Zwischenkriegszeit
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Unter Zwischenkriegszeit (vereinzelt auch Interbellum) versteht man die Zeit in Europa zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Zweiten Weltkrieg. Sie beginnt mit dem 11. November 1918, an dem der Waffenstillstand verkündet wurde und endet mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939.
In Deutschland wird der Begriff weniger verwendet wegen der Zäsur des Jahres 1933, die die Periode in die Weimarer Republik und die Zeit des Nationalsozialismus einteilt.
- 9. November 1918 bis 29. Januar 1933 Weimarer Republik:
- 1918 bis 1923: Novemberrevolution, Kapp-Putsch, Hyperinflation
- 1923 bis 1929: Goldene Zwanziger
- 1929 bis 1933: Weltwirtschaftskrise, Präsidialkabinette, Notverordnungen
- ab 30. Januar 1933: Nationalsozialismus, Diktatur
In einzelnen Ländern, wie zum Beispiel den Niederlanden, wird als das Ende der Zwischenkriegszeit auch der Zeitpunkt des Einmarsches deutscher Truppen angesehen. Auch in Österreich wird eher der Anschluss 1938 als das Ende der Zwischenkriegszeit bezeichnet, während die Zeit des Austrofaschismus in die Zwischenkriegszeit fällt.
Geprägt war diese Zeit durch die Hyperinflation (in Deutschland und Österreich vom Kriegsende bis 1923), in der die Staaten versuchten, die Reparationen, die Kriegskosten und den Wiederaufbau durch eine vermehrte Geldmenge zu finanzieren, bis die Währung zusammenbrach und eine Währungsreform stattfand. Nach dem „Börsen-Crash“ von 1929 wurde sie vor allem durch die Weltwirtschaftskrise überschattet, in des es zu einer politischen Mobilisierung der breiten Masse der Bürger und Arbeiter kam.