Åid-Boarisch

Aus Wikipedia

Åid-Boarisch is de ødasde bekãnte Foam fum Boarischn aus da Zaid fu 765 bis ungefea 1050 nåch Grisdus. D Foaschung woas iwa de Schbråch aus deara Zaid néd bsondas fü. Wãn wås aufgschrim woan is, dãn maisdns auf Latain und blos a boa Såchan san in da jewailing Schbråch fum Foik aufgschrim woan. Es gibt åwa doch a boa Dext de fu da geamanisdischn Schbråchwissnschåft ois åid-boarisch identifiziad woan san.

Wichdig is: mid Åid-Boarisch is néd da Dialekt fu Åidbaian gmõand, wo jå hauptsechli s'modeane Westmitlboarisch grét wiad, sondan ém dé Schbråch fu da Bajuwarn bis ungefea ins 11. Joahundat nåch Grisdus. Danå nent ma dé Schbråch dé in Baian und Ésdaraich grét woan is, boarischs Mitlhochdaidsch.

[dro werkln] Schbråch fu de Bajuwarn

Nåchdém dés römische Raich unta gãnga is und de römischn Legionen si fu da Donaugrenz in de ehemålign Brovinzn Raetia, Noricum und Pannonia nåch Italien zruk zong hãm, san faschidane geamanische Grupn in dés Gebid zwischn da Donau und de Åipn âigwãndat. Aus de faschidanen Geamanen, foa oim de westgeamanischn Langobardn und Alemanen, åwa woaschainli a klõane Grupn fu ostgeamanische Erula und Skirn und a klõane néd geamanische Grupn, wia de Awarn, so wia aus de romanisch rédadn Laid, de ned nåch Italien evakuiad woan san, håd si im 6. Joahundat da naiche Schdãm fu de Bajuwarn entwükit.

Zua deara Zaid håd si a de bajuwarische Schbråch entwükit. Dés hoast aus mearane faschidane westgeamanische Dialekt, aus klõane ostgeamanische Grupn und mid Âiflus fum kelto-romanischn Dialekt fu dé römischn Laid, dé in da Gégend fu da Donau und de Oståipn iwa blim san, is a naiche Schbråch entschdãndn. Ausn 6. und 7. Joahundat woas ma åwa nix genaues iwa de Schbråch fu de Bajuwaren, wai s kõane schriftlichn Iwablaibsl aus deara Zaid gibt. Ma kã neta åide Oatsnãmen untasuachn oda s haidige Boarisch auf Schbuan fu denane Ainfliss untasuachn.

Dass im Boarischn zum Baischbü fü mea åide romanische Wöata gibt, wia im Hochdaidsch, is a in da Schbråchwissnschåft unbschdridn. Dé kinan åwa a in schbedana Zaid ausn Åipnromanischn oda Ladinischn iwanuma woan sâi, wai s nu bis ins Hochmitlåita nu romanische Schbråchinsln, zum Baischbü in Såizbuag und Diaroi, gém håd.

[dro werkln] Åid-Boarische Schriftdokument

Da Åid-Boarische Schbråchraum (oarãsch)

Aus de easchdn Joahundat fum Mitlåita gibt s iwahaupt wéng schriftliche Gwøn. Dé boa dés gibt und dé bis haid eahåidn blim san, woan fåst ole auf Latain gschrim, da Schbråch in de de grisdlichn Mönch gschrim hãm. Zu deara Zaid hãm a filaicht neta 1-2% fu da gãnzn Befökarung lésn und schraim kina.

Åb n 8. Joahundat gibt s åwa a boa Dokument, dé a in da "lingua theodisca", oiso in da geamanischn Schbråch fum Foik, aufgschrim woan san. Maisdns san dés religiese Dext, dé gschrim woan san, damid ma dé Laid bessa missionian und zum am grisdlichn Lém eaziang kã. Und fü de Dokument in faschidane geamanische Variantn san a a boa Boarische Dext dabai.

