Al-Haddschādsch
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Al-Haddschādsch ibn Yūsuf (* 661; † 714) war ein bedeutender umayyadischer Statthalter im Irak (694-714).
Al-Haddschādsch entstammte dem Stamm der Thaqif und war zunächst als Lehrer in Taif tätig. Im Kampf zwischen den Umayyaden und dem Kalifen Abdallah ibn az-Zubair begann sein Aufstieg unter Abd al-Malik (685-705). So konnte er 692 mit der Eroberung von Mekka den Bürgerkrieg unter den Muslimen beenden und wurde 694 zum Statthalter im Irak ernannt. Später wurde ihm auch die Verwaltung der iranischen Reichsgebiete übertragen.
Al-Haddschādsch wurde als einer der bedeutendsten Statthalter im Kalifat eine der mächtige Stütze der Umayyadendynastie. So war er einer der wenigen Statthalter die nicht mit den Umayyaden verwandt waren. Er befriedete den Irak und disziplinierte die Truppen der Garnisonen in Basra und Kufa. Auch wurde die Residenz von Basra nach al-Wasit verlegt und Reformen in der Steuerverwaltung umgesetzt. Der Ackerbau im Irak wurde ebenfalls gefördert.
Des Weiteren unterdrückte Al-Haddschādsch die Opposition der Schiiten und schlug den Aufstand des Ibn Aschat im Irak und Iran nieder (700-701). Auch die militanten Sekten der Charidschiten wurden bekämpft. So konnte deren extremer Zweig der Azraqiten 698 vernichtet werden. Die Befriedung und Reorganisation des Irak schuf die Voraussetzung für neue Eroberungen unter Al-Haddschādschs Feldherren. So wurde das Industal von Muhammad ibn al-Qasim (711) und Transoxanien seit 712 von Qutaiba ibn Muslim unterworfen.
Als Al-Haddschādsch 714 starb, soll er nur sein Schwert als persönliches Eigentum besessen haben.
[Bearbeiten] Literatur
- Ulrich Haarmann: Geschichte der Arabischen Welt. C.H. Beck München, 2001
- Stephan und Nandy Ronart: Lexikon der Arabischen Welt. Artemis Verlag, 1972
Personendaten | |
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NAME | al-Hadschādsch |
KURZBESCHREIBUNG | bedeutender umayyadischer Statthalter im Irak (694-714) |
GEBURTSDATUM | um 661 |
STERBEDATUM | um 714 |