Anghelu Ruju
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Die eingezäunte Nekropole von Anghelu Ruju liegt etwa 10 km nördlich von Alghero, nördlich vom Abzweig zum Flughafen, auf Sardinien. Der Komplex ist eine der größten und wichtigsten Nekropolen im Mittelmeerraum, da die Anlagen unausgeraubt waren. Die 1903 entdeckten und mehrheitlich von Taramelli bis 1907 ausgegrabenen, vertikal in den Kalkstein geschnittenen 37 Domus de Janas und ein Einzelgrab (No. XXVI) stammen aus der Ozieri-Kultur (3400-2700 v. Chr.) und der Bonnanaro Kultur. In den 1990er Jahren wurde die Anlage gewissenhaft hergerichtet.
Primär handelt es sich um Kammern, die man über Schächte, Treppen oder Dromoi erreicht. Von der Hauptkammer geht vielfach eine Reihe von seitlichen Zellen in unterschiedlichster Geometrie ab. Die dekorativen Elemente bestehen aus Sockeln, Architraven, Säulen, Pfeilern und Pilastern. Von magisch-religiöser Art sind falsche Türen, Petroglyphen, und rote Farbe, die oft mit ihnen assoziiert angetroffen wird. Diese teilweise stark verwitterten Reste der Reliefs (besser erhalten in Tomba A, XXb, XXVIII und XXX) bestehen vornehmlich aus Gehörnen von Stieren. In den Zellen fanden sich die Überreste von zwei bis 30 Toten, unter ihnen auch Kinder.
Die Anlage wurde von der Glockenbecherkultur nachgenutzt. Es fand sich dekorierte und undekorierte Keramik, Knöpfe mit der typischen V-Lochung, Armschutzplatten, kupferne Ahlen und Dolche, Perlen und in sechs der Anlagen sogar Silberringe.
Im Vergleich zu anderen Nekropolen der Insel (Mesu ´e Montes, Moseddu, Necropoli di Montessu, Sant´ Andria Priu, Santu Pedru, Sos Furrighesos) ein auffallend abweichendes Aussehen.
Die Funde sind heute im Nationalmuseum von Cagliari und im Museo Sanna in Sassari untergebracht.
[Bearbeiten] Literatur
E. Contu: Notaziario Sardegna „R. Sc. Preist.„ pp. 421-430. 1968
[Bearbeiten] Weblinks
http://www.immaginidellasardegna.it/archeologia/galleria6/index.htm