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Euro

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Dieser Artikel befasst sich mit der europäischen Gemeinschaftswährung. Andere Bedeutungen unter Euro (Begriffsklärung).
Euro
Land: Europäische Union
Unterteilung: 100 Eurocent
ISO-4217-Code: EUR
Abkürzung:
Wechselkurs:
(27. März 2007)
1 EUR = 1.3347 USD
Wertseite der 1-Euro-Münze (2002)
Wertseite der 1-Euro-Münze (2002)
Wertseite der 1-Euro-Münze (seit 2007)
Wertseite der 1-Euro-Münze (seit 2007)
Karte europäischer Staaten mit Bezug zum Euro██ EU-Länder mit Euro██ EU-Länder mit WKM II██ EU-Länder ohne WKM II██ nicht-EU-Mitglieder mit Euro
Karte europäischer Staaten mit Bezug zum Euro
██ EU-Länder mit Euro
██ EU-Länder mit WKM II
██ EU-Länder ohne WKM II
██ nicht-EU-Mitglieder mit Euro

Der Euro () (griechisch ευρώ) ist die Währung der Europäischen Währungsunion und neben dem US-Dollar die wichtigste im Weltwährungssystem. Er wird von der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main kontrolliert und wurde als gemeinsame offizielle Währung in 18 europäischen Staaten in Umlauf gebracht. 13 dieser Staaten gehören der EU an. Weitere 18 Staaten besitzen einen festen Umrechnungskurs zum Euro. Darüber hinaus haben der Kosovo sowie verschiedene französische Überseegebiete den Euro eingeführt bzw. ihre Währung an den Euro gekoppelt.

Der Euro wurde 1999 zunächst nur als Buchgeld eingeführt. Am 1. Januar 2002 wurde erstmals Euro-Bargeld in Umlauf gebracht. Damit löste der Euro die früher verwendeten nationalen Währungen als Zahlungsmittel ab. Ein Euro ist in 100 Cent unterteilt. Sein bisheriges Rekordhoch auf dem Devisenmarkt gegenüber dem US-Dollar erreichte der Euro am 28. Dezember 2004 mit 1,3633 US-Dollar, sein Rekordtief mit 0,8252 US-Dollar am 26. Oktober 2000.[1]

Der Euro gehört wie alle heutigen Währungen zum Währungstyp Fiat money.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte des Euro

[Bearbeiten] Der Euro als politisches Projekt

Die Euromünzen
Die Euromünzen
Euroscheine
Euroscheine

Der Ursprung des Euro als einheitliche Währung der EU ist in den Ursprüngen der Europäischen Union sowie in der globalen Wirtschaftsgeschichte zu suchen. Einerseits war die realwirtschaftliche Integration mit der Zollunion 1968 schon weit fortgeschritten, andererseits hatte der Zusammenbruch des Wechselkurssystems von Bretton Woods zu stark schwankenden Wechselkursen geführt, die nach Ansicht der Politik den Handel behinderten.

1970 wurde erstmals die Idee einer europäischen Währungsunion konkretisiert. Im sogenannten Werner-Plan erarbeitete der luxemburgische Premierminister Pierre Werner mit Experten eine Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) mit einer einheitlichen Währung. Das Vorhaben, dessen Ziel es war, die WWU bis 1980 zu realisieren, scheiterte unter anderem wegen des Zusammenbruchs des Bretton-Woods-Systems.

Stattdessen wurde 1972 der Europäische Wechselkursverbund gegründet und 1979 das Europäische Währungssystem (EWS). Das EWS sollte allzu starke Schwankungen der nationalen Währungen verhindern; zu diesem Zweck wurde die ECU (European Currency Unit) geschaffen – eine Verrechnungseinheit, die man bereits als Vorläufer des Euro bezeichnen kann. 1988 erarbeitete der Ausschuss zur Prüfung der Wirtschafts- und Währungsunion unter Leitung des Vorsitzenden der Europäischen Kommission, Jacques Delors, den sogenannten Delors-Bericht. Der Delors-Bericht sieht in drei Schritten die Schaffung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion vor.

[Bearbeiten] Der Euro und die deutsche Wiedervereinigung

Es scheint kein Zufall zu sein, dass die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion annähernd zur selben Zeit wie die deutsche Wiedervereinigung beschlossen wurde. Von offizieller Seite, insbesondere vom damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl, wird zwar dementiert, dass wegen der deutschen Wiedervereinigung die Deutsche Mark aufgegeben worden sei (Altbundeskanzler Helmut Schmidt betonte einmal in einem Interview, dass Kohl „klug genug war, diesen Eindruck zuzulassen“ und dass dies die deutsche Einigung erleichtert habe).

Unbestritten ist aber, dass es für viele Deutsche sehr schwierig war, die Deutsche Mark aufzugeben, und eine mehrheitliche Zustimmung der Bevölkerung in einer Volksabstimmung nicht zu erlangen gewesen wäre. Umgekehrt waren insbesondere in Frankreich die Befürchtungen gegenüber einem wiedererstarkten vereinigten Deutschland groß, sodass nach Meinung einiger Politiker von Deutschland ein besonderer Schritt zur europäischen Integration gesetzt werden musste.

Von einem direkten kausalen Zusammenhang zwischen europäischer Wirtschafts- und Währungsunion und deutscher Wiedervereinigung kann allerdings nicht gesprochen werden.

[Bearbeiten] Der Euro nimmt Gestalt an

[Bearbeiten] Die Vorgeschichte des Euro

500-€-Schein
500-€-Schein
Eurosymbol am Willy-Brandt-Platz in Frankfurt
Eurosymbol am Willy-Brandt-Platz in Frankfurt

Die erste Stufe der Währungsunion begann am 1. Juli 1990 mit der Herstellung des freien Kapitalverkehrs zwischen den EU-Staaten. Am 1. Januar 1994 begann die zweite Stufe: Das Europäische Währungsinstitut (EWI) als Vorläufer der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde gegründet und die Haushaltslage der Mitgliedstaaten überprüft. Außerdem legte am 16. Dezember 1995 der Europäische Rat in Madrid den Namen der neuen Währung fest: „Euro“.

[Bearbeiten] Namensfindung

Vor diesem Datum waren auch andere Namen im Gespräch. Wichtige Kandidaten waren dabei europäischer Franken, der wegen seiner spanischen Übersetzung (Franco) nicht ausgewählt werden konnte, europäische Krone und europäischer Gulden. Durch die Verwendung eines bereits bekannten Währungsnamens sollte dabei Kontinuität signalisiert werden und das Vertrauen der Bevölkerung in die neue Währung gefestigt werden. Darüber hinaus hätten einige Teilnehmerländer den bisherigen Namen ihrer Währung beibehalten können. Einige liebäugelten auch mit „ECU“, dem Namen der alten EU-Verrechnungswährung. Allerdings scheiterten alle diese Vorschläge an den Vorbehalten einzelner Staaten, insbesondere Großbritanniens. Als Reaktion schlug die deutsche Delegation um Finanzminister Theodor Waigel den Namen „Euro“ vor.

Die symbolische Wertangabe Euro auf einer Medaille ist erstmals für eine Ausgabe aus dem Jahr 1965 nachweisbar. Eine weitere private Prägung mit dieser Nominalbezeichnung ist 1971 in den Niederlanden hergestellt worden. Dabei wird der erste Buchstabe der Bezeichnung Euro als ein C mit eingefügtem kurzem leicht geschlängelten Strich geschrieben. Der erste Buchstabe der Umschrift „EUROPA FILIORUM NOSTRORUM DOMUS“ (Europa [ist] das Haus unserer Kinder) wird ebenso geschrieben.

Unglücklich an dem Namen Euro ist die Tatsache, dass es wohl kaum ein Wort gibt, das unterschiedlicher ausgesprochen wird: Aussprache auf Deutsch [ˈoʏro], auf Englisch [ˈjuːrəʊ], auf Französisch [øˈro], auf Niederländisch [ˈøro] und auf Finnisch und Italienisch [ˈɛuro]. Anfang 2006 regten mehrere osteuropäische Staaten an, auch andere Schreibweisen der europäischen Währung zuzulassen, da die Schreibweise „Euro“ den grammatikalischen Regeln ihrer Sprachen widerspricht. So wird das russische Wort für Europa z. B. in kyrillischen Buchstaben Европа geschrieben und „Jevropa“ ausgesprochen. Nach einigen Wochen flaute die Diskussion ergebnislos ab. Gleichwohl sind dort zum Teil mittlerweile abweichende Formen gebräuchlich, z. B. slowenisch evro, litauisch euras. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Praxis nach der Euro-Einführung in diesen Ländern entwickelt.

