Irish Wolfshund, Magyar Agar, Saluki, Sloughi, Whippet und das Italienische Windspiel. In vielen Ländern (so auch in Deutschland) sind außerdem die windhundähnlichen mediterranen Jagdhunde aus der FCI-Gruppe 5 startberechtigt, nämlich Cirneco dell' Etna, Pharaoh Hound, Podenco Canario, Podenco Ibicenco und Podengo Português.
Das Mindestalter für die teilnehmenden Hunde beträgt 18 Monate, bei den kleinen Rassen 15 Monate. Die Hunde dürfen bis zum Ende des Jahres, in dem sie das das 8. Lebensjahr vollenden, an Rennen und Coursings teilnehmen. Während der Läufe tragen sie zur Unterscheidung farbige Renndecken (beim Coursing alternativ Halskrausen) und außerdem einen speziellen Rennmaulkorb. Dieser dient dazu, Verletzungen zu verhindern, wenn sich die Hunde nach dem Ziel um den künstlichen "Hasen" balgen. Bevor die Hunde offiziell an Rennen oder Coursings teilnehmen können, müssen sie mehrere Lizenzläufe absolviert haben und im Besitz einer gültigen Renn- bzw. Coursinglizenz sein.
[Bearbeiten] Organisationen
Windhundrennen und Coursings werden von lokalen Windhundrennvereinen ausgerichtet, die entweder wie in Deutschland (DWZRV) oder Österreich (ÖKWZR) einem Rasse-Spezialverband für Windhunde, oder (wie in der Schweiz) direkt dem Landesverband der FCI angeschlossen sind. Neben den offiziellen Veranstaltungen bieten die Windhundrennvereine meistens auch regelmäßige Trainings an, an denen auch Windhunde ohne Renn- oder Coursinglizenz teilnehmen können.
[Bearbeiten] Professionelle Windhundrennen
In einigen Ländern, beispielsweise in Großbritannien, Irland, Spanien und den USA werden Rennbahnen professionell betrieben. 3 Milliarden Dollar pro Jahr beträgt der Umsatz der kommerziellen Rennbahnen in den USA. Genau wie beim Pferderennen wird auf die Hunde gewettet. Bei diesen Rennen kommen fast ausschließlich Greyhounds zum Einsatz. Diese werden nicht als Haushunde gehalten, sondern leben in gewerbsmäßig betriebenen Rennställen. Die Tiere werden dauerhaft in Käfigen gehalten und tragen außer bei der Fütterung ständig Maulkörbe. 50.000 nicht mehr für Rennen taugliche Hunde, da "Verlierer", werden von ihren Besitzern jährlich an Versuchslabore verkauft oder auf grausame Art getötet. Die Tötungsmethoden variieren. So werden die ausgemusterten Hunde erhängt, erschossen, erschlagen oder ertränkt. Pro Jahr fließen ca. 25 Millionen Euro EU-Subventionen aus dem Etat "Kunst, Sport und Tourismusförderung" an Züchter und Rennbahnen in Europa. In Deutschland ist das Wetten auf Hunde verboten, unter anderem aus tierschutzrechtlichen Gründen. Private Übernahmen von "ausgemusterten" Windhunden aus Spanien, Irland und Großbritannien, die andernfalls getötet werden würden, sind möglich, da Tierschutzorganisationen einige der Hunde freikaufen [1] [2] .
[Bearbeiten] Anmerkungen
[Bearbeiten] Weblinks
- Deutscher Windhundzucht- und Rennverband (DWZRV)
- Österr. Klub für Windhundzucht und Rennsport (ÖKWZR)
- Windhundrennsport in der Schweiz
- Private Greyhoundseite