Wudu'
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Wudu' (arabisch: وضوء, wudū’; persisch: آبدست ābdast, ab = „Wasser“, dest = „Hand“) ist die kleine rituelle Waschung im Islam, die zur Erzielung der rituellen Reinheit (tahāra) vor dem Verrichten des Gebets und vor dem Berühren des Korans beliebt ist.
Der Muslim fährt sich dabei mit der nassen Hand über Gesicht, Hände, Unterarme und befeuchtet danach den Kopf und die Füße. Falls kein Wasser vorhanden ist, so kann man im Notfall auch mit reinem Sand oder einem Stein, Sure 4:43 und 5:6; arabisch تيمم tayammum, das Wudu' verrichten. Die vorherige Bekundung der Absicht (arabisch نية niyya) ist bei Schiiten wie bei allen Handlungen unerlässlich.
[Bearbeiten] Ablauf
Der Ablauf des Wudu' wird, je nach Glaubensrichtung (Sunniten, Schia), unterschiedlich vollzogen. Nach der Sunna wird das Wudu' auf folgender Weise vollzogen:
Mit gesenkter Stimme wird zuerst gesagt:
- bismi 'llahi r-rahmani r-rahim / بسم الله الرحمن الرحيم / bismi ʾllāhi ʾr-raḥmāni ʾr-raḥīmi /„Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes“
Danach folgt die eigentliche wudu':
- die Hände bis einschließlich der Handgelenke mit Wasser waschen (3 mal),
- man spült den Mund aus (3 mal),
- man reinigt die Nase durch Inhalieren und Ausblasen von Wasser (3 mal),
- man wäscht das Gesicht einschließlich Stirn und Kinn (3 mal),
- man wäscht den rechten und danach den linken Unterarm von Ellbogen bis Handgelenk (je 3 mal),
- man fährt mit nassen Händen über das Kopfhaar
- man befeuchtet die Ohren mit den Händen
- man wäscht den rechten und danach den linken Fuß einschließlich der Knöchel, (je 3 mal).
Am Ende wird das Glaubensbekenntnis (Schahada) gesagt.