Diskussion:Bürgergemeinde
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Müsste nicht auch diskutiert werden, dass die Burgergemeinden dem Kern nach Zusammenschlüsse einer Art Aristokratie sind (in Bern unterhalten sie z.T. eigene Behörden mit eigenen Ausführungsbestimmungen) und sie daher, provokant gesagt, dem modernen demokratischen Denken zuwiderlaufen? Dbach 9. Jul 2005 15:19 (CEST)
- So egalitär wie Du das hier implizierst ist "modernes demokratisches Denken" gar nicht. Es stimmt: Wenn die Ideale der Französischen Revolution in der Schweiz nach 1803 nicht wieder zurückgedrängt worden wären (da unvereinbar mit dem korporatistischen Verständnis von geschlossenen Gemeinschaften damals wie heute), dann wären wir wesentlich näher bei egalité, fraternité & Co. Bis heute bewahren diese Burgergemeinden, Korporationen und Zivilgemeinden wirtschaftliche Vorteile für ihren Mitgliederkreis, zu dem nur Ausgewählte zugelassen werden. Eine Rechtsform übrigens, die man bis zur Zeit der alemannischen Landnahme zurückverfolgen kann. Solche Sonderdemokratien sind im übrigen nichts Aussergewöhnliches. Auch in der Schweiz, Deutschland oder Österreich als Ganzem sind heutzutage Ausländer Bürger zweiter Klasse, die (in aller Regel) nicht wählen dürfen, jedoch Steuern zahlen müssen und weitere Nachteile in Kauf nehmen müssen, selbst wenn sie schon Jahrzehnte im Land wohnen und eigentlich bestens integriert wären. Grosse Bevölkerungsgruppen sind damit mit den Hintersassen früherer Jahrhunderte zu vergleichen. --Weiacher Geschichte(n) 23:45, 9. Jul 2005 (CEST)