Wirtschaftsmagazin
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Wirtschaftsmagazine werden aufgrund ihrer Gestaltung und ihrer Zielgruppe zu den Publikumszeitschriften gezählt.
Wirtschaftszeitschriften sind Druckerzeugnisse, die mindestens viermal jährlich und höchstens einmal wöchentlich mit kontinuierlicher Stoffdarbietung über ökonomische Themen, für jedermann zugänglich, herausgegeben werden. Sie grenzen sich durch ihre Gestaltung von Zeitungen ab. Sie gehören zur Gattung der Wirtschaftspresse und sprechen eine breite Leserschaft mit Themen aus Wirtschaft und Politik an (Lesermarkt). Auf der anderen Seite bieten sie der werbungtreibenden Industrie die Möglichkeit durch Anzeigenschaltung, durch Veröffentlichung ihrer gewerblichen Anzeigen, Kunden für ihre Produkte und Dienstleistungen zu bewerben und zu gewinnen (Anzeigenmarkt).
Wirtschaftsmagazine sind Teil des Wirtschaftsjournalismus im weiteren Sinn. Es gibt keine relevante Untersuchung zu dem Thema der Wirtschaftsmagazine. Nur die Vereinigten Wirtschaftsdienste, mit Sitz in Eschborn, analysieren die Ansprüche an ein Wirtschaftsmagazin und die Bedürfnisse der Leser an diese Art der Information.
Wirtschaftzeitschriften informieren nicht nur über das jüngstes Gegenwartgeschehen, die jüngsten Ereignisse in der Wirtschaftsbranche, sondern fungieren oft als ein Finanzratgeber und haben den selbst erteilten Auftrag, ihren Lesern Nutzwert und ihren Anzeigenkunden optimale Werbewirkung anzubieten.
Wirtschaftmagazine schließen die Informationslücken, die über die Tagespresse im Bereich der Wirtschaftsinformation entstehen. Sie berichten umfangreicher, geradezu universell und orientieren sich dabei konsequent an ihrer Zielgruppe. Sie wenden sich vermehrt den Verbraucherthemen zu. Wirtschaftsreportagen über ökonomische Zusammenhänge sind beliebt, aber selten.
Bis zum 19. Jahrhundert spielte der Wirtschaftsjournalismus keine große Rolle. Mit dem Beginn der Industrialisierung begann der Aufschwung der Börsen, und damit das Interesse an Wirtschaftsnachrichten, Analysen und Ratgeber in Geldangelegenheiten. Die ersten Börsenzeitungen wurden gegründet und Tageszeitungen führten das Wirtschaftsressort ein. Die hohe Nachfrage nach Börseninformationen führte auch zur Gründung der ersten Nachrichtenagenturen.
Etabliert hat sich der Wirtschaftsjournalismus dann im 20. Jahrhundert. Ab den 60er Jahren wurden verbrauchernahe Wirtschaftsthemen in Magazinen im Fernsehen ausgestrahlt und in Zeitungen veröffentlicht.
Der Börsenboom Ende der 90er Jahre, immer mehr Privatpersonen investierten beispielsweise in Aktien und Devisen, entwickelte sich auch zu einem Boom der Wirtschaftsmagazine und des Wirtschaftsjournalismus, es gab einen enormen Zuwachs der Auflagen. Einige Wirtschaftmagazine wurden gegründet und in Tageszeitungen und Publikumszeitschriften wurden die Wirtschaftsressorts erweitert. Mittlerweile hat sich die Nachfrage wieder normalisiert.
[Bearbeiten] Literatur
- Mast, Claudia: Wirtschaftsjournalismus. Grundlagen und neue Konzepte für die Presse. Opladen 1999.
- Weischenberg, Siegfried; Kleinsteuber, Hans J.; Pörksen, Bernhard (Hrsg.): Handbuch Journalismus und Medien. UVK Verlagsgesellschaft. Konstanz 2005. ISBN 3896694294
[Bearbeiten] Siehe auch
Liste von Wirtschaftsmagazinen, Zeitschrift, Zeitung, Ressort