Wittorf-Affäre
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Wittorf-Affäre (benannt nach dem KPD-Funktionär John Wittorf 1894-1981) war eine Unterschlagungsaffäre, die Ernst Thälmann 1928 zwang, den Parteivorsitz niederzulegen. Stalin sorgte bald für die Wiedereinsetzung seines Wunschkandidaten und verlangte die „Liquidierung aller fraktionellen Gruppierungen“ in der Partei.
Orthodoxe Kommunisten halten auch im Lichte neuer Erkenntnisse an der Auffassung fest, die Aufdeckung der Affäre sei ein Versuch „rechter“ und „versöhnlerischer“ Kräfte gewesen, die Macht in der KPD zu übernehmen, die eigene Parteibasis, nicht Stalin, habe Thälmanns Sturz verhindert.
[Bearbeiten] Literatur
- Thilo Gabelmann (d.i. Egon Grübel): Thälmann ist niemals gefallen? Eine Legende stirbt. Das Neue Berlin. Berlin 1996, ISBN 3359008006
- Hermann Weber und Bernhard H. Bayerlein (Hrsg.): Der Thälmann-Skandal. Geheime Korrespondenzen mit Stalin. Aufbau Verlag, Berlin 2003, ISBN 3351025491
- Hermann Weber: Die Wandlung des deutschen Kommunismus. Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik Frankfurt/Main 1971 ISBN 3-434-45008-4