Xenokratie
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Der Begriff Xenokratie (von altgriech.: xenos [ξένος], Ausländer, Söldner und kratein [κρατεῖν], herrschen) beschreibt eine Fremdherrschaft.
Der Begriff bezeichnet vorwiegend im geschichtlichen Zusammenhang Militärdiktaturen (in deutscher Staatsrechtstradition: „Generalgouvernements“), die nach der Eroberung eines Gebietes errichtet wurden, und über eine Verwaltung durch Besatzungstruppen hinausgingen. Gewöhnlich wurden politische Institutionen installiert, deren Führungspositionen nicht militärisch waren und von zivilen Angehörigen der erobernden Macht besetzt wurden.
In Deutschland bezeichnet der Begriff Fremdherrschaft im Prozess der Nationenbildung einen völkisch-nationalistischen Kampfbegriff antidemokratischer und präfaschistischer politischer Richtungen, der heute noch in nationalrevolutonären Strömungen in der Phrase "amerikanisch-plutokratische Fremdherrschaft" seine antiamerikanische Verwendung findet. [1] Als Topos im Antisemitismus, beschwört der Begriff als verschwörungstheoretische Gedankenkonstrukte die Geheimherrschaft der Juden. [2]
[Bearbeiten] Literatur
- Christian Koller: Fremdherrschaft. Ein politischer Kampfbegriff im Zeitalter des Nationalismus. Campus, Frankfurt am Main 2005 (Rezension [2])