Yellowknife
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Yellowknife ist die Hauptstadt der kanadischen Nordwest-Territorien. Sie liegt am Nordufer des Großen Sklavensees, wo der Yellowknife River in die gleichnamige Yellowknife Bucht mündet. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 105,20 km² und ist reich an Gold und Diamanten.
Der Name Yellowknife kommt von den gelblich schimmernden Kupfermessern der Yellowknife-Dene-Indianern die im frühen 18. Jahrhundert in das Gebiet kamen. Es liegt in den traditionellen Jagdgebieten des Dogrib-Stammes, der in den 1820ern das Land von dem Chipewyan-Stamm wieder in Besitz nahm.
Ab 1933 kontrollierte die kanadische Regierung das Gebiet. Als selbständige Gemeinde erhielt der Ort 1953 ein eigenes Rathaus. Mit der Ernennung als Hauptstadt der Provinz 1967 entstanden Regierungsgebäude und neue Wohnhäuser. Ab dem 1. Januar 1970 erhielt die Gemeinde als erste in den Nordwest-Territorien das Stadtrecht. Nach der Schließung der letzten Goldmine 2004 wandelte sich die Stadt mehr als Regierungssitz und Servicezentrum der örtlichen Diamantenindustrie.
Der Yellowknife Airport gehört zum Nationalen „Airports System“ von Kanada. Er ist eine Art Drehscheibe für Linienflüge nach ferneren Zielen wie Iqaluit, Edmonton oder Cambridge Bay, aber auch in die nähere Umgebung. Mit Charterflug ist von hier aus z. B. Bathurst Inlet erreichbar. Von Bedeutung ist auch der im Sommer frequentierte Landeplatz für Wasserflugzeuge in der Yellowknife Bay.
Die Bevölkerung ist ethnisch gemischt und die territoriale Verwaltung unterscheidet mehrere Athapasken-Sprachen, englisch und französisch. Viele der 18.000 Einwohner arbeiten für Bergbaugesellschaften.
[Bearbeiten] Geschichte
Ab 1798 wurde die Poststation Fort Providence am Westufer des Großen Sklavensees betrieben, aber nach 31 Jahren wieder aufgegeben. Auf ihrem Weg entdeckten Schürfer 1896 im Klondike erste Goldfunde. In den späten 1920ern wurden Flugzeuge eingesetzt um die arktischen Regionen Kanadas zu erkunden. Die in den frühen 1930ern entdeckten Radium und Silbervorkommen am Großen Bärensee lockten mehr Neugierige in das Gebiet auf der Suche nach Edelmetall.
1933 zogen die beiden Schürfer Herb Dixon und Johnny Baker mit ihrem Kanu den Yellowknife River flussabwärts, um mögliche Mineralvorkommen zu untersuchen. An zwei Stellen fanden sie Gold. Schon ein Jahr später begann die Förderung des Edelmetalles. Kurz nachdem staatliche Geologen 1935 weitere Vorkommen im Westen der Yellowknife Bucht fanden, erlebte das Gebiet einen kurzen Goldrausch. Die erste Siedlung Old Town endstand um 1936/37 und die Con-Mine startete am 5. September 1938 mit dem Abbau von Gold. Der Yellowknife Administration District wurde 1938 gegründet und die Zahl der Einwohner stieg bis 1940 auf 1.000.
1942 mussten zwei der sechs Goldminen schließen. Zwei Jahre später wurde aus Mangel an Arbeitern die Goldproduktion vorläufig ganz eingestellt. Es begann aber schon die Planung für die Ausbeutung der Giant-Mine am Nordende des Ortes, die enorme Vorkommen enthielt. Nach erneuten Entdeckungen zog es immer mehr Menschen nach Yellowknife. Wegen Überbevölkerung wurde die Siedlung um das neue Viertel New Town erweitert. Ein wichtiger Faktor für einen erneuten Aufschwung war das 1948 in Betrieb gegangene Wasserkraftwerk am Snare Lake. Im selben Jahr begann die Förderung in der Giant-Mine.
Diamanten wurden im Herbst 1991 dreihundert Kilometer nördlich von Yellowknife entdeckt und bescherten der Gegend einen erneuten Boom, aber auch neuen Streit um Land zwischen der kanadischen Regierung und den Yellowknife-Dene Indianern. In Nordamerikas erster Diamantenmine Ekati wurden seit der Eröffnung am 14. Oktober 1998 über fünf Tonnen des Edelsteins aus dem Kimberlitgestein abgebaut. Die Diavik Diamantenmine produziert seit 2003 jährlich 1.600 kg oder 8 millionen Karat.
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage von Yellowknife
- Prince of Wales Northern Heritage Centre
- Karte des Diamantenbergbaus nördlich von Yellowknife
- Yelowknife - eine kanadische Stadt auf Permafrost geoWEB Magazin - Institut für Geographie und Raumforschung, Graz
Koordinaten: 62° 26′ 38" n. Br., 114° 23′ 47" w. L.