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Max Frisch

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy

De Max Frisch (* 15. Mai 1911 in Zürich; † 4. April 1991 ebenda) isch en schwiizerische Architekt und Schriftsteller gsi. Er ghört zu de bedütendschte dütschschprachige Schriftsteller vo de Nachchriegsziit.

Inhaltsverzeichnis

[ändere] Läbe

De Max Frisch isch 1911 in Züri als Sohn vom Architekt Franz Bruno Frisch und sinnere Frau Karolina Bettina Frisch gebore worde. 1930 het är sis Germanistik-Schtudium a de Universität Zürich aagfange, wo er aber nach em Tod vom Vater 1933 us finanzielle Gründ abbräche het muesse. Är het als Korreschpondent für die „Neue Zürcher Zeitung“ gschaffet. Zwüsche 1934 und 1936 het är verschiednigi Reise dur Oscht- und Südoschteuropa unternoh, 1935 isch är ds erschte Mal ins Düütsche Riich greist. Sini erschti Buechveröffentlichung Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt isch 1934 erschine.

Vo 1936 bis 1941 het är a de ETH Zürich schtudiert, wie au sinnerziit de Justus Dahinden und de Alberto Camenzind, Architektur bim Profässer William Dunkel. Zum Beginn vom Zwoite Wältchrieg isch är Kanonier vo de Schweizer Armee gsi und het bis 1945 insgesamt 650 Aktivdienschttäg gleischtet.

Nachdäm är 1942 bi mene Architekturwettbewerb vo de Schtadt Züri für de Bau vom Freibad Letzigraben (hüt: Max-Frisch-Bad) de erscht Priis gewunne het, het de Frisch sis eigene Architekturbüro eröffnet. Ds 1949 baute Bad isch de einzigi größeri Bau vom Frisch blibe und schtaht hüt unter Denkmalschutz. Im gliche Jahr het er d´ Gertrud Constanze von Meyenburg ghürate und mit däre zwei Töchtere übercho: 1943 (Ursula) und 1949 (Charlotte), usserdäm en Sohn: 1944 (Hans Peter).

1947 het är de Bertolt Brecht und de Friedrich Dürrenmatt känneglernt. 1951 isch ihm durch es Rockefeller-Stipendium en eijährige Aufenthalt in de USA ermöglicht worde. 1954 het är sich vo sinere Familie trännt, 1955 sis Architekturbüro gschlosse und aagfange, als freie Schriftsteller z´schaffe.

Vo 1958 bis 1963 het är en Beziehig mit de Autorin Ingeborg Bachmann gha, wo är schpöter i sinere Erzählig Montauk in Andüütige beschriebe het. Er het sich 1959 vo sinere Ehefrau Trudy Frisch-von Meyenburg scheide lah und 1960 sin Wohnsitz nach Rom verleit, wo er zerscht zäme mit de Ingeborg Bachmann bis 1965 gläbt het. Im Jahr 1962 isch de damals 51-jährigi Frisch de 23-jährige Schtudäntin Marianne Oellers begägnet, wo zerscht mit ihm zämmegläbt het, und ihn schließlich 1968 ghüratet het. Die Ehe het duuret bis 1979.

1990 het är erfahre, dass är vom Ficheskandal betroffe gsi isch, und vo de Behörde beschpitzelt worde isch.

Am 4. April 1991 isch de Frisch a de Folgen vo mene Krebsliide in siinere Wohnig in Züri gschtorbe. Er isch dört langi Ziit vom Dr. Philip Ryser betreut worde.

De Max Frisch isch Ehrebürger vom Bärgdorf Berzona im Onsernone-Tal vom Tessin gsi, wo er vieli Jahr gschaffet het. Döt het är 1964 es Huus kauft und umbaut. En Tafle a de Friedhofsmuur vom Ort würdiget ihn.

De literarischi Nachlass wird vom Max-Frisch-Archiv verwaltet, wo in de ETH Zürich unterbracht isch. Träger vom Archiv isch en 1979 gründeti Schtiftig, wo de Frisch sälber is Läbe gruefe und mit 165.000 Franke uusgschtattet het.

[ändere] Wärche

  • 1934 - Jürg Reinhart: Eine sommerliche Schicksalsfahrt
  • 1937 - Antwort aus der Stille
  • 1939 - Blätter aus dem Brotsack : Geschrieben im Grenzdienst
  • 1943 - J'adore ce qui me brûle oder Die Schwierigen
  • 1944 - Santa Cruz (aber nur 1946 uraufgeführt)
  • 1945 - Nun singen sie wieder
  • 1945 - Bin oder die Reise nach Peking
  • 1947 - Die Chinesische Mauer
  • 1947 - Tagebuch mit Marion
  • 1949 - Als der Krieg zu Ende war
  • 1950 - Tagebuch 1946 - 1949
  • 1953 - Don Juan oder die Liebe zur Geometrie
  • 1954 - Stiller
  • 1955 - Achtung: die Schweiz (mit Lucius Burckhardt und Markus Kutter)
  • 1957 - Homo Faber
  • 1958 - Biedermann und die Brandstifter
  • 1961 - Andorra
  • 1963 - Graf Öderland
  • 1964 - Mein Name sei Gantenbein
  • 1968 - Erinnerungen an Brecht
  • 1968 - Biographie: Ein Spiel (Neue Fassung im Jahre 1984)
  • 1971 - Wilhelm Tell für die Schule
  • 1972 - Tagebuch 1966 - 1971
  • 1974 - Essay Dienstbüchlein
  • 1975 - Montauk
  • 1978 - Triptychon
  • 1979 - Der Mensch erscheint im Holozän
  • 1982 - Blaubart
  • 1983 - Forderungen des Tages. Portraits, Skizzen, Reden 1943-1982
  • 1989 - Schweiz ohne Armee? Ein Palaver
  • 1990 - Schweiz als Heimat? Versuch über 50 Jahre

[ändere] Theme / Motiv

Ds literarische Wärch vom Max Frisch befasst sich u.a. mit folgende Überlegige:

Wie cha de einzelni Mänsch Gewüssheit über die eigeni Identität erlange? Wie konschtruiert de Mänsch sich die eigeni Biografie (vgl. d`Uussag „Ich bin nicht Stiller“ in Stiller, oder d´ Hauptfigur in "Mein Name sei Gantenbein", wo Identitäte probiert wie Chleider.)

