Berchar
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Berchar († Herbst 688 oder Anfang 689) war fränkischer Hausmeier in Neustrien als Nachfolger seins Schwiegervaters Waratto, der 686 starb.
Nach Warattos Tod kam es am neustrischen Hof zu Auseinandersetzungen um seine Nachfolge, in denen sich Berchar durchsetzte. Seine unterlegenen Gegner gingen daraufhin zu Pippin dem Mittleren über, der daraufhin gegen Neustrien zu Felde zog. Berchars Fraktion wurde in der Schlacht bei Tertry im Vermandois geschlagen, die Verlierer flohen zum Teil in die nahegelegenen Abteien Péronne und Saint-Quentin, die übrigen, darunter Berchar und König Theuderich III., zogen sich nach Paris zurück. Pippin folgte ihnen und schloss mit ihnen in der Stadt ein Friedensabkommen, über dessen Inhalte nichts bekannt ist, außer, dass Berchar im Amt belassen wurde.
Es kann unterstellt werden, dass Theuderich und Berchar die Oppositionsfraktion wieder bei Hof zulassen mussten, denn kurze Zeit nach dem Friedensvertrag kam es zu erneuten Streitigkeiten zwischen den Gruppen, in deren Verlauf Berchar auf Anstiften seiner Schwiegermutter Ansfled erschlagen wurde.
Als Konsequenz dieser Ereignisse übernahm Pippin nun zusätzlich das neustrische Hausmeieramt, das er jedoch von Austrasien aus über einen Botschafter wahrnahm, während Theuderich III. weiterhin in seinen Landen verblieb.
Berchars Ehefrau Anstrudis, die Tochter von Waratto und Ansfled, heiratete in zweiter Ehe Drogo, dux der Champagne, den ältesten Sohn Pippins.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Berchar |
KURZBESCHREIBUNG | fränkischer Hausmeier in Neustrien |
STERBEDATUM | Herbst 688 oder Anfang 689 |
Kategorien: Mann | Franke