Balzac und die kleine chinesische Schneiderin
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Balzac und die kleine chinesische Schneiderin ist ein Roman von Dai Sijie, der im Jahr 2000 in der französischen Originalausgabe und 2001 in deutscher Übersetzung erschien. Aufgrund des internationalen Erfolges wurde das Buch 2002 unter der Regie von Dai Sijie mit gleichem Titel verfilmt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Hauptpersonen
[Bearbeiten] Ich-Erzähler
Der Ich-Erzähler, dessen Name Ma (von chin. 马, mă „Pferd“) ist, ist zur Umerziehung durch Arbeit im Dorf am Berg des Phönix des Himmels, da seine Eltern Intellektuelle sind (sein Vater ist Lungenfacharzt, seine Mutter Fachärztin für parasitäre Krankheiten) und zu jener Zeit in China Intellektuelle oder deren Kinder aufs Land geschickt wurden, um das harte Leben der Bauern kennenzulernen.
Ma versucht sich so gut es geht mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Seine Charakterzüge sind vor allem durch seine ruhige, sachliche Art bestimmt, er ist eher zurückhaltend. Jedoch ist er auf seinen Freund Luo eifersüchtig, da dieser mit der Schneiderin zusammen ist, in die auch er verliebt ist. Außerdem ist er ein begabter Violinist.
Er ist sehr an Büchern interessiert, vor allem an den verbotenen Büchern, die der Brillenschang in einem Koffer versteckt. Während sein Gefährte Luo für die Bücher Balzacs schwärmt, ist sein Lieblingsbuch "Jean-Christophe" von Romain Rolland.
[Bearbeiten] Luo
Luo ist der beste Freund des Ich-Erzählers. Er ist mit ihm zusammen im Bergdorf am Berg des Phönix des Himmels. Sein Vater ist ein berühmter chinesischer Zahnarzt, der angeblich schon einen hohen chinesischen Politiker behandelt hat.
Luo ist mit der Schneiderin zusammen, weil er ein besonders begabter Geschichtenerzähler ist. Wie der Ich-Erzähler interessiert sich auch Luo für Bücher, besonders Balzacs Bücher gefallen ihm sehr gut.
[Bearbeiten] Die Schneiderin
Die Schneiderin besitzt eine eigene Nähmaschine. Sie ist die Tochter eines Schneiders, der in seiner Umgebung angesehen ist und von Dorf zu Dorf reist, um neue Kleider zu schneidern oder um alte zu reparieren. Sie ist sehr hübsch und zierlich.
Trotz des weitverbreiteten Analphabetismus in den Bergregionen kann sie ein wenig lesen und schreiben, da ihr Vater es ihr beigebracht hat, jedoch macht sie viele Fehler und kennt nicht alle Zeichen. Sie lernt im Laufe des Buches Luo und den Ich-Erzähler kennen, wobei sie mit Luo später eine feste Beziehung eingeht. Sie lässt sich oft von Luo Filme und Bücher nacherzählen, um sich weiterzubilden.
[Bearbeiten] Der Laoban
Der Laoban (von chin. 老板, lǎobǎn „Chef“) ist der Ortsvorsteher des Bergdorfes, in dem Luo und der Ich-Erzähler umerzogen werden sollen. Er fällt alle wichtigen Entscheidungen und ist der Vermittler zwischen dem Willen des „Großen Vorsitzenden“ Mao und der Dorfbevölkerung. Er spiegelt die Unwissenheit des Volkes wider (z.B. weiß er nicht, was eine Geige ist) und ist anfänglich sehr skeptisch gegenüber den Intellektuellen Luo und dem Ich-Erzähler. Diese besitzen nämlich eine Geige und einen Wecker, mit denen sie das Gleichgewicht des Dorflebens stören. Mit der Zeit findet der Laoban jedoch an den ihm fremden Gegenständen Gefallen und entwickelt ein gewisses Interesse für Technik und Kultur. Darüber hinaus ist der Laoban bestechlich. So verschweigt er der Volkspolizei, dass Luo und der Ich-Erzähler verbotene westliche Bücher besitzen, damit ihm Luo im Gegenzug seine Zähne behandelt.
[Bearbeiten] Der Müller
Der Müller lebt am Berg des Phoenix des Himmels. Er ist alt, arm, verrückt und ungepflegt. Er kennt alte Volkslieder und wird dadurch für den Brillenschang interessant, aber diesen schickt er aufgrund seiner ablehnenden Art wieder weg. Dann kommen Luo und der Ich-Erzähler ins Spiel, die anstelle des Brillenschangs den Müller besuchen und ihn nach den Liedern fragen.
[Bearbeiten] Brillenschangs Mutter
Sie ist Dichterin und hat Beziehungen zu vielen anderen Schriftstellern. So vermittelt sie auch ihrem Sohn einen Arbeitsplatz. Sie ist sehr um ihren mehr oder weniger unfähigen Sohn besorgt und schreibt ihm viele Briefe mit genauen Anweisungen, was er tun soll und wie er sich zu verhalten hat, was auf ihre Autorität schließen lässt. Um bei ihrem Aufenthalt in Brillenschangs Bergdorf nicht aufzufliegen, gibt sie sich als Näherin aus. Sie lernt Luo und den Ich-Erzähler nur aus den Briefen ihres Sohnes kennen und entwickelt dadurch eine gewisse Sympathie gegenüber Luo und eine Antipathie gegenüber dem Ich-Erzähler.
[Bearbeiten] Literatur
- Dai Sijie: Balzac und die kleine chinesische Schneiderin, ISBN 3-492-24428-9
[Bearbeiten] Weblinks
Balzac und die kleine chinesische Schneiderin in der Internet Movie Database