Al-Mansuriya
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Al-Mansuriya war eine Palaststadt bei Kairouan und seit Ismail al-Mansur der Regierungssitz der Fatimiden in Ifriqiya.
Die neue Residenz wurde von al-Mansur noch 946 vor dem endgültigen Sieg über Abu Yazid gegründet und löste al-Mahdiya als Hauptstadt des Reiches ab. Die Stadt war nach dem Vorbild Bagdads als kreisrunde Anlage angelegt, in dessen Zentrum sich der Palast der Fatimiden befand. Das Baumaterial wurde vor allem aus der alten Aghlabidenresidenz Raqqada entnommen. Allerdings konnten die Bautätigkeiten erst unter Abu Tamin al-Muizz abgeschlossen werden, der mit der Errichtung eines Aquädukts die Wasserversorgung sicherstellte.
In der Stadt wurden neben den Höflingen und Sklaventruppen auch 14000 Kutama-Berber angesiedelt. Nach dem Abzug der Fatimiden nach Ägypten blieb al-Mansuriya auch unter den Ziriden die Hauptstadt. Schon 1016 wurde die Stadt bei einem sunnitischen Aufstand schwer zerstört. Während der Invasion der Banu Hilal wurde die Residenz 1053 von den Ziriden dann endgültig wieder nach al-Mahdiya verlegt. Die Stadt wurde geplündert und diente in der Folgezeit den Bewohnern von Kairuan als Steinbruch. 1921 kam es zu ersten französischen Ausgrabungen, die seit 1972 in einem französisch-tunesisches Projekt fortgeführt wurden.
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