Bürzeldrüse
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Die Bürzeldrüse (lat. Glandula uropygialis) ist die einzige Hautdrüse vieler Vogelarten. Sie befindet sich auf der Oberseite der Schwanzwurzel, dem Bürzel. In der zweilappigen, holokrinen Drüse wird ein öliges Sekret gebildet, das der Vogel mit dem Schnabel oder mit den Beinen im gesamten Gefieder verteilt. Dieses regelmäßige Einfetten ist ein wesentlicher Bestandteil der Gefiederhygiene, das die Geschmeidigkeit des Gefieders bewahrt und es durch die dadurch gewährleistete bessere Verflechtung wasserabweisender macht. Zusätzlich enthält das Sekret auch fungizide und bakterizide Bestandteile. Möglicherweise spielt das Bürzeldrüsensekret auch im Vitaminhaushalt eine Rolle, indem es Vitamin-D Vorstufen enthält. Die Hauptlipidkomponente ist ein Diester-Wachs.
Besonders ausgebildet ist die Bürzeldrüse bei den meisten Schwimmvögeln. Bei einigen Vögeln, wie zum Beispiel dem Wiedehopf, ist die Bürzeldrüse nur in frühen Entwicklungsstadien der Jungvögel voll funktionsfähig; das von ihr abgesonderte Sekret ist äußerst übelriechend und wird auch zur Abwehr von Fressfeinden eingesetzt.
Einige Vogelgattungen verfügen im Erwachsenenalter über keine funktionsfähige Bürzeldrüse. Oft wird bei Vertretern dieser Gattungen die gefiederhygienische Funktion der Bürzeldrüse durch sogenannte Puderdunen ersetzt.
Karotinoidhaltige Burzeldruesensekrete welche als kosmetische Farbe aufs Gefieder aufgetragen werden findet man bei 8 Arten asiatischer Nashornvoegel und 2 Pelikanarten.Die rosa Gefiederfarbe von Moewen und Seeschwalben waehrend der Brutzeit beruht auf einer Einlagerung von Astaxanthinpigmenten und nicht wie frueher vermutet durch ein Auftragen von Buerzeldruesensekreten.
[Bearbeiten] Literatur
Haahti EO, Fales HM. The uropygiols: identification of the unsaponifiable constituent of a diester wax from chicken preen glands. Journal of Lipid Research (1967).