[Bearbeiten] Der Stabilitäts- und Wachstumspakt

Am 13. Dezember 1996 einigten sich die Finanzminister der EU über den Stabilitäts- und Wachstumspakt, der sicherstellen sollte, dass alle teilnehmenden Mitgliedstaaten Haushaltsdisziplin wahren und so den Wert der Währung sichern. Die dritte Stufe der WWU trat mit der Sitzung des Europäischen Rates vom 1. bis 3. Mai 1998 in Kraft, auf der nach festgelegten Konvergenzkriterien die vorerst elf Teilnehmerstaaten der Wirtschafts- und Währungsunion festgelegt wurden. Am 19. Juni 2000 kam der Europäische Rat zur „Auffassung, dass Griechenland einen hohen Grad an nachhaltiger Konvergenz erreicht habe und daher die notwendigen Voraussetzungen für die Einführung des Euro“ erfülle. Daher wurde Griechenland per 1. Januar 2001 in die Wirtschafts- und Währungsunion aufgenommen. Später stellte sich heraus, dass die griechischen Haushaltszahlen gefälscht waren und Griechenland nicht die Kriterien erfüllte, um den Euro einführen zu können.

[Bearbeiten] Einführung des Euro als Buchgeld

Am 31. Dezember 1998 wurden die Wechselkurse vom damaligen Ratsvorsitzenden der EU-Finanzminister Rudolf Edlinger (Österreich) zwischen dem Euro und den einzelnen Währungen der Mitgliedstaaten unwiderruflich festgelegt, und der Euro wurde somit am 1. Januar 1999 gesetzliche Buchungswährung. Einen Tag später, am 2. Januar, notierten bereits die europäischen Börsen in Mailand, Paris und Frankfurt am Main sämtliche Wertpapiere in Euro. Eine weitere Änderung im zeitlichen Zusammenhang mit der Euroeinführung war der Wechsel in der Methode der Preisdarstellung für Devisen. In Deutschland war bis zum Stichtag die Preisnotierung (1 USD = x DEM) die übliche Darstellungsform. Seit 1. Januar 1999 wird der Wert von Devisen in allen Teilnehmerländern in Form der Mengennotierung dargestellt (1 EUR = x USD). Ferner konnten seit dem 1. Januar 1999 Überweisungen und Lastschriften in Euro ausgestellt werden (in Griechenland seit dem 1. Januar 2001). Konten und Sparbücher durften auf Euro und auf die alte Landeswährung lauten. Wertpapiere und Aktien wurden nur noch in Euro gehandelt.

[Bearbeiten] Der endgültige Übergang zum Euro

[Bearbeiten] Der endgültige Übergang zum Euro in Deutschland

In Deutschland wurde der Euro im Rahmen des sogenannten Frontloading-Verfahrens ab September 2001 an Banken und Handel verteilt. Der Handel sollte durch die Ausgabe von Euro und Annahme von DM in den Umtauschprozess einbezogen werden. Die Ausgabe an die Endverbraucher begann am 1. Januar 2002. Zuvor, ab dem 17. Dezember 2001, konnte in deutschen Banken und Sparkassen bereits eine erste Euro-Münzmischung, auch „Starterkit“ genannt, erstanden werden.

Deutsches Starterkit
Deutsches Starterkit

In Deutschland ist bei den Filialen der Deutschen Bundesbank (ehemals Landeszentralbanken) der Austausch der D-Mark für Euro möglich. Teils im Rahmen von Sonderaktionen, teils fortlaufend nehmen manche deutschen Kaufhäuser, Discount-Ketten und Einzelhändler nach wie vor die Deutsche Mark als Zahlungsmittel an.

Trotz der einfachen und kostenlosen Umtauschmechanismen waren im Mai 2005 noch D-Mark-Münzen im Wert von 3,72 Milliarden Euro (fast 46 Prozent des Münzbestandes vom Dezember 2000) im Umlauf. Der Wert der noch nicht in Euro umgetauschten Banknoten beläuft sich auf 3,94 Milliarden Euro. Dabei handelt es sich nach Ansicht der Deutschen Bundesbank jedoch größtenteils um verlorengegangenes oder zerstörtes Geld.

[Bearbeiten] Der endgültige Übergang zum Euro in anderen Ländern

Während einer gewissen Übergangszeit, welche in jedem Land individuell entweder bis Ende Februar 2002 oder bis Ende Juni 2002 andauerte, existierten in jedem teilnehmenden Land Zahlungsmittel in Euro und der alten Landeswährung parallel. Mittlerweile sind die ehemaligen Landeswährungen keine gültigen Zahlungsmittel mehr. Die meisten Währungen können jedoch noch bei den jeweiligen nationalen Zentralbanken gegen Euro eingetauscht werden.

In den dreizehn Euroländern ist der Umgang mit den früheren Währungen unterschiedlich geregelt. In Deutschland besteht ein gesetzlicher, unbefristeter Anspruch auf gebührenfreien Geldumtausch von D-Mark-Scheinen und -Münzen in Euro, in einigen anderen Ländern ist ein Umtausch nur befristet möglich. Portugiesische Escudos sowie französische und belgische Francs-Münzen sind nicht mehr umtauschbar.

In Frankreich und Spanien werden nach wie vor die Preise ergänzend in Francs bzw. Pesetas ausgezeichnet, häufig dabei sogar in größerer Schrift.

[Bearbeiten] Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung

Erste deutsche 2-Euro-Gedenkmünze
Erste deutsche 2-Euro-Gedenkmünze

In Deutschland hat ein Forschungsteam der Fachhochschule Ingolstadt zweieinhalb Jahre nach Einführung des Euro eine Studie zur Akzeptanz des Euro in der deutschen Bevölkerung vorgelegt.[2] Ihr Resultat besagt, dass fast 60 Prozent der deutschen Bevölkerung mittlerweile dem Euro positiv gegenüber eingestellt sind. Viele der Befragten trauerten jedoch um die D-Mark. Beim Umrechnen von D-Mark in Euro ergab die Befragung, dass die Befragten bei höheren Beträgen öfter nachrechneten. Bei allen Preisen rechnen lediglich 48 Prozent der Befragten um, bei Preisen über 100 Euro jedoch noch 74 Prozent. Der Grund hierfür ist der einfache Umrechnungsfaktor (recht genau 1:2).

Zudem verbindet die Bevölkerung mit der Einführung des Euro aber auch eine allgemeine Preishebung unterschiedlicher Produkte, da Teile des Einzelhandels die Einführung des Euro in diesem Sinne nutzten.

In manchen europäischen Ländern (z. B. Frankreich) waren Preiserhöhungen im Zeitraum der Euro-Einführung gesetzlich untersagt worden, in Deutschland hatte man auf eine Selbstverpflichtung des Handels gesetzt.

Im Verbraucherpreisindex (VPI) war die Preiserhöhung aufgrund des „Warenkorb“-Berechnungsverfahren (Berechnung nach anteiligen Ausgaben der privaten Haushalte in den verschiedenen Güterkategorien) nicht so deutlich sichtbar geworden, da die Preiserhöhung nicht in allen Warenkategorien zu Buche schlug.

Bei Reisen und im Urlaub gewinnt der Euro deutlich an Sympathie. Auch der bessere Preisvergleich innerhalb Europas wird positiv vermerkt. Laut der oben genannten Studie begrüßen viele der Befragten auch, dass durch die gemeinsame EU-Währung eine Gegenposition zu US-Dollar und Yen geschaffen wurde.

[Bearbeiten] Der Euro in Österreich

In Österreich wird der Euro mittlerweile vom Großteil der Bevölkerung akzeptiert, nur noch wenige trauern dem Schilling nach. Bei einer letzthin veröffentlichten Umfrage gaben nurmehr 25 Prozent der Befragten an, dass sie sich den Schilling zurückwünschen und immer noch in Schilling rechnen würden.

[Bearbeiten] Euroländer

Der Euro ist offizielles Zahlungsmittel in dreizehn der 27 EU-Staaten, zuletzt führte Slowenien am 1. Januar 2007 den Euro ein. Darüber hinaus haben sechs weitere Staaten bzw. Teile von Staaten den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt, ohne der EWWU anzugehören.

