Adson von Melk
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Der Benediktiner Adson von Melk (nach dem Benediktinerkloster Stift Melk) ist eine historisch nicht belegbare Hauptfigur und der Ich-Erzähler in Umberto Ecos 1980 erschienenem Roman Der Name der Rose (im italienischen Original Il nome della rosa). Der Mönch Adson, zur Zeit der Niederschrift hochbetagt, wird als Autor des auf lateinisch verfassten Originaltexts des Romans ausgegeben, der im November des Jahres 1327 spielt. Adson soll sich zu dieser lang zurückliegenden Zeit als Novize unter Aufsicht des Franziskanerpaters William von Baskerville in einer Benediktinerabtei im nördlichen Apennin aufgehalten haben, wo sein Meister in die Aufklärung eines Kriminalfalles verwickelt wird. Auch Adsons Liebe zu einem gewöhnlichen Bauernmädchen ist eines der Hauptthemen des Romans. Weil im Mittelalter die Rose aber als Symbol für die - auch sexuelle - Liebe zu einer Frau bzw. für diese Frau selbst steht, kann der Titel des Romans als eine Anspielung auf die Liebe Adsons zu diesem Mädchen verstanden werden, deren wirklicher Name ihm niemals bekannt wird. In der 1985 entstandenen Verfilmung von Jean-Jacques Annaud agiert Christian Slater als Darsteller der Figur.
Der Name Adson (im Original: Adso) ist als eine Anspielung auf die Sherlock Holmes-Erzählungen von Sir Arthur Conan Doyle zu verstehen: Eco wählte für seinen Ich-Erzähler nicht nur einen Namen, der an Holmes' Freund und Gehilfen Dr. Watson erinnert, auch in vielen Dialogen finden sich deutliche Anspielungen auf Doyle („My dear Watson“ als geradezu klassischer Auftakt eines Holmes-Monologs wird bei William zum entsprechenden „Mein lieber Adson“).