Wyatt Earp
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Wyatt Berry Stapp Earp (* 19. März 1848 in Monmouth, Illinois; † 13. Januar 1929 in Los Angeles) war einer der bekanntesten Revolverhelden des „Wilden Westens.“
Dass die historische Rolle Wyatt Earps meist überschätzt wird und er oft zur Legende hochstilisiert wird, hat er dem Schriftsteller Stuart N. Lake zu verdanken, dem er seine stark ausgeschmückte Lebensgeschichte erzählte und der daraus den Bestseller „Wyatt Earp, Frontier-Marshal“ machte.
Wyatt Earp versuchte sich als Farmer, Saloonbesitzer, Pferdedieb, Ordnungshüter und Eisenbahnarbeiter, und es deutet auf ein unstetes Wesen hin, dass er bis 1880 versuchte, nacheinander in den Bundesstaaten Missouri, Iowa, Kalifornien, Kansas, New Mexico und Arizona Fuß zu fassen. In New Mexico freundete er sich mit ehemaligen Zahnarzt Doc Holliday an. Mehrfach bewarb er sich um das Amt des Sheriffs, so auch im Cochise-County, Arizona und in Lawrence County im kleinen Goldgräberort Deadwood, South Dakota, jedesmal erfolglos. 1880 ging Wyatt Earp mit seinen Brüdern James, Morgan, Virgil und Warren nach Tombstone, Arizona, um dort eine Machtstellung aufzubauen. Virgil Earp wurde Deputy-Marshal und Wyatt Saloon- und Spielhallen-Besitzer. Schon bald kam es zur Rivalität mit der Clanton/McLaury-Gruppe, einer Bande von Viehdieben und Postkutschen-Räubern. Als am 31. März 1881 bei Tombstone die Postkutsche überfallen wurde, wobei 80.000 Dollar erbeutet und zwei Menschen erschossen wurden, verdächtigten sich die Clantons und Earps gegenseitig der Täterschaft. Der Streit der beiden Gruppen kulminierte schließlich in dem berühmten Gunfight at the O. K. Corral am 26. Oktober 1881. Bei dieser Schießerei traten Ike und Billy Clanton, Tom und Frank McLaury sowie Billy Claiborne gegen Wyatt, Virgil und Morgan Earp sowie Doc Holliday an. Obwohl Ike Clanton und Tom McLaury unbewaffnet waren, wurden in kurzer Zeit 17 Schüsse gewechselt, wobei Tom und Frank McLaury sowie Billy Clanton getötet wurden. Ike Clanton und Billy Claiborne konnten fliehen. Bei einem Racheakt am 18. März 1882 wurde Morgan Earp hinterrücks erschossen.
Wyatt Earp, der alle Schießereien unverletzt überstanden hatte, verließ Tombstone und zog wieder ziellos durch den Westen der USA, wobei er sich auch als Goldsucher und Ringrichter bei Boxkämpfen betätigte: So wurde Wyatt Earp 1912 in Los Angeles als Ringrichter während eines Kampfes um den Weltmeister-Titel im Schwergewicht eingesetzt, da er bei den Veranstaltern und Zuschauern noch immer als „Mann des Rechtes“ galt.
Erst 1928, 80 Jahre alt, erzählte er dem Schriftsteller Stuart N. Lake von seinen Taten und erst durch dessen Buch wurde Wyatt Earp zur Berühmtheit. Ein Jahr später starb er in Los Angeles an einer chronischen Zystitis. Seine langjährige Geliebte Josephine (Josie) Sarah Marcus, die 1882 ohne Heirat den Namen Earp annahm, ließ ihn einäschern und auf dem jüdischen Friedhof Hills of Eternity (Josie war Jüdin) in Colma, Kalifornien beerdigen. Josie starb erst 1944 und wurde neben Wyatt begraben.
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[Bearbeiten] Filme
Es wurden zahlreiche Filme über Wyatt Earp gedreht. Noch heute wird in Tombstone der berühmte Gunfight at the O.K.-Corral an jedem ersten und dritten Sonntag des Monats für Touristen nachgespielt.
Die Schießerei am O.K Corral war auch Thema einer Episode der originalen Star-Trek-Serie.
- Filme über Wyatt Earp (Regisseur)
- 1946 My Darling Clementine (John Ford); deutsch: Faustrecht der Prärie
- 1955 Wichita (Jacques Tourneur)
- 1957 Gunfight at the O.K.-Corral (John Sturges)
- 1963 The Life and the Legend of Wyatt Earp (Wyatt Earp greift ein) TV-Serie mit Hugh O´Brian als Wyatt Earp, 229 Folgen
- 1967 Hour of the Gun (John Sturges)
- 1971 Doc (Frank Perry)
- 1987 Sunset – Dämmerung in Hollywood (Blake Edwards)
- 1993 Tombstone (George Pan Cosmatos)
- 1994 Wyatt Earp – Das Leben einer Legende (Lawrence Kasdan)
- 2000 Shanghai Noon (Tom Dey)
- 2003 Shanghai Knights (David Dobkin)
[Bearbeiten] Romane
Es gibt auch zahlreiche Romane mit Wyatt Earp als Hauptfigur. Eine Liste dazu findet sich unter Wyatt Earp/Romane.
[Bearbeiten] Literatur
- Loren D. Estleman: Wyatt Earp, blutiger Herbst, Heyne, ISBN 3-453-07354-1
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Wyatt Earp – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Literatur von und über Wyatt Earp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wyatt Earps Grabstätte
- Tombstone - Arizona Monument Gallery
Personendaten | |
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NAME | Earp, Wyatt |
ALTERNATIVNAMEN | Wyatt Berry Stapp Earp (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | Revolvermann |
GEBURTSDATUM | 19. März 1848 |
GEBURTSORT | Monmouth, Illinois, USA |
STERBEDATUM | 13. Januar 1929 |
STERBEORT | Los Angeles, USA |