Neben Ländern, in denen der Euro als Zahlungsmittel fungiert, hat sich eine Reihe von Ländern über fixe Wechselkursregimes an den Euro gekoppelt. So nehmen beispielsweise am europäischen Wechselkursmechanismus II weitere sieben EU-Staaten teil, und in den Ländern der afrikanischen CFA-Franc-Zone haben sich 14 Länder an den Euro gebunden. Insgesamt nutzen 36 Staaten und vier Teile von Staaten (Französisch-Polynesien, Neukaledonien, Wallis und Futuna und Kosovo) den Euro oder eine vom Euro abhängige Währung.

Außereuropäische Territorien mit dem Euro als Zahlungsmittel sind die französischen Überseegebiete Guadeloupe, Französisch Guyana, Französische Süd- und Antarktisgebiete, Martinique, Mayotte, Reunion und Saint-Pierre und Miquelon.[3]

[Bearbeiten] Euroisierte Länder innerhalb der EWWU

Land Einführung
als
Buchgeld
Einführung
als
Bargeld
Form der Teilnahme
Andorra 1999 2002 einseitige Euroisierung
Belgien 1999 2002 offizielles EWWU-Mitglied
Deutschland 1999 2002 offizielles EWWU-Mitglied
Finnland 1999 2002 offizielles EWWU-Mitglied
Frankreich 1999 2002 offizielles EWWU-Mitglied
Griechenland 2001 2002 offizielles EWWU-Mitglied
Republik Irland 1999 2002 offizielles EWWU-Mitglied
Italien 1999 2002 offizielles EWWU-Mitglied
Luxemburg 1999 2002 offizielles EWWU-Mitglied
Kosovo 2002 einseitige Euroisierung
Monaco 1999 2002 Euroisierung durch Währungsabkommen
Montenegro 2002 einseitige Euroisierung
Niederlande 1999 2002 offizielles EWWU-Mitglied
Österreich 1999 2002 offizielles EWWU-Mitglied
Portugal 1999 2002 offizielles EWWU-Mitglied
San Marino 1999 2002 Euroisierung durch Währungsabkommen
Slowenien 2007 2007 offizielles EWWU-Mitglied
Spanien 1999 2002 offizielles EWWU-Mitglied
Vatikanstadt 1999 2002 Euroisierung durch Währungsabkommen

Die dreizehn EU-Länder, die bisher den Euro als Währung eingeführt haben, unterliegen den Auflagen des Stabilitäts- und Wachstumspakts (SWP), der eine Fortführung der Konvergenzkriterien für diejenigen Länder darstellt, die den Euro bereits eingeführt haben.

Im November 2004 wurde bekannt, dass Griechenland die Konvergenzkriterien zu keinem Zeitpunkt erfüllt hatte. Stattdessen hatte es das tatsächliche Haushaltsdefizit verschleiert, indem gefälschte Daten an die EU-Kommission gemeldet worden waren. Die dadurch eigentlich irreguläre Teilnahme am Euro hatte allerdings keine rechtlichen Konsequenzen, da ein derartiger Fall in den Verträgen nicht berücksichtigt worden war.

Am 8. März 2006 hat Slowenien als erster der neu beigetretenen Staaten einen offiziellen Antrag zur Einführung des Euro zum 1. Januar 2007 gestellt. Am 16. Mai 2006 empfahl die Europäische Kommission, Slowenien in die Eurozone aufzunehmen. Die endgültige Entscheidung über den Antrag fällte der Ecofin-Rat am 11. Juli 2006 und legte dabei den Wechselkurs auf 239,640 Tolar für einen Euro fest. Am 1. Januar 2007 wurde der Euro dann in Slowenien eingeführt.

[Bearbeiten] Euroisierte Länder außerhalb der EWWU

Einige Staaten waren bereits eine Währungsunion mit anderen Teilnehmern der Eurozone eingegangen und führten demzufolge ebenfalls den Euro als gesetzliche Währung ein. So bestanden Währungsunionen

Während Monaco, San Marino und die Vatikanstadt inzwischen Abkommen mit der EU abgeschlossen haben, die sie zur Emission von Euromünzen berechtigen, existiert zwischen Andorra und der Union bisher kein solches Abkommen. Daher ist der Euro in Andorra zwar gesetzliches Zahlungsmittel, allerdings gibt es keine von Andorra geprägten Euromünzen.

Im Zuge ihrer Unabhängigkeitsbemühungen hatten Montenegro und Kosovo einseitig die Deutsche Mark als Währung eingeführt. Nach deren Abschaffung führten beide den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel ein (Montenegro ist seit dem 3. Juni 2006 ein unabhängiger Staat). Allerdings haben auch sie bisher kein Abkommen mit der EU über eine Einführung des Euros abgeschlossen – dies ist seitens der EU auch nicht angestrebt, so dass sie weder Einfluss auf die Geldpolitik der EZB nehmen können noch Euromünzen prägen dürfen. Somit partizipieren sie auch nicht an den Seigniorage-Einnahmen.

Anfang 2007 äußerte sich die isländische Außenministerin Valgerdur Sverrisdottir zu einer möglichen Euroeinführung in ihrem Land, ohne der Europäische Union beitreten zu wollen. Grund für diese Überlegung sind die starken Wechselkursschwankungen der Isländischen Krone gegenüber den Währungen wichtiger Handelspartner. Wichtige Wirtschaftsakteure und Gewerkschaften befürworten den Euro, jedoch zeigt eine in der isländischen Tageszeitung Fréttablaðið veröffentlichte Umfrage, dass bis zu zwei Drittel der Bevölkerung gegen eine Euroeinführung und gegen einen EU-Beitritt sind.[4][5]

[Bearbeiten] Länder im Wechselkursmechanismus II

Hauptartikel: Wechselkursmechanismus II

[Bearbeiten] Allgemeines

Sieben EU-Staaten haben ihre nationalen Währungen über den Wechselkursmechanismus II (WKM II) an den Euro gekoppelt. Der WKM II sieht einen Schwankungsbereich der Wechselkurse zwischen Euro und jeweiliger nationaler Währung von ± 15 Prozent vor. Dänemark hat darüber hinaus eine Vereinbarung mit der EU geschlossen, den Wechselkurs nur um ± 2,25 Prozent schwanken zu lassen, mehrere andere Teilnehmer haben die Schwankungsbreite einseitig beschränkt.

Die slowenische 20-Cent-Münze zeigt zwei Lipizzaner
Die slowenische 20-Cent-Münze zeigt zwei Lipizzaner
Mitglieder im Wechselkursmechanismus II
Land Währung Leitkurs
(1 EUR =)
WKM-II-Beitritt
Dänemark Dänische Krone 7,46038 1. Januar 1999
Estland Estnische Krone 15,6466 27. Juni 2004
Lettland Lettischer Lats 0,702804 29. April 2005
Litauen Litas 3,45280 27. Juni 2004
Malta Maltesische Lira 0,429300 29. April 2005
Slowakei Slowakische Krone 35,4424* 25. November 2005
Zypern Zypern-Pfund 0,585274 29. April 2005
* seit 19. März 2007; davor: 38,4550
Land Geplante
Euro-
Einführung*
Estland 2008
Lettland
Malta
Republik Zypern
Slowakei 2009
Litauen
Tschechien 2012 [6]
Ungarn 2012
Polen 2013
Rumänien 2014
*Hierbei handelt es sich
um die von den Ländern
angestrebten
Einführungszeitpunkte.

Gemäß Maastricht-Vertrag sind alle EU-Staaten verpflichtet, den Euro als Währung einzuführen. Hierzu ist der zweijährige Verbleib im WKM II ohne Anpassung des Leitkurses eines von vier Konvergenzkriterien zur Euro-Einführung. Lediglich Großbritannien und Dänemark behielten sich das Recht vor, selbst über den Beitritt zur Währungsunion zu entscheiden (so genanntes Opting out).

Estland, das ebenso wie Slowenien 2007 den Euro einführen wollte, hat bisher aufgrund seiner hohen Inflationsrate von über vier Prozent keinen Antrag auf Aufnahme in den Euroraum gestellt.

Für 2008 streben Malta und Zypern einen Beitritt an. Beide Staaten haben offiziell den Antrag für den Beitritt zur Eurozone zum 1. Januar 2008 gestellt.

Auch Lettland möchte die gemeinsame Währung 2008 einführen; die hohe Inflation lässt eine Einführung vor 2009 aber bereits jetzt unwahrscheinlich erscheinen.

