Ausscheidung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
![]() |
Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe. |
Als Ausscheidung wird bezeichnet
- die Exkretion, v. lat.: excernere = ausscheiden)
- einerseits eine Körper- und Organfunktion, die es dem Organismus ermöglicht, sich aktiv überflüssiger oder giftiger Stoffe zu entledigen. Werden einzelne Stoffe in unterschiedlichen Konzentrationen ausgeschieden, spricht man von einer fraktionellen Ausscheidung - siehe auch Ausscheidungsorgan
- andererseits das Ausscheidungsprodukt (die Substanz, das Exkret) selbst. Urin und Faeces (Kot, Dung) werden auch als Exkremente bezeichnet. Die besondere Attraktion, die diese als Folge einer besonderen Sexualpräferenz ausüben, wird als Exkrementophilie zu den Paraphilien gezählt.
- die Elimination oder Eliminierung
- im Sinne der Beseitigung oder Ausschaltung von Feinden, Gegnern oder Konkurrenten
- die Ausscheidung bei Sportwettkämpfen als Gegensatz zur Qualifikation, z. B. als Einzelausscheidung (der letzte scheidet aus)
- im Sinne eines Ausschlussverfahrens im Problemlösungsprozess allgemein (mathematisch: "eine Unbekannte wurde eindeutig bestimmt - als Unbekannte eliminiert - und verkleinert oder vergrößert die Menge der möglichen Lösungen" - siehe auch Gaußsches Eliminationsverfahren)
- als Eliminierungsreaktion eine chemische Reaktion, bei der aus dem Molekül des Ausgangstoffes zwei Atome oder Atomgruppen abgespalten (eliminiert) werden
- die Auscheidung von Kohlendioxid über die Lungen (passiv als Diffusion) und die (vom Atemzentrum gesteuerte) Atemtätigkeit (Atemmuskulatur)
- die Ausscheidung von Krankheitserregern - weder eine Exkretion noch eine Eliminierung (und schon gar keine Keimeliminierung - siehe Eradikationstherapie), sondern ein Teil der Überlebensstrategie von Mikroorganismen oder Würmern (ein Mittel zu ihrer Verbreitung)
- Keimausscheidung
- asymptomatische Ausscheidung: Krankheitserreger gelangen (meist über den Stuhl) in die Umwelt, ohne dass der Infizierte Symptome der Erkrankung aufweist. Dauerausscheider tun dies über einen längeren Zeitraum (besonders bei den Salmonellosen)
- in der Chemie und Metallurgie die Bildung von Präzipitaten (Ausscheidungen) schlecht löslicher Stoffe aus einer Lösung.
[Bearbeiten] Zusammengesetzte Begriffe
- Ausscheidungstuberkulose: ist ein nicht mehr gebräuchlicher medizinischer Begriff für jene Formen der Tuberkulose, bei denen die Krankheitserreger über die Ausscheidungsorgane im Körper verbreitet werden und zu einem sekundären Befall anderer Organe führen.
- Ausscheidungsurografie: ist eine Form der Röntgendarstellung der Nieren, der Ureteren und der Harnblase
[Bearbeiten] Abgrenzungen zu anderen Begriffen
Nach dieser Definition handelt es sich beim Wasser, das die Lungen mit der Atemluft verlässt, nicht um eine Ausscheidung, sondern um einen Verlust, dessen Ausmaß von der Luftfeuchtigkeit der Außenluft abhängt - siehe auch Transpiratio insensibilis.
Das Schwitzen beim Menschen und das Hecheln beim Hund dienen alleine der Wärmeabfuhr. Auch hier wird zum Zweck der Thermoregulation (Aufrechterhaltung der Körpertemperatur) der Verlust von Körperwasser in Kauf genommen.
Ebenso ist Talg keine Ausscheidung (Exkret), sondern ein Sekret der Talgdrüsen, das dem Schutz der Haut (und damit des Organsimus) dient bzw. ermöglicht, das Haarkleid (bei Vögeln die Befiederung) geschmeidig und wasserabweisend zu erhalten.