Agrargesellschaft
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Die Agrargesellschaft ist eine Gesellschaft mit einem hohen Anteil an Beschäftigten in der Landwirtschaft (primärer Wirtschaftssektor). Die Agrargesellschaft hebt sich von der Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft durch eine geringe Arbeitsteilung, starke Selbstversorgung und geringer Pendelwanderung der Beschäftigten ab. Die Menschen leben hier oft in Großfamilien. Freizeit und Arbeitszeit verschmelzen oft.
Die mit geringem oder keinem maschinellen Einsatz hergestellten landwirtschaftlichen Produkte dienen dabei vor allem der Selbstversorgung. Handel mit landwirtschaftlichen Produkten findet nur in geringem Maß statt, so dass der überwiegende Teil der Bevölkerung in der landwirtschaftlichen Produktion beschäftigt ist.
[Bearbeiten] Geschichte
Alle europäischen Gesellschaften zwischen der neolithischen Revolution und der industriellen Revolution waren Agrargesellschaften, d. h. die kleinen und wenigen Städte waren jeweils in ein größeres agrarisch geprägtes Umfeld eingebettet, das diese mit Lebensmitteln versorgte. Die Umwandlung dieser Agrargesellschaften in Industriegesellschaften erfolgte unter anderem durch die Industrialisierung der Landwirtschaft.
Jeder landwirtschaftliche Betrieb konnte durch Einsatz von Maschinen und chemischen Düngemitteln ein Mehrfaches an Produkten erzeugen, als für die Versorgung der in diesem Betrieb arbeitenden Menschen, meist Familienmitglieder, notwendig war. Dadurch wurden, unter der häufigen Begleiterscheinung von massenhaftem Elend, Arbeitskräfte für die Industrie freigesetzt.
[Bearbeiten] Gegenwart
Die industrialisierten Städte und Zentren in der Dritten Welt sind auch heute noch meist von agrarisch dominierten Bereichen umschlossen. Daraus resultierten zahlreiche gesellschaftliche und soziale Probleme, da sich z. B. die Sozialisation auf dem Land entscheidend von der Sozialisation in einer industrialisierten Stadt unterscheidet. Dies führt oft zur sozialen und politischen Aufspaltung der Gesellschaften in Land- und Stadtbevölkerung.