Zuggeschirr
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Ein Zuggeschirr ist eine Vorrichtung für Schlittenhunde, mittels derer die aufgebrachte Zugkraft auf eine Zugleine übertragen wird, die zusammen mit den Zugleinen der anderen Hunde im Gespann an der Hauptzugleine befestigt ist. Diese ist vorn am Schlittenoder Trainingswagen fixiert.
Es gibt Geschirre in unterschiedlichen Größen und Ausführungen. Abbildungen dazu finden sich in diversen Internetshops für Schlittenhundezubehör. Wesentlich am Geschirr ist, dass der Hund durch das Geschirr in seiner Bewegungsfreiheit und Atmung möglichst wenig eingeschränkt wird und das die vom Geschirr auf den Hund ausgeübte Gegenkraft sich möglichst großflächig verteilt, um Druckstellen und Wundreiben zu vermeiden.
Geschirre bestehen üblicherweise aus breitem, sehr zugfesten Band (ca. 2-3 cm) aus Kunstfasern. Die Bänder können durch flauschige Überzüge oder schaumstoffgefüllte Textilien abgepolstert sein. Am hinteren Ende des Zugeschirrs, etwa in Höhe der Schwanzwurzel des Hundes, ist eine Schlaufe zur Verbindung mit der Zugleine eingearbeitet. Kürzere Geschirre, die z.B. nur den Hals und Brustkorb umspannen, sind für Zugarbeit ungeeignet.
Bei der Auswahl der Geschirre ist auf eine individuelle Größenanpassung zu achten. Geschirre sind deshalb in einer Vielzahl von Größen verfügbar oder werden nach Maß angefertigt. Der Kopf des Hundes muss knapp durch die Halsöffnung passen. Größere Öffnungen führen dazu, dass die Bänder nach außen rutschen und den Schulterbereich des Hundes einengen. Seitlich gesehen muss der Bereich des Brustkorbes des Hundes freibleiben, um die Atmungsaktivität nicht zu erschweren. Die Bänder müssen deshalb am Rücken und unterhalb des Brustkorbes nach hinten geführt werden.
Geschirre sollen recht weich an den Auflageflächen sein. Daher ist die Abpolsterung im Halsbereich sowie im ganzen vorderen Teil des Geschirrs empfehlenswert. Es ist günstig, wenn das Material dennoch möglichst leicht ist und ggf. nur wenig Wasser aufnimmt.