Die Slowakei möchte den Euro 2009 einführen. Eine frühere Einführung ist schon aufgrund der Leitkurs-Anpassung im März 2007 nicht möglich.

[Bearbeiten] Streit um Litauen

Neben Slowenien und Estland wollte ursprünglich auch Litauen den Euro 2007 einführen. Der litauische Finanzminister Zigmantas Balčytis reichte am 16. März 2006 die Unterlagen zur Euro-Einführung trotz Warnung der Europäischen Kommission offiziell ein. Die Kommission empfahl jedoch, die Aufnahme Litauens aufgrund seiner um 0,06 Prozentpunkte zu hohen Inflationsrate zu verschieben [7].

Beim Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs am 15. und 16. Juni 2006 in Brüssel wurde der Antrag abgelehnt. Auf den Euro-Raum bezogen wäre die Teuerungsrate in Litauen zwar niedrig genug gewesen, um das Aufnahmekriterium zu erfüllen [8]; der Vertrag von Maastricht sieht aber auch die EU-Staaten ohne Euro als Referenz vor. Nach Ansicht mancher europäischer EU-Finanzexperten hätte Litauen trotzdem aufgenommen werden können.[9]

Die EU-Kommission und die EZB akzeptierten diese Position jedoch nicht, um nicht an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Litauen könnte somit ein Präzedenzfall für die künftige Euro-Einführung in den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) sein. Aufgrund der strikten Regelbindung der Euroeinführung in den MOEL könnte de facto der Verdacht entstehen, dass die alten Mitgliedsstaaten Vorrechte genießen. Am Fall Litauens könnte sich nun ein Streit über die Auslegung der in Artikel 121 EG-Vertrag genannten Konvergenzkriterien entzünden.

Es ist fraglich, ob die baltischen Länder für den Euro-Raum eine Belastung darstellen könnten, wenn sie trotz nicht vollständiger Erfüllung der Kriterien den Euro einführen; das BIP der größten baltischen Republik (Litauen) erreichte 2005 nur 4/5 des kleinsten deutschen Bundeslandes (Bremen). Darüber hinaus haben Litauen und Estland ihre Währungen (Litas und Krone) seit mehreren Jahren mit einem Currency Board fest an den Euro gebunden und die Währungsunion so einseitig vorweggenommen. Die Wechselkursfixierung hielten sie selbst während der Rubel-Krise erfolgreich durch [10].

Inzwischen strebt die litauische Regierung die Euro-Einführung für 2009 an.

[Bearbeiten] Andere Staaten mit festem Wechselkurs zum Euro

Afrikanische Staaten mit dem CFA-Franc, der an den Euro gebunden ist.
Afrikanische Staaten mit dem CFA-Franc, der an den Euro gebunden ist.
Länder mit festem Wechselkurs zum Euro außerhalb des WKM II
Land Währung Wechselkurs
(1 EUR =)
Bosnien und Herzegowina Bosnische Konvertible Mark 1,95583 BAM
Bulgarien Bulgarischer Lew 1,95583 BGN
Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion,
Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion
CFA-Franc 655,957 XAF/XOF
Neukaledonien, Wallis und Futuna, Französisch-Polynesien CFP-Franc 119,2529826 XPF
Kap Verde Kap-Verde-Escudo 110,2651 CVE
Komoren Komoren-Franc 491,96775 KMF

Einige Währungen, die früher an eine der Vorgängerwährungen des Euro gekoppelt waren, haben nun einen festen Wechselkurs zu ihm. Dies betrifft insbesondere frühere Kolonien Frankreichs; über den CFA-Franc sind 14 west- und zentralafrikanische Länder an den Euro gekoppelt. Dies sind Äquatorialguinea, Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gabun, Guinea-Bissau, Kamerun, Republik Kongo, Mali, Niger, Senegal, Togo, Tschad und die Zentralafrikanische Republik. Das französische Finanzministerium garantiert die Wechselkursbindung.

Eine ähnliche Bindung unterhalten mehrere französische Übersee-Territorien; Französisch-Polynesien, Neukaledonien sowie Wallis und Futuna sind über den CFP-Franc ebenso fest an den Euro gebunden, wie die frühere französische Kolonie Komoren und die portugiesische Kolonie Kap Verde.

Bulgarien sowie Bosnien und Herzegowina haben ihre Währungen 1998 bzw. 1999 an die Deutsche Mark gekoppelt, so dass sie heute ebenfalls über eine Euro-Bindung verfügen.

[Bearbeiten] EU-Staaten, die sich (vorläufig) gegen den Euro entschieden haben

Die sechs EU-Staaten Dänemark, Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland, Polen, Schweden, Tschechien und Ungarn haben sich in unterschiedlicher Art und Weise gegen eine baldige Euro-Einführung entschieden. Bis auf Dänemark nehmen sie bisher auch nicht am WKM II teil und können somit den Euro bis auf Weiteres auch nicht einführen.

Das Vereinigte Königreich und Dänemark verfügen über ein vertraglich vereinbartes Recht zum „Opt-Out“, also zum endgültigen Nichtbeitritt zum Euroraum. Dänemark wird von diesem Recht auch in Zukunft Gebrauch machen und den Euro nicht einführen. Die britische Bevölkerung sollte nach Äußerungen des britischen Premiers Tony Blair 2006 über einen Beitritt zum Euro abstimmen. Durch die Ablehnung der EU-Verfassung in einigen Staaten (2005) und die Absage des Referendums unter anderen im Vereinigten Königreich ist allerdings diese Abstimmung inzwischen auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die anderen vier Staaten haben vertraglich zugesichert, den Euro so bald wie möglich einzuführen. Allerdings erfüllen sie durchweg nicht alle Konvergenzkriterien:

Schweden lehnte am 14. September 2003 in einer Volksabstimmung die Einführung des Euro ab. Das Land verhindert derzeit die Einführung des Euro, indem es den Beitritt zum WKM II nicht vollzieht und somit die Konvergenzkriterien nicht erfüllt.

Tschechien wollte den Euro ursprünglich 2010 einführen. Dieses Ziel wurde jedoch schon aufgegeben, wobei im Land die Euroeinführung nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus politischen Gründen kontrovers ist. Die zurzeit stärkste Partei ODS stellt sich eher dagegen. Möglich ist die Einführung im Jahre 2012[11].

Auch Ungarn wollte den Euro 2010 als Währung einführen. Wegen des kontinuierlich hohen Staatsdefizits scheint allerdings eine Verschiebung der Euro-Einführung auf 2012 oder 2013 am wahrscheinlichsten.

Polen hat bislang kein Datum für eine Einführung des Euro genannt. Der Grund dafür ist vor allem im schwachen Rückhalt der europäischen Währung in polnischer Politik und Gesellschaft zu sehen. Ein WKM-II-Beitritt erscheint daher erst 2009 wahrscheinlich.[12]

[Bearbeiten] Der Euro als Zahlungsmittel außerhalb der Eurozone

Auch außerhalb der Eurozone ist es in vielen europäischen Ländern möglich, mit Euro zu bezahlen, wobei aber in der Regel ein vom Verkäufer selbständig festgelegter (in der Regel ungünstigerer) Wechselkurs verwendet und das Wechselgeld oft in der Landeswährung gegeben wird.

[Bearbeiten] Ökonomische Folgen der Einheitswährung

[Bearbeiten] Ökonomische Vorteile des Euro

Von der Einführung des Euro erwartete man verstärkten Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der Eurozone, da bisher bestehende innergemeinschaftliche Wechselkursrisiken und die dadurch notwendigen Währungsabsicherungen für europäische Unternehmen wegfallen. Es wurde vermutet, dass dies von Vorteil für die Bevölkerung der Eurozone sein würde, da Handel in der Vergangenheit eine der Hauptquellen ökonomischen Wachstums war.

Weiterhin ging man davon aus, dass Preisunterschiede für Produkte und Dienstleistungen in den Ländern der Eurozone abnehmen würden: Durch Arbitrage-Handel (Handel gleicher Produkte und Dienstleistungen zwischen den Euro-Ländern) sollten bestehende Unterschiede schnell ausgeglichen werden. Dies führe zu verstärktem Wettbewerb zwischen Anbietern und damit zu niedriger Inflation und mehr Wohlstand der Verbraucher.

