Wolfgang Lötzsch
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Wolfgang Lötzsch (* 18. Dezember 1952 in Chemnitz) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.
Schon in früher Jugend galt Lötzsch als eines der größten Radsport-Talente der DDR. Aufgrund politischer Bedenken der DDR-Sportfunktionäre wurde Lötzsch 1972 jedoch aus seinem Sportclub Karl-Marx-Stadt "ausdelegiert". Gründe hierfür waren wohl insbesondere seine Kontakte zu Westverwandten - sein Cousin Dieter Wiedemann hatte sich 1964 in den Westen abgesetzt - sowie seine Weigerung, in die SED einzutreten. Dies bedeutete die faktische Rückstufung zum Hobby-Sportler: Lötzsch wurde aus dem staatlichen Förderungssytem ausgeschlossen und durfte nur innerhalb einer Betriebssportgemeinschaft (BSG) an bestimmten Rennen innerhalb der DDR (Ausschreibungskategorie "DDR-offen") teilnehmen. Wichtige Rennen wie die Friedensfahrt oder die Straßenrad-WM blieben ihm dagegen versperrt. Zwischenzeitlich wurde ihm die Radsport-Lizenz gänzlich entzogen. 1977 wurde er wegen "Staatsverleumdung" zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. 1985 wird er doch noch Mitglied der SED.
Zweifellos gehörte Wolfgang Lötzsch während der 1970er und 1980er Jahre zu den besten Radsportlern der DDR. Im für ihn zugelassenen Amateurbereich der BSG-Sportler dominierte Lötzsch während dieser Zeit nach Belieben und gewann rund 30 Mal die "BSG-Bestenermittlung" auf Bahn und Straße. Bei seinen wenigen Teilnahmen an prominenteren Rennen konnte Lötzsch einige wichtige Erfolge feiern. 1974 und 1983 gewann er den Klassiker Rund um Berlin, 1973, 1974 und 1986 den Tribüne-Bergpreis. Auf der Bahn wurde er 1973 und 1974 DDR-Meister in der 4000-m-Verfolgung. Noch 1986 holte er hinter Olaf Ludwig und Uwe Ampler Bronze bei der DDR-Straßenmeisterschaft.
In den Jahren 1990 bis 1992 war er durch Vermittlung von Rudi Altig für den Hannoverschen Radsport-Club von 1912 e.V in der Rad-Bundesliga aktiv und gewann 1990 mit diesem Verein im 100 km Straßenvierer die Deutsche Meisterschaft.
1995 erhielt Lötzsch von Bundespräsident Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz verliehen. Heute arbeitet Lötzsch als Mechaniker beim Team Milram.
[Bearbeiten] Literatur
- Philipp Köster: Lötzsch. Der lange Weg eines Jahrhunderttalents. Covadonga Verlag, Bielefeld 2004, ISBN 3-936973-12-1
[Bearbeiten] Weblinks
- ZEIT-Feature von Christoph Dieckmann
- Literatur von und über Wolfgang Lötzsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Lötzsch, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 18. Dezember 1952 |
GEBURTSORT | Chemnitz |