Gschrim woan is in de Glesda und bai de wichding Bischofssiz. In da boarischn Region woa dés Fraising, Båssau, Réngschbuag, Ebasbeag, Wessobrun, Teganse, Såizbuag und Mondse. Åwa néd ole geamanischn Dext aus dénane Glésda san a auf Åid-Boarisch gschrim, ãndarasaits håd s a in ãndane Glésda aussahåib fum Boarischn Mönch gém, dé auf Boarisch gschrim hãm. De wichdigsn schriftlichn Gwøn aus da åidhochdaidschn Zaid, dé ois boarisch âigschduft wean, san: (Titl auf Hochdaidsch)

[dro werkln] Dokument dé sicha Åid-Boarisch han

Kasseler Gespräche (KG, Réngschbuag, ziaka 810)

Exhortatio ad plebem christianam (E, Ãnfãng fum 9. Joahundat)

Priesterlied (PE, Ãnfãng fum 9. Joahundat)

Sigharts Gebet (SG, Ãnfãng fum 9. Joahundat)

Psalm 138 (Psb, ziaka 930)

Carmen ad Deum (C, Mitn fum 9. Joahundat)

Freisinger Petruslied (P, Fraising, Mitn fum 9. Joahundat)

Freisinger Paternoster (FP, Fraising, 9. Joahundat)

Bruchstücke einer Beichte (BB, Vorauer Beichte, End fum 9. Joahundat)

Wiener Hundesegen (WS, Ãnfãng fum 10. Joahundat)

Pro Nessia (PNe, 10. Joahundat)

Jüngere Bayrische Beichte (JB, 1000)

[dro werkln] Dokument dé gmischt Åid-Boarisch und Åid-Segsisch han

D easchde Saitn fum St. Gallna Codex Abrogans, da Hauptdext is auf Latain, de Glossn san Åid-Boarisch bzw. Åid-Alemanisch

Hildebrandslied (Hi, Fulda, Ãnfãng fum 8. Joahundat)

Wessobrunner Schöpfungsgedicht (W, 766-800)

[dro werkln] Dokument dé gmischt Åid-Boarisch und Åid-Frenkisch han

Mondseer Fragmente (MF, Lotringen, End fum 8. Joahundat)

Altbayrische Beichte (AB, Ãnfãng fum 9. Joahundat)

Altbayrisches Gebet (BG, Ãnfãng fum 9. Joahundat)

Fränkisches Gebet (FG, 821)

Lex Salica Fragment (LF, Ãnfãng fum 9. Joahundat)

[dro werkln] Dokument dé woaschainli Åid-Boarisch han

Abrogans (woaschainli Åid-Boarischs Oaginal fum Arbeo fu Fraising, es san åwa nua 3 alemanische Åbschriftn eahåidn)

Muspilli (M, 9. Joahundat; Åid-Boarisch mid sidrainfrenkische Âischbrengsl)

[dro werkln] Wås nu intresant is

Midn Abrogans-Dext is woaschainlich da ødasde Dext, dén ma iwahaupt aus da åidhochdaidschn Zaid håd, a boarischa. Und da easchde åidhochdaidsche Dext, dea néd auf am latainischn Oaginal aufbaud, sondan komplet in da geamanischn Foiksschbråch gschrim woan is, dés Hildebrand-Liad, is a boarisch (und åid-segsisch).

Auf da hochdaidschn Wikipedia schded im Artikl iwa s Hildebrand-Liadl (Zitat):

"Das Lied wurde von unbekannten Fuldaer Mönchen in althochdeutscher Sprache, jedoch in einer eigentümlichen altsächsisch-bairischen Mischsprache und mit angelsächsischen Schreibbesonderheiten (w-Rune), aufgezeichnet. Die eigentümliche Mischung aus ober- und niederdeutschem Dialekt versucht man damit zu erklären, dass der hochdeutsche Schreiber jener Vorlage das niederdeutsche Lied nur ungeschickt wiedergeben konnte." Schau søwa