[Bearbeiten] Ökonomische Nachteile des Euro

Einige Wirtschaftswissenschaftler äußerten Bedenken zu den Gefahren einer Einheitswährung für eine so große und heterogene Wirtschaftszone wie das Euroland. Insbesondere bei asynchronen Konjunkturzyklen bereite eine angemessene Geldpolitik Schwierigkeiten.

Ein wesentliches volkswirtschaftliches Problem stellt die Festlegung der Wechselkurse der an der Einheitswährung beteiligten Währungen dar. Eine Volkswirtschaft, die mit überbewerteter Währung der Einheitswährung beitritt, wird im Vergleich ein höheres Vermögen, jedoch auch höhere Kosten und Preise aufweisen als Staaten, die unterbewertet oder reell bewertet der Einheitswährung beitreten. Ein volkswirtschaftlicher Ausgleich der Überbewertung ist in der Folge nur schwer erreichbar.

Bei einer überbewerteten Wirtschaft wirkt der zusätzliche Importanreiz bei den höheren Preisen deflationär. Die höheren Kosten mindern die Exportvoraussetzungen im gemeinsamen Währungsraum und begünstigen die Verlagerung der Produktion in kostengünstigere Staaten. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu erhalten, sind Kostensenkungen (in prozentualer Höhe der Überbewertung) unausweichlich. Zur Finanzierung der Kostensenkungen kann reell nur die Abschöpfung des durch die Überwertung gestiegenen Vermögens herangezogen werden.

Politisch war und ist fraglich, ob EZB und Europäische Kommission die Mitgliedsländer zu hinlänglicher Haushaltsdisziplin werden anhalten können: Entziehen sich einzelne Länder oder Ländergruppen ihrer haushaltspolitischen Verantwortung, werden Inflationsrate und Finanzierungskosten für diese Länder solange relativ niedrig bleiben, wie sich der Großteil der restlichen Euro-Länder nicht zu stark verschuldet. Dies könnte verspätete oder nicht ausreichende Korrekturen der Haushaltspolitiken fördern und zu Wohlstandseinbußen führen.[13]

[Bearbeiten] Euro und Rohstoffpreise

Ein weiterer Effekt betrifft die internationalen Rohstoffpreise und dabei insbesondere den volkswirtschaftlich bedeutsamen Erdölpreis. Öl wird nach wie vor meist in US-Dollar berechnet. Innerhalb der OPEC wurde diskutiert, die Preise auf Euro umzustellen, womit auch viele Drittländer dazu gezwungen wären, für Ölkäufe Teile ihrer Devisenreserven vom Dollar in Euroguthaben umzuwandeln. Dies hätte äußerst negative Auswirkungen auf den Dollar und auf die US-Wirtschaft. Der Irak hatte unter Saddam Hussein bereits die Ölverkäufe ausschließlich in Euro abgerechnet. Dies haben die USA allerdings gleich zu Beginn der Besatzung des Iraks wieder korrigiert. Sowohl der Iran als auch Venezuela unter Hugo Chávez, der ein besonders lautstarker Vertreter dieses Wechsels ist, äußerten sich zustimmend zu dieser Umstellung. Der Iran selbst rechnet bereits seine Ölexporte in Euro ab und stellt derzeit seinen ganzen Außenhandel und seine Devisenreserven von Dollar auf Euro um.

[Bearbeiten] Auswirkung des Euro auf die Inflation

[Bearbeiten] Gefühlte und wirkliche Verteuerung

Mit der Einführung des Euro stellten viele Verbraucher eine gefühlte Verteuerung von Waren und Dienstleistungen über der Inflationsrate fest. Diese gefühlte Verteuerung wird im Allgemeinen darauf zurückgeführt, dass einzelne Preise stark angehoben wurden, auch wegen gestiegener Herstellungskosten in bestimmten Bereichen, und sich diese Preiserhöhungen im Gedächtnis festsetzten. Teilweise wurde auch vor der Euro-Einführung der Preis moderat angehoben, um nach dem Beitritt in die Währungsunion Preise auf „runde“ Euro-Beträge runden zu können.

Umgangssprachlich kam daher auch der durch die Springerpresse geprägte Begriff „Teuro“ auf. Den offiziellen Statistiken gemäß ist es aber zu keiner bedeutenden Teuerung gekommen: So betrug beispielsweise laut Statistik Austria der österreichische Verbraucherpreisindex VPI 86 zum 31. Dezember 1998 133,7 und ergibt eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,45 % in den zwölf Jahren von 1987 bis 1998, während der VPI 96 von 102,2 (31. Dezember 1998) auf 112,0 (31. Dezember 2003) stieg und somit die durchschnittliche Inflationsrate nach der Euroeinführung auf 1,84 % sank. In Deutschland stieg der Verbraucherpreisindex (Basisjahr 2000) von 81,9 (1991) auf 98,0 (1998) und nach der Euroeinführung auf 104,5 (2003); das ergibt ein Absinken der durchschnittlichen Inflation von 2,60 % vor der Euroeinführung auf 1,29 % nach der Einführung des Euro.

[Bearbeiten] Gründe für die Diskrepanz zwischen der wirklichen gefühlten Verteuerung

Für die Diskrepanz zwischen der gemessenen, gesunkenen Inflation und der subjektiv gefühlten, gestiegenen Inflation bei der Euro-Einführung gibt es verschiedene Theorien; so wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass alltäglich gekaufte Güter wie zum Beispiel Lebensmittel tatsächlich überdurchschnittlich verteuert wurden, während andere im Warenkorb vertretene Güter wie beispielsweise Elektrogeräte zwar verbilligt wurden, diese Verbilligung aber nicht gefühlt wird, weil die Waren seltener gekauft werden. Auch treten bei Überschlagsrechnungen mit gerundeten Faktoren (in Deutschland etwa 1:2 statt 1:1,95583 oder in Österreich 1:14 statt 1:13,7603) Rundungsfehler auf, die sich auf den umgerechneten Preis auswirken. Dies wirkt sich besonders fatal aus, wenn sich ein Preis im Kopf nur schwer umrechnen lässt. Dies war z. B. bei den spanischen Peseten (1:166) der Fall. Je länger der Gebrauch der alten Währung angedauert hat, desto stärker wirkt dieses Gefühl, da die jetzigen Euro-Preise mit den damaligen Preisen verglichen werden. Dass auch mit der alten Währung aufgrund der Inflation mit Preisanstieg zu rechnen gewesen wäre, wird dabei nicht beachtet.

[Bearbeiten] Auswirkung des Euro auf die nationalen Wirtschaftspolitiken

Durch die gemeinsame Währung wird den Mitgliedsstaaten eine Form nationaler Wirtschaftspolitik genommen. Kritiker der Gemeinschaftswährung sehen dadurch eine zunehmende Gefahr wirtschaftlicher und politischer Spannungen, Befürworter halten die Vergemeinschaftung der Währungspolitik aufgrund der erreichten Konvergenz zwischen den Euroländern für sinnvoll.

[Bearbeiten] Bedeutung des Euro im globalen Währungssystem

International gebräuchliche Reservewährungen
Währung 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005
US-Dollar 59,0% 62,1% 65,2% 69,3% 70,9% 70,5% 70,7% 66,5% 65,8% 65,9% 66,4%
Euro - - - - 17,9% 18,8% 19,8% 24,2% 25,3% 24,9% 24,3%
Deutsche Mark 15,8% 14,7% 14,5% 13,8% - - - - - - -
Yen 6,8% 6,7% 5,8% 6,2% 6,4% 6,3% 5,2% 4,5% 4,1% 3,9% 3,7%
Pfund Sterling 2,1% 2,7% 2,6% 2,7% 2,9% 2,8% 2,7% 2,9% 2,6% 3,3% 3,6%
Französischer Franc 2,4% 1,8% 1,4% 1,6% - - - - - - -
Schweizer Franken 0,3% 0,2% 0,4% 0,3% 0,2% 0,3% 0,3% 0,4% 0,2% 0,2% 0,1%
Sonstige 13,6% 11,7% 10,2% 6,1% 1,6% 1,4% 1,2% 1,4% 1,9% 1,8% 1,9%
Quellen:

1995-1999, IMF (Internationaler Währungsfonds): Currency Composition of Official Foreign Exchange Reserves
1999-2006, EZB (Europäische Zentralbank): The Accumulation of Foreign Reserves, Occasional Paper Series, Nr. 43

Hauptartikel: Leitwährung

Aufgrund der in den letzten Jahren festen Wechselkursentwicklung des Euro zu fast allen anderen bedeutenden Währungen und der anhaltenden fiskalpolitischen Schwierigkeiten der USA erwarten einzelne Ökonomen eine allmähliche Erosion und schließliche Ablösung des Dollar als Weltreserve- und Weltleitwährung. Dies würde das Ende einer Ära bedeuten, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Ablösung des bis dahin dominierenden britischen Pfund durch den US-Dollar begann. Die meisten Wissenschaftler bewerten die wiederkehrenden Äußerungen aus Entwicklungs- und Schwellenländern bezüglich einer Umgewichtung bei ihren Währungsreserven oder einer Neu-Fakturierung von Rohölpreisen in Euro allerdings eher als politisches Druckmittel auf die USA, weniger als konkrete Absicht. Sollte es jedoch in der Tat zu einer weiteren Höhergewichtung des Euro in den Devisenreserven von Drittländern kommen, so ist dies zunächst lediglich als Korrektur einer bisherigen Unterrepräsentierung anzusehen – gemessen an den Handels- und Finanzbeziehungen der meisten Länder ist der Euro in den Währungsreserven nach wie vor deutlich unterrepräsentiert.