Ds Schpatwärch Der Mensch erscheint im Holozän untersuecht d´ Rolle vom Wüsse und vom Gedächtnis für de Mänsch: Wie chli isch är mit sine bescheidnige Erkänntniss im Verhältnis zur Natur, was blibt vo ihm, wenns ihn einisch nümme git?

Denäben schpilt au d´Zuewisig vo Identitäte dur anderi en Rolle. De Frisch möchti s´ dekalogische Gebot „Du sollst dir kein Bildnis machen“ uf d´ Beziehig unter Mänsche übertrage. (Lueg "Andorra")

De Frisch stellt au immer wieder d´ Sonderschtellig vo de Schwiiz (als vermeintlich vorbildlich demokratisches und rächtsschtaatlichs Land; d´ Neutralität usw.) in Frag, u.a. mit de Demontage vom Nationalepos vom Wilhelm Tell in Wilhelm Tell für die Schule. Dört wird de Gründungsmythos als en Gschicht dargschtellt, wo uf Zuefäll, Unzulänglichkeite und de Beschränktheit vo mene hinterwäldlerische Volk berueht.

[ändere] Uuszeichniä

  • 1935 Einzelwerkpreis für Jürg Reinhart der Schweizerischen Schillerstiftung
  • 1938 Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis der Stadt Zürich
  • 1940 Einzelwerkpreis für Blätter aus dem Brotsack der Schweizerischen Schillerstiftung
  • 1955 Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig
  • 1955 Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung
  • 1955 Schleußner-Schueller-Preis des Hessischen Rundfunks
  • 1958 Georg-Büchner-Preis
  • 1958 Literaturpreis der Stadt Zürich
  • 1962 Ehrendoktorwürde der Philipps-Universität Marburg
  • 1962 Großer Kunstpreis der Stadt Düsseldorf
  • 1965 Literaturpreises der Stadt Jerusalem
  • 1965 Schiller-Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg
  • 1973 Grosser Schillerpreis der Schweizerische Schillerstiftung
  • 1976 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
  • 1979 Ehrengabe aus dem Literaturkredit des Kanton Zürich (abgelehnt)
  • 1980 Ehrendoktorwürde des Bard College (Staat New York)
  • 1982 Ehrendoktorwürde der City University of New York
  • 1984 Ehrendoktorwürde der Universität Birmingham
  • 1984 Ernennung zum "Commandeur dans l’ordre des arts et des lettres" (Frankreich)
  • 1985 Commonwealth-Preis (Chicago)
  • 1986 Neustadt-Literaturpreis der University of Oklahoma
  • 1987 Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Berlin
  • 1989 Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf

Im Gedänke an Max Frisch vergit d´ Schtadt Züri sit 1998 de Max-Frisch-Preis.

[ändere] Literatur

Alli literarische Wärch vom Frisch sind im Frankfurter Suhrkamp Verlag erschiene. Au einigi Materialie zur Person und zum Wärch. Drunter:

  • Begegnungen. Eine Festschrift für Max Frisch zum siebzigsten Geburtstag. Hrsg. S. Unseld.
  • Fünf Orte im Leben von Max Frisch. Fernand Ruasser.
  • Max Frisch. Hrsg. Walter Schmitz.
  • Frischs Andorra. Hrsg. Walter Schmitz u. Ernst Wendt.
  • Materialien zu Max Frischs Biedermann und die Brandstifter. Hrsg Walter Schmitz.
  • Frischs Homo Faber. Hrsg. Walter Schmitz

[ändere] Biografischi Wärch

  • Jürgen H. Petersen: "Max Frisch." 3., überarb. und aktualisierte Auflage. Metzler, Stuttgart 2002, 231 S., ISBN 3-476-13173-4
  • Lioba Waleczek: "Max Frisch." dtv Portrait Band 31045. dtv, München 2001, 159 S., ISBN 3-423-31045-6
  • Urs Bircher: "Vom langsamen Wachsen eines Zorns: Max Frisch 1911 - 1955." Limmat, Zürich 1997, 220 S., ISBN 3-85791-286-3
  • Urs Bircher: "Mit Ausnahme der Freundschaft: Max Frisch 1956 - 1991." Limmat, Zürich 2000, 274 S., ISBN 3-85791-297-9
  • Volker Hage: "Max Frisch." 12. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1999, 156 S., ISBN 3-499-50616-5
  • Karin Tantow: "Max Frisch : ein Klassiker der Moderne." Heyne-Biographien Band 222. Heyne, München 1994, 253 S., ISBN 3-453-05755-4
  • Marcel Reich-Ranicki: "Max Frisch : Aufsätze." Ammann, Zürich 1991, 125 S., ISBN 3-250-01042-1
  • Carol Petersen: "Max Frisch." Köpfe des XX. Jahrhunderts Band 44. 7., erg. Auflage. Colloquium-Verlag, Berlin 1980, 95 S., ISBN 3-7678-0508-1


[ändere] Weblinks

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