Bahnstrecke Kars–Achalkalaki–Tiflis–Baku
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Bahnstrecke Kars–Achalkalaki–Tiflis–Baku[1] (stark vereinfacht) |
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Die Bahnstrecke Kars–Achalkalaki–Tiflis–Baku, kurz KATB, ist eine geplante Bahnstrecke, die von der türkischen Stadt Kars über die georgischen Städte Achalkalaki und Tiflis in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku führen soll.
Georgien, Aserbaidschan und die Türkei beschlossen den Bau der Strecke am 13. Januar 2007 in der georgischen Hauptstadt Tiflis. Der Baubeginn ist für die zweite Hälfte des Jahres 2007 geplant. Die neue Verbindung ist für eine Transportkapazität von 15 Millionen Tonnen jährlich ausgelegt.[2]
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bauvorhaben
Auf türkischer Seite müssen 68 Kilometer und auf georgischer Seite 30 Kilometer Schiene verlegt werden, um die fehlende Verbindung zwischen Kars und Achalkalaki herzustellen. 192 km Strecke auf georgischem Gebiet zwischen Achalkalaki und Tiflis müssen überholt oder wiederhergestellt werden.[1] Die Bauarbeiten in Georgien werden voraussichtlich zweieinhalb Jahre dauern.[2]
[Bearbeiten] Politik
Die Bahnlinie ist nach der Baku-Tiflis-Ceyhan-Ölpipeline und der noch nicht fertiggestellten Südkaukasus-Gaspipeline von Aserbaidaschan ins türkische Erzurum das dritte Gemeinschaftsprojekt der drei Staaten. Kasachstan und Turkmenistan, die über Eisenbahnfähren über das Kaspische Meer an die neue Strecke angeschlossen werden könnten, sind ebenfalls an einer Beteiligung an dem Projekt interessiert.[3]
Durch die Bahnstrecke erhalten Georgien und Aserbaidschan einen Anschluss an das europäische Bahnnetz unter Umgehung Russlands.
Armenien kritisiert das Projekt, da die vorhandene, über armenisches Territorium verlaufende und zur Zeit wegen der geschlossenen türkisch-armenischen Grenze brachliegende Bahnstrecke Kars–Gjumri–Tiflis nicht genutzt wird. Durch den Neubau der Strecke Kars–Achalkalaki befürchtet Armenien eine weitere Isolierung. Aus diesem Grund beschlossen sowohl die USA als auch die EU, die als Teil des Transport Corridor Europe-Caucasus-Asia (TRACECA) angesehene Strecke nicht mitzufinanzieren[4][2][5]
Auch in Georgien gibt es kritische Stimmen gegen das Bahnprojekt. Salome Surabischwili, frühere georgische Außenministerin, äußerte Befürchtungen, dass die neue Transportroute den Güterfluss weg von den wirtschaftlich bedeutsamen Schwarzmeerhäfen Poti und Batumi verlagern werde.[6]
Aserbaischan wird Georgien eine Summe von mindestens 200 Millionen US-Dollar zu einem Zinssatz von einem Prozent bei einer Laufzeit von 25 Jahren zur Finanzierung der Streckenneu- und -ausbauten leihen, was auf ein starkes Interesse insbesondere Aserbaidschans an der Strecke schließen lässt. Der Gesamtinvestitionen in der Region Achalkalaki sollen sich auf 300 Millionen[2] belaufen, die Gesamtkosten für den Abschnitt Kars–Tiflis werden auf 400-500 Millionen US-Dollar geschätzt.[4]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b M. Alkhazashvili: Britain to China by rail: the Kars-Akhalkalaki railway, National Union of Rail, Maritime & Transport Workers (RMT), 29. September 2006, abgerufen am 18. März 2007.
- ↑ a b c d Tbilisi, Baku Agree on Funding of Regional Railway Link, Civil Georgia, 13. Januar 2007, abgerufen am 17. März 2007.
- ↑ Kasachstan an KATB interessiert, DVZ.de, 25. Februar 2007, abgerufen am 17. März 2007.
- ↑ a b USA not to finance construction of railway, bypassing Armenia, Regnum News Agency, 16. Juni 2006, abgerufen am 17. März 2007.
- ↑ Vladimir Socor: Kars-Akhalkalaki-Tbilisi-Baku Rail Project Soon to Roll Forward, Eurasia Daily Monitor, 19. Januar 2007, abgerufen am 17. März 2007.
- ↑ Maia Edilashvili: Friendship stretching 556 km to the East and 1441 km to the West, The Georgian Times, 15. Februar 2007, abgerufen am 18. März 2007.
[Bearbeiten] Weblinks
- Eiserne Seidenstraße, Der Standard Online, 16. März 2007, abgerufen am 17. März 2007.
- Metin Usta: The Possible Effects of the KATB Project over the Caucasus Politics, abgerufen am 19. März 2007.