Zufallssämling
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Als Zufallssämling bezeichnet man eine Pflanzensorte, die nicht bewusst gezüchtet wurde, sondern wo ein Sämling mehr oder minder zufällig entdeckt wurde. Geübte Augen von Züchtern oder Gärtnern entdecken die Wertigkeit eines solchen und vermehren ihn dann oder benutzen ihn für ihre Züchtungen.
Da viele Obstsorten sehr heterozygote Klone sind, ergeben sich bei freier Kreuzung sehr verschiedenartige Nachkommen, die nur durch einen sehr langwierigen und wenig profitablen Prozess selektiert werden können, weshalb dies nur durch wenige staatliche Institute oder Liebhaber geschah und geschieht. Deshalb spielen bis heute Zufallssämlinge im Bereich der Obstsorten, die irgendwo, oft in Gärten oder an Straßenrand gefunden werden, eine Rolle bei der Entstehung neuer Sorten. So wurde die vergleichsweise neue Apfelsorte Braeburn von einem Obstbauern in Neuseeland am Wegesrand gefunden. Auch die Apfelsorte Golden-Delicious, für viele Laien der Inbegriff einer hochgezüchteten Massenapfelsorte, wurde als Zufallssämling in einem Garten entdeckt
Bei den Rosen spielt ein Zufallssämling eine große Rolle in der Rosengeschichte. Die ersten abendländischen Teerosen entstanden aus Noisetterosen und Rosa gigantea, waren jedoch durch ihre Sterilität für eine Weiterzucht ungeeignet - bis der Zufallssämling 'Devoniensis' dann endlich eine Weiterzucht ermöglichte.
Einige berühmte Zufallssämlinge sind: Phlox 'Blue Paradise', Pelargonium 'P.Mabel Grey', Betula pendula Dalecarlica - und so gibt es etliche - sowohl bei den Stauden, Sommerblumen als auch Gehölzen.