Autofreies Wohnen
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Mit dem Begriff Autofreies Wohnen bezeichnet man die Errichtung von Siedlungen, Siedlungsteilen oder Wohnanlagen ohne die durch Notwendigkeiten des Autoverkehrs planerischen Einschränkungen.
Da derartige Projekte den örtlichen Stellplatzverordnungen meist zuwiderlaufen, versucht man die Bewohner solcher Siedlungen als Vereine zu organisieren, in denen die Kernanforderung an die Mitglieder der Verzicht auf das eigene Auto ist. Durch die Einsparung von Stellplätzen können die Gesamtbaukosten merklich reduziert werden, da der Flächenverbrauch wesentlich geringer ist. Bereits bei Wohnanlagen mit mehr als 8 mittelgroßen Wohnungen ist die notwendige Stellplatzfläche größer als die Mindestabstandsflächen der Landesbauordnungen. Die gebauten Siedlungen zeichnen sich durch hohen Außenraumqualität aus. Vor allem öffentliche und halböffentliche Bereiche können intensiver genutzt werden, da sie nicht von Autos blockiert werden. Gleichzeit können diese Bereich sparsamer ausgeführt werden und bilden damit mehr privaten Freiraum. Autofreie Siedlungen sind somit weniger verslumungsgefährdet.
Die Anfänge des autofreien Wohnens reichen in die Siebzigerjahre des vorigen Jahrhunderts zurück. Ein erstes größeres Pilotprojekte wurde in der Donaufelderstraße in Wien-Floridsdorf realisiert. Naturgemäß ist die Umsetzung solcher Projekte nur in Lagen möglich, die gut an öffentliche Verkehrsmittel angeschlossen sind.
Mittlerweile gibt es in zahlreichen Städten Europas Projekte und bereits gebaute Anlagen.