Antifeminismus
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Neutralität dieses Artikels oder Absatzes ist umstritten. Die Gründe stehen auf der Diskussionsseite und auf der Seite für Neutralitätsprobleme. Entferne diesen Baustein erst, wenn er nicht mehr nötig ist, und gib gegebenenfalls das Ergebnis auf der Neutralitätsseite bekannt. |
Antifeminismus stellt eine Abwehrreaktion auf die Frauenbewegung bzw. den Feminismus dar. Der Begriff wird in der öffentlichen Diskussion teilweise als Synonym von Maskulismus gebraucht, der sich selbst allerdings oft als nicht antifeministisch betrachtet. Manchen Antifeministen (auch Frauen[1]) geht es um die Aufrechterhaltung bzw. Stärkung der traditionellen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Dem Feminismus wird seit seinen Anfängen Männerfeindlichkeit vorgeworfen. Bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts befürchteten Autoren, die sich mit dem Thema befassten, dass Frauen durch die effektive Gleichstellung den Männern überlegen würden.
Einer der frühen bekannten Vertreter des Antifeminismus ist Ernest Belfort Bax (1854-1926). Der Antifeminismus lehnte vor allem in seinen frühen Ausformungen Gleichberechtigung der Frau ab. Philosophen, Theologen und Naturwissenschaftler argumentierten bis weit in das 20. Jahrhundert hinein mit der natürlichen oder "gottgegebenen" Unterlegenheit der Frau gegenüber dem Mann und begründeten damit deren untergeordnete Stellung in der Gesellschaft. Bis in die 1920er Jahre hinein wurde sogar das weibliche Geschlecht als Bestandteil der Menschheit in Frage gestellt (zum Beispiel durch Max Funke, 1879-1943).
Antifeminismus gab es sowohl auf der politischen Linken (zum Beispiel bei Proudhon, 1809-1865) wie auf Seiten der politischen Rechten, insbesondere in katholischen und ländlichen Kreisen, wo traditionell überwiegend ein konservatives Weltbild vertreten wird.
Seit der neuen Frauenbewegung in den 1960er Jahren, und der durch sie etablierten feministischen Gesellschaftskritik, wird von Antifeministen deren Grundfeststellung, die Frau sei gesellschaftlich unterdrückt, abgelehnt. Es wurde ihre Vorherrschaft behauptet (zum Beispiel in Philip Wylies antifeministischem Klassiker A Generation of Vipers, 1942). Besonders in den letzten Jahren wurde die Behauptung laut, der Feminismus habe sein Ziel erreicht (Gleichberechtigung der Frau) und sei somit obsolet. Es entwickelte sich eine maskulistische Bewegung, die gegenteilige Positionen zum Feminismus bezieht und/oder spiegelbildlich feministische Thesen aufgreift und sie auf Männer anwendet (zum Beispiel Beschneidung von Jungen, Männertaxi, Männerhäuser etc.).
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Literatur über Antifeminismus
- Antifeminism in the Academy von Veve A. Clark (Herausgeber), Shirley Nelson Garner (Herausgeber), Margaret Higonnet (Herausgeber), Ketu H. Katrak (Herausgeber), Veve Clark (Herausgeber), Routledge 1996, ISBN 0415910706
- Christine Bard, Un siècle d'antiféminisme, Paris: Fayard, 1999, ISBN 2213602859
- Cynthia D. Kinnard: Antifeminism in American Thought: An Annotated Bibliography, Boston, G. K. Hall & Co., 1986
[Bearbeiten] Historisch
- Hedwig Dohm, Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung, 1902, Neuausgabe: Frankfurt/Main : Verlag Arndtstrasse, 1976
- Jacques LeRider, Der Fall Otto Weininger : Wurzeln des Antifeminismus und des Antisemitismus, Wien und München : Löcker: 1985, ISBN 3854090544
- Ute Planert, Antifeminismus im Kaiserreich : Diskurs, soziale Formation und politische Mentalität, Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1998, ISBN 3525357877
- Kim E. Nielsen, Un-American womanhood: antiradicalism, antifeminism, and the first Red Scare, Columbus (Ohio) : Ohio State University press, 2001, ISBN 0814250807
- Jane J. Mansbridge: Why We Lost the ERA, Chicago, University of Chicago Press, 1986
[Bearbeiten] Heute
- Möller, Simon : Sexual Correctness. Die Modernisierung antifeministischer Debatten in den Medien. Verlag Leske und Budrich, Leverkusen 1999 ISBN 3810023019 (Rezension: www.literaturkritik.de)
- Susan Faludi, Backlash. Die Männer schlagen zurück, Rowohlt Taschenbuch, 1995, ISBN 349919760X
[Bearbeiten] Sozialpsychologisch
- Rolf Pohl: Feindbild Frau: Männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen, Offizin-Verlag Hannover 2004, ISBN 3-930345-36-6
[Bearbeiten] Antifeministische Literatur
- Paul Julius Möbius - Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes, (1903) Neudruck Bechtermünz 2000 ISBN 3-8289-4845-6
- Ernest Belfort Bax - The Fraud of Feminism 1913 online
- Philip Wylie: A Generation of Vipers (1992)
- Constantin Conrad: Mutter, warum hast Du mir das angetan... (Macht und Einfluss der Frauen in unserer Gesellschaft), ISBN 3000091017
- Constantin Conrad: Das Antifeministische Pamphlet [1]
- Arne Hoffmann: Sind Frauen bessere Menschen? Plädoyer für einen selbstbewussten Mann. Schwarzkopf & Schwarzkopf Debatte, ISBN 3896023829
- Matthias Matussek: Die vaterlose Gesellschaft, Überfällige Anmerkungen zum Geschlechterkampf Rowohlt, ISBN 349960597X
- Rutschky, Katharina: Emma und ihre Schwestern. Ausflüge in den real existierenden Feminismus Carl Hanser Verlag, ISBN 3446187669
- Eva Herman - Das Eva-Prinzip — Für eine neue Weiblichkeit, 1. Aufl., Starnberg, Pendo Verlag, 2006, 200 S., ISBN 3-86612-105-9
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Antifeministische Weblinks
- Manndat - Zusammenschluss gegen gesetzliche Benachteiligungen und öffentliche Diskriminierungen von Männern
- Matthias Matussek: Die Frauen sind schuld, Der Spiegel spezial 5/98
[Bearbeiten] Kritische Weblinks
- arte-Themenabend: Wenn Väter sich rächen u.a. Texte zur Männerbewegung und zum Maskulismus
- Antworten zum arte Themenabend
- Graswurzelrevolution: Mechanismen des Gegenschlags - Wie der "neue Mann" die Inhalte der Frauenbewegung bekämpft September 1996
- Das kleine Wörterbuch des Sozialpopulismus - Antifeminismus Linksammlung zu aktuellen antifeministischen Texten und Kommentaren
[Bearbeiten] Quellen und Anmerkungen
- ↑ „Manchen Antifeministen (auch Frauen ...)“: wie beispielsweise Eva Herman