Als führende internationale Bargeldwährung hat der Euro den Dollar 2006 abgelöst. Seit Oktober ist der Wert der im Umlauf befindlichen Euro-Banknoten mit 592 Milliarden Euro höher als der der Dollar-Banknoten (579 Milliarden Dollar). Dies hängt jedoch auch damit zusammen, dass in den USA deutlich öfter Einkäufe mit der Kreditkarte bezahlt werden. Somit ist auch pro Person weniger Bargeld im Umlauf. Es wird erwartet, dass der Euro auch in Zukunft die Position als stärkste Bargeldwährung behaupten kann.[14]

[Bearbeiten] Wechselkurse zum Euro

[Bearbeiten] Umrechnung der alten Währungen in Euro

Offizielle Umtauschkurse der Eurovorgängerwährungen (Einheiten nationaler Währung je Euro)
40,3399 Belgische Franken
1,95583 Deutsche Mark
5,94573 Finnische Mark
6,55957 Französische Francs
340,750 Griechische Drachmen
0,787564 Irische Pfund
1936,27 Italienische Lire
40,3399 Luxemburgische Francs
2,20371 Niederländische Gulden
13,7603 Österreichische Schilling
200,482 Portugiesische Escudos
239,640 Slowenische Tolar
166,386 Spanische Peseten

Im Vorfeld der Euroeinführung in einem Mitgliedsland der EWU entscheiden die EU-Finanzminister über den endgültigen Umtauschkurs. Der Wechselkurs wird dabei immer auf insgesamt sechs Stellen (d. h. vor und gegebenenfalls auch nach dem Komma) genau festgelegt, um Rundungsfehler möglichst gering zu halten.

Die Wechselkurse der Währungen der ursprünglich an der Währungsunion teilnehmenden Staaten wurden am 31. Dezember 1998 von den Finanzministern festgelegt. Basis war dabei der Umrechnungswert der zuvor bestehenden ECU. Bei späteren Beitritten zum Euro (Griechenland 2001 und Slowenien 2007) wurde der Mittelwert im Rahmen des WKM II als Maßstab genommen.

Nach der Einführung des Euro als Buchgeld dürfen die teilnehmenden Währungen nur über eine Triangulation ineinander umgerechnet werden. Dabei muss immer zuerst von der Ausgangswährung in den Euro und dann vom Euro in die Zielwährung umgerechnet werden. Eine Rundung ist dabei ab der dritten Euro-Nachkommastelle sowie in der Zielwährung erlaubt. Durch die Triangulation werden Rundungsfehler verhindert, die bei der direkten Umrechnung auftreten könnten, das Verfahren wurde deshalb von der Europäischen Kommission verbindlich vorgeschrieben.

Bei der Umrechnung von Beträgen nach Euro, die noch in „alten“ Währungseinheiten festgelegt sind, darf erst am Ende der Berechnung der zu zahlende Gesamtbetrag gerundet werden. Eine Rundung von einzelnen Berechnungsfaktoren oder von Zwischenergebnissen würde zu einem anderen Gesamtergebnis führen. Damit würde der Rechtsgrundsatz verletzt, dass die Einführung der neuen Währung die Kontinuität von Verträgen nicht berührt.

Praktisches Beispiel: Ist in einem Mietvertrag ein monatlich zu zahlender Mietzins vereinbart, der sich als Produkt aus Mietfläche und Quadratmeterpreis berechnet, ist nicht der Quadratmeterpreis in Euro umzurechnen und zu runden, sondern erst der monatliche Zahlungsbetrag. Eine andere Vorgehensweise würde unter Umständen erhebliche Senkungen oder Erhöhungen der monatlichen Zahlungen bewirken (vgl. Urteil des Bundesgerichtshofs vom 3. März 2005 – III ZR 363/04).

[Bearbeiten] Historischer Kursverlauf

Der Kursverlauf des Euro gegenüber dem US-Dollar von 1999 bis Ende 2006
Der Kursverlauf des Euro gegenüber dem US-Dollar von 1999 bis Ende 2006

Am 4. Januar 1999, dem ersten Tag des Börsenhandels in Euro an der Frankfurter Börse, hatte die neue Europa-Währung einen Wechselkurs von 1,1789 US-Dollar pro Euro. Der Kurs des Euro entwickelte sich in Relation zum US-Dollar zunächst negativ und erreichte über die ersten zwei Jahre des Börsenhandels immer weitere Tiefststände. Am 27. Januar 2000 fiel der Euro unter die Euro-Dollar-Parität, das Allzeittief wurde dann am 26. Oktober 2000 mit 0,8252 US-Dollar pro Euro erreicht.

Von April 2002 bis Dezember 2004 wertete der Euro mehr oder weniger kontinuierlich auf; am 15. Juli 2002 wurde wieder die Parität erreicht, am 28. Dezember 2004 erreichte er sein bisheriges Rekordhoch mit 1,3633 Dollar. Zum Vergleich: Ihren Höchstwert erreichte die D-Mark am 18. April 1995, als 1 US-Dollar 1,342 D-Mark kostete – das entspricht umgerechnet 1,4574 Dollar je Euro.

Im Verlauf des Jahres 2005 wertete der Euro jedoch wieder deutlich ab und erreichte am 15. November mit 1,1667 Dollar sein Jahrestief 2005. Im Jahr 2006 bewegte sich der EZB-Referenzkurs in der Bandbreite zwischen 1,1826 Dollar am 2. Januar und 1,3331 Dollar am 5. Dezember; 2007 zwischen 1,2893 am 12. Januar und 1,3351 am 22. März.[1]

[Bearbeiten] Bedeutung des US-Dollar-Euro-Wechselkurses

Über die wirtschaftliche Bedeutung eines starken Euro gehen die Meinungen auseinander. Einerseits werden die Rohstoffe weiterhin überwiegend in US-Dollar gehandelt, sodass der hohe Eurokurs eine Verbilligung der Rohstoffe bewirkt. Andererseits werden durch den hohen Eurokurs die Exporte aus der Eurozone verteuert, sodass der hohe Eurokurs bis zu einem gewissen Grad das Wirtschaftswachstum schwächt. Durch die Größe des Euroraumes haben die Wechselkurse und somit die durch Wechselkursschwankungen hervorgerufenen Wechselkursrisiken jedoch weitaus weniger Bedeutung, als zu Zeiten nationaler Währungen.

Der Niedergang des Euro bis in das Jahr 2002 ist vermutlich auf seine damalige physische Nichtexistenz als Bargeld zurückzuführen, weswegen der Euro zunächst schlechter bewertet wurde, als es alleine aufgrund der Fundamentaldaten angemessen gewesen wäre. Die wirtschaftlichen Probleme in der europäischen Gemeinschaft verstärkten diesen Trend und führten dazu, für ausländische Anleger Investitionen in Europa unattraktiv zu machen, was den Euro ebenso schwächte. Zwar haben sich die wirtschaftlichen Aussichten in Europa seitdem kaum gebessert, dennoch kam es kurz nach der Bargeldeinführung zu einer umfassenden Aufwertung des bis dahin unterbewerteten Euro. Die Erklärungen dafür sind teilweise die gleichen, welche auch zu der allgemeinen Annahme einer mittel- und langfristigen Fortsetzung des Euro-Wertzuwachses führen; es werden hierfür vorrangig drei Gründe angegeben:

  • Das weiterhin steigende Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit und damit einhergehend die Erhöhung der Verschuldung der USA,
  • die absehbare Umschichtung der Währungsreserven von Staaten wie China, Indien, Japan, Russland und anderer großer Staaten sowie
  • die zunehmende Bereitschaft Erdöl exportierender Staaten, neben dem Dollar auch den Euro als Zahlungsmittel für Erdöl anzunehmen.

