Baht
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Thailändischer Baht | |
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Land: | Thailand |
Unterteilung: | 100 Satang |
ISO-4217-Code: | THB |
Abkürzung: | Bt |
Währungssymbol: | ฿ |
Wechselkurs: (Dienstag, 13. März, 2007) |
1 EUR = 42.84944 THB
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Währung im alten Siam
Da die großen Bibliotheken von Sukhothai und insbesondere in Ayuthaya in Flammen aufgingen, sind kaum noch Aufzeichnungen aus früheren Zeiten vorhanden, seit wann es Geldmünzen im alten Siam gab. Die Vermutung, dass es womöglich auch Geldscheine gegeben haben könnte, da der Kontakt mit China immer gepflegt worden war, konnte noch nicht durch Funde bestätigt werden.
Die ersten Geldmünzen hießen im alten Siam Tical (auch Tikal). Das Wort Tical (sprich Tickel) stammt vom arabischen thaqal, das mit dem hebräischen shekel und der in Bangladesch benutzten Währung Taka (wörtl. Münze oder Geld) verwandt ist. Der Hindi-Begriff tika-li bedeutet kleines rundes Stück Metall. Spätestens ab der Mitte des 14. Jahrhunderts war im alten Siam die Währungseinheit Tical im Gebrauch; von den Siamesen schon in früheren Zeiten Bat genannt. Der Tical war ursprünglich ein Silberstück von 15 g Gewicht, das zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Formen auftrat. Manche Stücke hatten die Form einer Gewehrpatrone, andere sahen aus wie kleine Stangen, manche wie schmale, längliche Rhomben, und andere wiederum waren mehr oder weniger rund.
Der Tical war unterteilt in 4 Salüng (oder Salyn), was Viertel bedeutet, ein Salüng wiederum bestand aus 2 Füang (auch Fuang oder Fyän); beides waren Silbermünzen. Dazu waren noch kleinere Münzen aus Kupfer in Umlauf, so der Song-Pai (1/16 Tical), der Pai (1/32 Tical), der At (1/64 Tical) und der Solot (1/132 Tical). Diese Stückelung in Achter- oder Sechzehner-Einheiten lässt sich bis in die prähistorische Indus-Kultur zurückverfolgen und wurde später von Indien und dem ihm verwandten Kulturkreis übernommen (8 und 16 waren mystische Zahlen in Indien). Ortsweise wurden auch Kauri-Muscheln als Währung gehandelt, wobei 1.200 Muscheln den Wert von 1 Füang hatten. Eine Zeit lang waren auch kleine Silberkugeln im Gebrauch, die nach Gewicht gewertet wurden: die pai.
Die Ticals wurden in der königlichen Münzprägerei hergestellt. Auf der einen Seite wurde die siamesische Krone und auf der anderen das Münzzeichen geprägt. Weiterhin wurde neben der 1-Tical-Münze auch die 2- und 4-Tical-Münze hergestellt, wobei die größte Münze rund sechzig Gramm wog. Diese ersten Ticals hatten jedoch noch keine richtige klassische Münzform, sondern waren kugelförmig, mit einer Einkerbung auf der einen Seite und auf der anderen Seite das königliche Siegel. Die Größte Währungseinheit war 80 Tical, die über ein Kilogramm Gewicht besessen haben soll.
Diese ungewohnte Form von Münzen war bis um 1780 in Gebrauch, und wäre es wohl noch länger gewesen, wenn nicht die Chinesen, die immer mehr den Handel kontrollierten, auch im Geld- und Goldhandel immer mehr Einfluss nahmen. So gab es Anfang des 18. Jahrhunderts auch groß angelegte Fälschungen, wobei mehrere Millionen Münzen von chinesischen Fälscherbanden aus Blei hergestellt wurden, die mit einer dünnen Silberschicht überzogen wurden. Die ahnungslosen Thais hatten den Betrug nicht bemerkt und so bestanden die siamesischen Währungsreserven größtenteils aus Blei. Einige Fälscherbanden wurden verhaftet und hingerichtet, aber der Schaden war enorm.
Die ersten modernen Münzen
Erst in der Regierungszeit von König Chulalongkorn sorgte dieser dafür, dass Siam Münzen in europäischer Form herstellen konnte und Geldscheine einführte. Insbesondere von den preußischen Münzprägereien sehr beeindruckt, wollte er auch in seinem Königreich solch moderne Münzprägung einsetzen. Somit erhielt Siam Münzen mit einer hervorragenden Prägung: auf der einen Seite das siamesische Wappen mit dem dreiköpfigen Elefanten und auf der anderen Seite das Porträt des Königs. Meistens wurden Silbermünzen geprägt, Goldmünzen weniger. Das Volk von den neuen Münzen begeistert, war damit auch die Gefahr gebannt, Falschgeld zu erhalten. Auch konnten jetzt die neuen Ticals anhand ihres Silberklangs erkannt werden.
[Bearbeiten] Thailand - die heutige Währung Baht
Der Baht ist der Name der Währung in Thailand.
Ein Baht (Thai: บาท) ist unterteilt in 100 Satang (Thai: สตางค์); 25 Satang sind ein Salüng.
Es gibt Münzen zu 1, 5, 10, 25 und 50 Satang, zu 1, 2, 5 und 10 Baht, wobei die Münzen kleiner als 25 Satang sich nicht mehr im Umlauf befinden und 25 und 50 Satang nur noch in großen Supermärkten gebräuchlich sind. Darüber hinaus werden Banknoten im Wert von 10, 20, 50, 100, 500 und 1000 Baht gedruckt. Auf Münzen wie auf Scheinen ist stets ein Porträt des thailändischen Königs abgebildet.
Eigentlich ist Baht in Thailand die Bezeichnung für eine traditionelle Gewichtseinheit (1 Baht = 15,16 g), mit der das Gewicht von Gold und Silber noch heute im thailändischen Handel angegeben wird und die auf die Währung übergegangen ist.
Die 50-Baht-Banknote hat ein papiernes Fenster (mit dem Konterfei König Ramas IX. (Bhumibol) als Wasserzeichen) als zusätzliches Sicherheitsmerkmal. Die 10-Baht-Münze gleicht von Material, Größe und Gewicht her der 2-Euro-Münze.
Notenbank ist die Thailändische Zentralbank.