Acqua Alta
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Acqua Alta (ital. 'hohes Wasser') ist das winterliche und alljährlich wiederkehrende Hochwasser in Venedig. Es entsteht, wenn bei besonders starker Flut und niedrigem Luftdruck der Scirocco das Wasser landeinwärts in die Lagune von Venedig drückt. Bei normaler Flut steigt der Wasserspiegel bis zu 80 cm über den Normalstand; wenn er höher steigt ist "acqua alta".
- ab 80 cm: Acqua alta
- 100 cm: Nur geringe Teile der Stadt sind überschwemmt
- 110 cm: Alarm wird ausgerufen, etwa 10 % der Stadt stehen unter Wasser
- 125 cm: etwa die halbe Stadt ist vom Hochwasser betroffen
- 140 cm: Notstand wird ausgerufen, 90 % der Stadt sind überschwemmt
Der Rekordwasserstand von 194 cm setzte am 4. November 1966 fast ganz Venedig unter Wasser. Um den November herum ist der Höhepunkt der "acqua alta"-Saison, solche Hochwasser können aber typischerweise von September bis in den April auftreten.
In den 60er Jahren hatte sich die Gefahr dadurch verschärft, dass durch Grundwasserentnahmen Venedig recht schnell um mehrere Zentimeter gesunken war. Das ist mittlerweile gestoppt und durch bauliche Maßnahmen hat man die Hochwasser besser in den Griff bekommen. In den letzten Jahren hat aber die Zahl der "acque alte" infolge des Klimawandels erkennbar zugenommen.
[Bearbeiten] Weiteres
Acqua Alta ist auch der Titel eines in Venedig spielenden Kriminalromans von Donna Leon.
Weiterhin bezeichnet sich die jährlich abgehaltene Internationale Fachmesse für Hochwasserschutz, Klimafolgen und Katastrophenmanagement als "acqua alta". Sie fand 2006 erstmalig im CCH-Congress Center Hamburg statt. Ab 2007 findet in Salzburg die alpine Version der Acqua Alta Alpina statt. Außerdem eine Acqua Alta in Singapore, die den Küstenschutz in den Tsunamigebieten zum Thema hat.
[Bearbeiten] Weblinks
- Berliner Zeitung vom 27. November 1999: Maren Arzt, Leben mit dem Aqua Alta