Anbügeln
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Der Begriff Anbügeln ist bei Straßen- und Eisenbahnern allgemein gebräuchlich. Mit ihm wird das Anlegen eines Stromabnehmers an die Oberleitung bezeichnet.
Je nach Fahrzeugtyp und -alter wird dies auf verschiedene Weise durchgeführt.
Bei fast allen alten Straßenbahnen werden die Stromabnehmer dauerhaft durch eine oder mehrere Federn an die Oberleitung gepresst. Hier wird der Stromabnehmer meistens mit der sogenannten Bügelleine, die in das Fahrzeug hineinführt, heruntergezogen und festgebunden. In manchen Fällen rasten die Stromabnehmer auch in einen Haken auf dem Dach ein.
Bei neueren Bahnen werden die Bügel durch Elektromotore heruntergefahren. Dabei rasten sie in der untersten Stellung ein und werden ansonsten durch Federn nach oben gedrückt.
Bei einigen Straßenbahnen und vielen Eisenbahnen werden die Stromabnehmer auch durch Druckluft gesenkt. Dabei drückt ein Kolben den Bügel nach unten und er rastet unten ein. Würde dies nicht passieren, würde sich der Bügel mit abnehmenden Druck langsam wieder heben, bis er wieder Kontakt zur Fahrleitung hat. Werden die Abnehmer allerdings durch Druckluft gehoben, muss zunächst erstmal genügend Druck vorhanden sein, damit der Bügel auch oben bleibt. Dafür muss der Bügel zunächst mit einem Hilfsmittel manuell an die Oberleitung gedrückt werden.
Das Abziehen des Bügels von der Oberleitung wird als Abbügeln bezeichnet.