Nicht zu vernachlässigen ist auch der positive psychologische Aspekt eines expandierenden europäischen Währungsverbundes, dem sich in Zukunft noch zahlreiche andere, neue und alte EU-Beitrittsländer anschließen werden, bei denen der Euro die bisherige Landeswährung ersetzen wird. Auch dies trägt nicht unwesentlich zur Stärkung des Euro bei und erhöht sein internationales Ansehen.

[Bearbeiten] Währungscode und Währungssymbol

[Bearbeiten] ISO-Währungscode

Der internationale ISO-Währungscode des Euro lautet „EUR“. Das Kürzel ist aus mehreren Gründen eine Besonderheit im ISO-Währungscode:

  • Üblicherweise ist der erste Buchstabe von Währungen, die im Rahmen einer Währungsunion verwendet werden, das X. Ein dem Standard entsprechendes Kürzel könnte etwa XEU sein.
  • Ist der erste Buchstabe kein X, so stehen die ersten beiden Buchstaben für den Ländercode nach ISO 3166. Das Kürzel EU für die Europäische Union ist in diesem Standard zwar definiert, allerdings nur ausnahmsweise, da die Europäische Union kein souveräner Staat ist.
  • Der letzte Buchstabe des Währungscodes ist üblicherweise der Anfangsbuchstabe der Währung, der Euro müsste also eigentlich das Kürzel EUE tragen.

[Bearbeiten] Pluralformen

Zum Begriff „Euro“ und zur Untereinheit „Cent“ existieren in der deutschen Sprache nach dem Duden die Pluralformen Euros und Cents, die nur benutzt werden, wenn kein Zahlwort vorangeht, nach Auskunft der EZB sollte jedoch kein Plural benutzt werden.

[Bearbeiten] Zeichen und Abkürzung für Cent

Für den „Cent“ gibt es offiziell weder ein Zeichen noch eine Abkürzung. Es wird dementsprechend empfohlen, Beträge im Centbereich in Eurobruchteilen anzugeben, also zum Beispiel für einen Betrag von 20 Cent '0,20 €'. Inoffiziell wird die Untereinheit allerdings häufig abgekürzt (Ct, Ct., ct, C oder c).

[Bearbeiten] Euro-Währungssymbol

Hauptartikel: Eurozeichen

Das Eurozeichen wurde 1997 von der Europäischen Kommission als Symbol für die europäische Gemeinschaftswährung eingeführt.

Es basiert auf einem 1974 als Studie geschaffenen Entwurf des ehemaligen Chefgrafikers der Europäischen Gemeinschaft (EG), Arthur Eisenmenger. Es ist ein großes, rundes E, das in der Mitte zwei waagerechte, versetzte Striche besitzt (oder auch wie ein C mit einem Gleichheitszeichen kombiniert). Es erinnert an den griechischen Buchstaben Epsilon (ε) und damit an das antike Europa. Die zwei geraden Striche stehen für die Stabilität des Euro und des europäischen Wirtschaftsraums. Ursprünglich sollte die Abkürzung ECU verwendet werden. Das Eurozeichen sollte in dieser Form nicht in Texten eingesetzt werden. Typografisch korrekt ist es, das Euro-Zeichen der verwendeten Schrift zu verwenden (U+20AC).

Allerdings erschien schon – von der Paneuropa Union (Union Paneuropéenne) im Jahr 1972 herausgegeben – ein Satz mit sieben Werten zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 € mit dem Euro-Symbol, das damals etwas anders aussah, aber auch aus einem großen C mit einem eingefügten Gleichheitszeichen bestand. Anlass der Ausgabe waren der 50. Jahrestag der Paneuropa Union und der 20. Jahrestag der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, verbunden mit dem Vertrag über die Norderweiterung der Gemeinschaft. Die Stücke zeigen eine Umschrift mit dem Text „CONFŒDERATIO EUROPÆA“. Auf den Rückseiten sind Karl I., Karl V., Napoléon Bonaparte, Richard Nicolas Graf Coudenhove Kalergi, Jean Monnet, Sir Winston Churchill und Konrad Adenauer abgebildet. Eine weitere Euro-Ausgabe mit zwei Stücken gab es ein Jahr später zum 10. Jahrestag des Freundschaftsvertrages zwischen Deutschland und Frankreich.

[Bearbeiten] Euro-Bargeld

Ende 2006 waren mehr als 600 Milliarden Euro als Bargeld in Umlauf.[15]

[Bearbeiten] Münzen

[Bearbeiten] Normale Münzen

Hauptartikel: Euromünzen

Es gibt Euro-Münzen zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 Euro-Cent sowie zu 1 und 2 Euro. Die Vorderseiten der Euromünzen sind in allen Ländern identisch, auf der Rückseite haben sie allerdings nationale Motivprägungen. Dennoch kann im gesamten Währungsraum damit bezahlt werden. Seit 2007 werden die Vorderseiten der Münzen schrittweise erneuert, um die im Jahre 2004 hinzugekommenen EU-Staaten ebenfalls darzustellen. Die deutschen Rückseiten besitzen zusätzlich noch ein Münzzeichen, das den Prägeort angibt. Auf den griechischen Münzen ist der Nennwert auch auf Griechisch aufgeführt, statt Cent allerdings die Bezeichnung Lepto/Lepta. Auf der Vorderseite der Münzen befindet sich ein versetztes Doppel-L; die Initialen des belgischen Designers Luc Luycx.

Die Münzen zu 1 und 2 Euro bestehen aus zwei unterschiedlichen Legierungen. Unter Gebrauchsbedingungen entsteht ein elektrochemisches Spannungsgefälle, das Nickel-Ionen aus der Legierung herauslöst. Dies löst jedoch (entgegen ursprünglicher Befürchtungen) keine allergischen Reaktionen aus.

Da die thailändischen Zehn-Baht-Münzen den Zwei-Euro-Münzen in Größe und Gewicht stark ähneln und ebenfalls aus zwei unterschiedlichen Legierungen bestehen, erkennen Automaten im Euroraum, die über eine unzureichende Münzprüfung verfügen, diese Münzen unter Umständen als Zwei-Euro-Münze.

[Bearbeiten] 2-Euro-Gedenkmünzen

Hauptartikel: 2-Euro-Gedenkmünzen

Seit 2004 werden von einigen Ländern Sonderausgaben der 2-Euro-Münze für den Umlauf ausgegeben, die ebenfalls im gesamten Euro-Raum gültig sind. Die erste Ausgabe wurde zum Gedenken an die olympischen Sommerspiele 2004 in Athen von Griechenland ausgegeben. 2005 gab Österreich eine Münze zum fünfzigjährigen Jubiläum des Staatsvertrages heraus. Deutschland startete mit seiner ersten Sonderausgabe 2006, auf der das Holstentor zu Lübeck abgebildet ist. Diese Münzen sind bereits in großer Menge dem Geldumlauf zugeführt worden. Für den Umlauf wird Deutschland nun 16 Jahre lang keine 2-Euro-Münzen mit dem Motiv des Bundesadlers mehr prägen, die gewöhnliche 2-Euro Münze erscheint nur noch in geringster Auflage für Kursmünzensätze. Stattdessen wird auf den Münzen jedes Jahr ein neues Motiv aus einem der 16 Bundesländer zu finden sein. Das bisher höchste Ausgabevolumen (50 Millionen Münzen) hat die griechische Münze aus 2004 zu den Olympischen Sommerspielen in Athen erreicht.

[Bearbeiten] Banknoten

Hauptartikel: Eurobanknoten

Die Eurobanknoten sind in allen Ländern identisch. Es gibt Banknoten zu 5 Euro, 10 Euro, 20 Euro, 50 Euro, 100 Euro, 200 Euro und 500 Euro.

