Badenia (Bausparkasse)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Deutsche Bausparkasse Badenia AG ist eine private Bausparkasse mit Hauptsitz in Karlsruhe. Das Institut ging im Juli 2000 aus der Fusion der DBS Deutsche Bausparkasse AG in Darmstadt und der Badenia Bausparkasse AG in Karlsruhe hervor.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
1929 wurde die Deutsche Bau- und Siedlungsgemeinschaft (DBS) eGmbH in Darmstadt gegründet. Dieses Institut wurde 1940 in Deutsche Bausparkasse (DBS) eGmbH umfirmiert. 1977 erfolgte eine Umwandlung zur Aktiengesellschaft und schließlich 1981 die letzte Umfirmierung in DBS Deutsche Bausparkasse AG. In der Zeit vor der Fusion gehörte die Gesellschaft mehrheitlich zum italienischen Generali-Versicherungskonzern.
1931 wurde in Karlsruhe die Badenia Bausparkasse GmbH gegründet. Diese Gesellschaft war lange Jahre im Besitz der Familie Raab. Otto Raab zählte schon kurze Zeit nach der Gründung zu den Gesellschaftern und war lange Jahre gleichzeitig der Geschäftsführer. 1983 änderte diese Gesellschaft ihre Rechtsform in Badenia Bausparkasse AG. Die Gesellschaft ging sukzessive in das Eigentum der Aachener und Münchener Versicherung AG in Aachen über. Als die nun als AMB Aachener und Münchener Beteiligungs-AG (AMB) firmierende Versicherungsholding bei der Versicherungsgruppe Volksfürsorge einstieg, beteiligte sich im Gegenzug die Volksfürsorge als Minderheitengesellschafter an der Badenia Bausparkasse AG. Diese Beteiligung führt immer wieder zur Vermutung, dass die Badenia Bausparkasse AG Rechtsnachfolger der Volksfürsorge Bausparkasse AG sei. Dies ist jedoch unzutreffend. Die Volksfürsorge Gruppe hat die Volksfürsorge Bausparkasse an die BHW Bausparkasse veräußert.
1998 erwarb die Assicurazioni Generali S.p.A. aus Triest die Mehrheit an der AMB Aachener und Münchener Beteiligungs-AG (AMB). Folgerichtig fusionierten die beiden Bauspartöchter der Generali im Juli 2000.
Heute ist die Deutsche Bausparkasse Badenia AG eine 100%-ige Tochter der AMB Generali.
[Bearbeiten] Unternehmen
Die Bausparkasse verfügte 2005 über einen Vertragsbestand in Höhe von insgesamt EUR 28.256,2 Mio. EUR und gehört damit zu den größeren deutschen Bausparkasse.
Der Vertragsabschluß mit den Kunden erfolgt zu einem großen Teil durch die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) und durch selbstständige Handesvertreter, welche im Ausschließlichkeitsverhältnis mit der Badenia stehen.
[Bearbeiten] Kritik
In den letzten Jahren kam das Unternehmen durch die Finanzierung von so genannten Schrottimmobilien in die Kritik. Die Dortmunder Vertriebsfirma Heinen & Biege hatte in den 90er Jahren die größtenteils wertlosen Objekte für die Badenia vermittelt. Sie sollen die Käufer wissentlich getäuscht haben.[1] Diese Immobilien stammen aus dem Bestand der Neue Heimat und gehörten der Firma Allwo, einem Schwesterunternehmen der Badenia in der Aachener und Münchener Gruppe. Viele Käufer erlitten große Verluste, da die oft qualitativ minderwertigen Wohnungen deutlich über ihrem objektiven Wert verkauft wurden. Da sich auch die Miet- und Steuerprognosen nicht realisierten, kam es zu zahlreichen Insolvenzen und sogar einigen Selbstmorden der Käufer.
Das Oberlandesgericht Karlsruhe erkannte im November 2004 (OLG Karlsruhe 15 U 4/01) einer geprellten Anlegerin einen Schadenersatzanspruch gegen die Badenia zu und stellte die Klägerin in seinem Urteil von sämtlichen Schulden bei der Badenia frei. Zudem muss die Badenia die Eigentumswohnung zurücknehmen, an der die Anlegerin kein Interesse mehr hat. Der Bundesgerichtshof hob dieses Urteil am 20. März 2007 wegen eines Formfehlers auf und verwies an das Oberlandesgericht Karlsruhe zurück.[2] Das OLG hatte einen früheren Finanzvorstand der Badenia nicht als Zeugen gehört, was der BGH als schweren Verfahrensfehler wertete. Dennoch stellte der BGH fest, dass es klare Belege für eine enge Verflechtung der Badenia mit der Vertriebsfirma gebe.
Der Prozess vor dem BGH galt als Musterverfahren, aus dem Tausende Kläger in ähnlichen Fällen Hoffnung schöpften.[1]
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b Jochen Schönmann: Bundesgerichtshof. Badenia soll für Schrott-Immobilien büßen. In: Der Spiegel, 19. März 2007 (Zugriff am 23. März 2007)
- ↑ BGH AZ XI ZR 414/04