Benutzer:YourEyesOnly/AToxine
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Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] ASP-Toxine
Die toxische Komponente der ASP-Toxine (Amnesic Shellfish Poisoning) ist die als Glutaminsäure-Antagonist wirkende Domoinsäure. Diese wird von Algen der Gattung Nitschia (Nitschia pungens) und Pseudonitschia produziert. Die Vergiftung äußert sich in sehr ernsten Magen-Darm-Erkrankungen und Durchfällen sowie durch neurologische Probleme, die sich auch in Form einer Amnesie darstellen.
In der gesamten EU gibt es einen Grenzwert für den Gehalt an Domoinsäure in Muschelfleisch. Er liegt bei 20 mg/kg.
[Bearbeiten] DSP-Toxine
Die DSP-Toxinen (Diarrhetic Shellfish Poisoning) lassen sich in drei Untergruppen einteilen. Allen DSP-Toxinen gemeinsam ist, dass es sich chemisch gesehen um lipophile Polyether-Toxine mit Molekulargewichten um 800 bis über 1000 Dalton handelt. Bei der ersten Gruppe handelt es sich um die Okadasäure, Okadasäure-Derivate und die Dinophysistoxine. Die zweite Gruppe bilden die Pectenotoxine, die dritte die Yessotoxine. DSP-Toxine werden von Algen (Dinoflagellanten) verschiedener Gattungen produziert. So synthetisiert zum Beispiel die Gattung Prorocentrum hauptsächlich Okadasäure, Dinophysis dagegen auch Pectenotoxine, Yessotoxine sind von den Gattungen Protoceratium und Lingulodinium her bekannt. Die Folge einer Vergiftung durch DSP-Toxine sind ernste Magen-Darm-Erkrankungen, die sich in Übelkeit, Erbrechen, starken Durchfällen, eventuell auch Fieber äußern. Die stärksten Symptome werden bei der ersten Gruppe der DSP-Toxine beobachtet. Pectenotoxine führen ausserdem zu pathologischen Veränderungen der Leber, Yessotoxine können pathologische Veränderungen des Herzmuskels verursachen.
Seit 2002 gibt es in der EU Grenzwerte für die DSP-Toxine. Zusammen darf der Wert von 160 mikrog Okadasäure-Equivalente pro kg Muschelfleisch nicht überschritten werden. Dieser Wert entspricht der in Deutschland vorgschriebenen Hoechstmenge von 400 mikrog DSP je kg Hepatopankreas (Verdaungstrakt der Muscheln).
[Bearbeiten] PSP-Toxine
Zu den PSP-Toxinen (Paralytic Shellfish Poisoning) zählen insgesamt 21 strukturell ähnliche Toxine. Die Hauptverbindung ist das Saxitoxin. Alle PSP-Toxine sind wasserlöslich und mit einem Molekulargewichten um 250 bis 500 Dalton eher relativ kleine Moleküle. Die Toxine agieren als Natrium-Kanal-Blocker auf zellulärer Ebene, können damit als Nervengift angesehen werden. Die Vergiftung äußert sich anfangs durch ein Taubheitsgefühl in den Extremitäten. Die Lähmungserscheinungen können sich bei schwerer Vergiftung ausweiten und durch eine Lähmung der Atemmuskulatur zum Tod führen. Produziert werden die auch als Phykotoxine bezeichneten PSP-Toxine von Algen der Gattungen Alexandrium, Gymnodanium und Pyrodinium.
Der Gehalt an PSP-Toxinen ist in der EU auf maximal 800 mikrog je Gramm Muschelfleich begrenzt.
[Bearbeiten] AZP-Toxine
Die AZP-Toxine (Azaspiracid Shellfish Poisoning) sind lipophile Polyether mit einem Spiroring, sie werden deshalb auch als Azaspirsäuren bezeichnet. Ihr Molekulargewicht liegt um 850 Dalton. Produziert werden diese Biotoxine von Algen der Gattungen Protoceratum und Protoperidinium. Die Symptome einer Vergiftung durch AZP-Toxine ähneln denen der Vergiftung durch die klassischen DSP-Toxine.
Seit 2002 gibt es eine Höchstmenge für Azaspirsäuren im Muschelfleisch. Er liegt in der EU bei 160 mikrog pro kg Muschelfleisch.