Die Scheine zeigen verschiedene Motive zu den Themen Zeitalter und Baustile in Europa. Die Vorderseiten zeigen als Motiv ein Fenster oder eine Fensterfront, die Rückseiten jeweils eine Brücke. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern es wurden die Stilmerkmale der einzelnen Epochen in eine archetypische Abbildung eingebracht: Klassik auf dem 5-Euro-Schein, Romanik auf dem 10-Euro-Schein, Gotik auf dem 20-Euro-Schein, Renaissance auf dem 50-Euro-Schein, Barock und Rokoko auf dem 100-Euro-Schein, Eisen- und Glasarchitektur auf dem 200-Euro-Schein und Moderne Architektur des 20. Jahrhunderts auf dem 500-Euro-Schein.

Die Banknoten wurden nach einem EU-weiten Wettbewerb vom Österreicher Robert Kalina gestaltet und weisen verschiedene moderne Sicherheitsmerkmale auf, um die Fälschung zu erschweren.

Eine Besonderheit ist das sog. Counterfeit Deterrence System (CDS), welches das Reproduzieren auf Kopiergeräten oder per PC verhindern soll.

Gewerbetreibende können die Annahme größerer Euro-Scheine ablehnen, müssen dies jedoch bereits beim Zutritt zu den Geschäftsräumen ankündigen.

[Bearbeiten] Herkunft der Eurobanknoten

Übersicht der Kontrollbuchstaben und der zugehörigen Länder
Kontrollbuchstabe Land
Z België bzw. Belgique oder Belgien
W Danmark (Dänemark) (Reservierung)
X Deutschland
Y Ellas (Griechenland)
V España (Spanien)
U France (Frankreich)
T Ireland (Irland)
S Italia (Italien)
kein Code Lëtzebuerg (Luxemburg)
P Nederland (Niederlande)
N Österreich
M Portugal
kein Code Slovenija (Slowenien)
L Suomi (Finnland)
K Sverige (Schweden) (Reservierung)
J United Kingdom (Vereinigtes Königreich) (Reservierung)
Rückseite eines Euroscheines.
Rückseite eines Euroscheines.

Man kann anhand der Seriennummer des Euroscheines herausfinden, für welches Land der Schein gedruckt wurde. Diese steht rechts oben und links unten auf der Rückseite eines Euroscheines. Auf einem Euroschein steht zum Beispiel die Nummer V... (siehe Bild). Der Buchstabe am Anfang der Nummer, der Kontrollbuchstabe, gibt das Herkunftsland an. Steht dort zum Beispiel V..., bedeutet dies, dass der Schein für Spanien gedruckt wurde. Die Staaten Luxemburg und Slowenien lassen die für ihren Staatsbereich notwendigen Banknoten von Druckereien in anderen Staaten produzieren. Deshalb gibt es keinen eigenen Code für diese Staaten. Der für Luxemburg ursprünglich vorgesehene Codebuchstabe R wird nicht benutzt.

Man erkennt deutlich, dass die alphabetische Reihenfolge der Namen der einzelnen Staaten in ihrer jeweiligen Landessprache maßgebend für die Zuteilung des jeweiligen Kontrollbuchstabens war, und zwar ab Z rückwärts. Da allerdings die Griechen den Buchstaben W nicht kennen und die Dänen den Euro noch nicht einführten, haben beide ihre ursprünglich vorgesehenen Kontrollbuchstaben getauscht.

Noch genauer kann man die Herkunft eines Euroscheins anhand seines Druckereicodes erkennen. Dieser steht immer auf der Vorderseite des Scheines, die genaue Position variiert je nach Wert des Scheines. Der Druckereicode besteht aus einem Buchstaben, drei Ziffern, einem Buchstaben und einer Ziffer.

[Bearbeiten] Diskussionen um das Bargeld

[Bearbeiten] Einführung von 1- und 2-Euro-Scheinen

Österreich forderte die Einführung eines 2-Euro-Scheins, Italien sogar die eines 1-Euro-Scheins. In beiden Ländern waren vor der Einführung des Euro Geldscheine mit relativ geringen Werten im Umlauf – so zum Beispiel der 20-Schilling-Schein (1,45 Euro) in Österreich oder der 1.000-Lire-Schein (52 Cent) in Italien.

Am 18. November 2004 beschloss der EZB-Rat, keine Euro-Scheine mit niedrigerem Wert einzuführen. Ein 2-Euro-Geldschein wird auch nicht beim Druck der neuen Serie gegen Ende dieses Jahrzehnts eingeführt werden.[16]

Mögliche Begründung: Münzen sind kostengünstiger. Während Münzen oft weit über zehn Jahre im Umlauf sind, müssen Scheine niedrigen Nennwertes schon früher ersetzt werden. Da derartige Banknoten folglich öfter nachgedruckt werden müssten, ergäben sich hieraus wesentlich höhere Kosten. Auch die Automatenwirtschaft hatte sich zu einer Einführung von 1- und 2-Euro-Noten skeptisch geäußert.

[Bearbeiten] Diskussion über Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen

1-Cent-Münze
2-Cent-Münze

In einigen Euroländern sind 1- und 2-Cent-Münzen nicht gebräuchlich. In Finnland wurden sie gar nicht eingeführt, weil dort schon viele Jahre zuvor die kleinsten Münzen wegen zu hoher Herstellungskosten abgeschafft worden waren und es längst üblich war, Rechnungen, die nicht auf –,-0 oder –,-5 enden, beim Bezahlen auf diese Beträge zu runden. In den Niederlanden, seit 1. September 2004, und in Belgien wurde dieses System später übernommen. Begründet wird dies mit dem geringen Geldumlauf der Münzen, was auf einen niedrigen Bedarf hinweist. Jedoch werden 1- und 2-Cent-Münzen ohne Probleme akzeptiert.

Die Gegner der Abschaffung befürchten vor allem einen zweiten Teuro-Effekt, weil viele Einzelpreise auf volle fünf Cent aufgerundet werden könnten. Dagegen wird aber eingewendet, dass dies wegen der psychologisch wichtigen Schwellenpreise, die dann eher von –,99 auf –,95 herabgesetzt werden, nicht passieren würde.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Im Jahre 2002 wurde der Euro mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet, da er „wie kein anderer Integrationsschritt zuvor die Identifikation mit Europa befördert und damit einen entscheidenden, epochemachenden Beitrag zum Zusammenwachsen der Völkerfamilie leistet“.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b Europäische Zentralbank: Euro foreign exchange reference rates
  2. T-Euro nein danke! Oder doch geschätzt?. Fachhochschule Ingolstadt, 25. Juni 2004
  3. Europäische Zentralbank: Die Euro-Banknoten und ‑Münzen im Umlauf – Wo ist der Euro gesetzliches Zahlungsmittel?. 16. Januar 2007
  4. www.neitileu.no: Ny måling på Island, 2/3 mot EU og EURO!. www.neitileu.no, 25. Januar 2007
  5. Per Nordrum, Aftenposten: Drømmer om euro. E24.no, 22. Januar 2007
  6. http://www.novinky.cz/ekonomika/euro-je-v-cesku-realne-v-roce-2012--mini-mf_109977_9emse.html möglicherweise, es ist noch nicht durch die Regierung gebilligt
  7. Die EU und Litauen streiten sich um den Euro. FAZ.NET, 10. März 2006
  8. Litauen darf den Euro noch nicht einführen. WELT.de, 7. Juni 2006
  9. Claus Hecking, Andrzej Rybak, Wolfgang Proissl, Mark Schrörs: Stimmungswechsel (Zur gescheiterten Euroeinführung Litauens). Financial Times Deutschland, 28. Dezember 2006
  10. Patrick Welter: Der Nutzen der Euro-Regeln. FAZ.NET, 21. März 2006
  11. http://www.novinky.cz/ekonomika/euro-je-v-cesku-realne-v-roce-2012--mini-mf_109977_9emse.html
  12. http://de.news.yahoo.com/05022007/286/kurzberichte-zentralbankchef-polen-k-nnte-2012-oder-2013-euro.html
  13. Das war eine Niederlage für Europa. Süddeutsche Zeitung, 25. November 2003
  14. Ralph Atkins, Mark Schieritz: Euro läuft dem Dollar den Rang ab. Finacial Times Deutschland, 28. Dezember 2006
  15. Monatsbericht März 2007: Statistik des Euro-Währungsgebietes. Europäische Zentralbank, Frankfurt am Main 7. März 2007, S. 101 (online; Stand: 25. März 2007; PDF, 3,2 MB).
  16. Verena Diethelm: Top Secret: Der neue Euro. Financial Times Deutschland, 29. Dezember 2006

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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