Zahlmeister
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Mit dem Begriff Zahlmeister versteht man allgemein eine Person, die berufsmäßig Zahlungen vornimmt und Gelder verwaltet. Beim Militär war Zahlmeister auch ein Offiziersrang. Sowohl der Beruf als auch der militärische Rang existiert heute nicht mehr und das Wort wird lediglich noch gelegentlich als Metapher verwendet. Eine Ausnahme besteht in der Schifffahrt, wo allerdings das englische Wort Purser den deutschen Begriff nach und nach verdrängt.
[Bearbeiten] Geschichte
In der früheren deutschen Wehrmacht waren Zahlmeister Militärbeamte des gehobenen Dienstes. Diese im Offiziersrang befindlichen Zahlmeister kümmerten sich bei den Stäben um die Geschäfte und Belange der Heeresverwaltung. Die Rangfolge, die an Schulterabzeichen zu erkennen war, lautete:
- Zahlmeister
- Oberzahlmeister
- Stabszahlmeister
- Oberstabszahlmeister
In der Bundeswehr wird die Aufgabe der Zahlmeister heute durch die Truppenversorgung und auch durch die zivile Truppenverwaltung wahrgenommen.
[Bearbeiten] Schiffszahlmeister
An Bord von Passagierschiffen wird der Zahlmeister auch Proviantmeister genannt. Seine Tätigkeit umfasst vielerlei kaufmännische und finanzielle Bereiche. Unter anderem ist er zuständig für die Auszahlung der Heuer, den Provianteinkauf, die Entrichtung von Hafengebühren, die Führung der Passagier- und Mannschaftslisten, die Zollabfertigung und die Passangelegenheiten der Mannschaft und der Passagiere. Außerdem fungiert ein Schiffszahlmeister als Verwalter der Schiffskasse und oftmals noch als Leiter des Bedienungs- und Küchenpersonals. Berufsmäßig vergleichbar sind die Tätigkeiten mit denen eines Hotelmanagers.
[Bearbeiten] Redewendung
Jemand, der sich finanziell überfordert sieht oder nur unwillig Geld ausgeben möchte, sagt manchmal "Ich bin doch nicht der Zahlmeister der Nation".